Profiler – Rente
Kl.: Ich seh mich als kleines Kind, als kleines Mädchen, und hupf da runter.
Stufe für Stufe.
Pause.
Th.: Gut. Dann guck mal einfach weiter, was passiert.
Kl.: Ja, und ich geh in Keller rein, und da ist meine Mutti und mein Papi. Und
die waschen gerade Wäsche, das wurde früher immer in nem großen
Wäschebottich gemacht. Das war schon ein modernes Familienhaus, ich glaub
zehn Familien, und alle wurden eingeteilt, wann sie Wäsche waschen durften.
Das war ein warmer Tag. Und ich durfte draußen spielen. Und dann wollt
ich mir, glaub ich, Wasser holen. Und dann komm ich rein. Und dann seh ich...
wie mein Papa gerade meinen Teddy... verbrennt, den ich schon länger gesucht
hab.
Th.: Oh. Hm.
Kl.: Und ich seh noch, wie das Stroh da rausguckt, und ich begreif das nicht.
Th.: Dann spür mal, welches Grundlebensefühl hast du?
Kl.: Vertrauensbruch. Enttäuschung. – Jetzt kommt sowas wie Wut hoch.
Dann aber auch gleichzeitig: Ich glaub es nicht, weil, mein Papi macht ja sowas
nicht. Das würde eher die Mutti machen.
Th.: Gut, jetzt haben wir ne Szene da, so, das ist jetzt spannend. Das muß
mit ihrem Thema zu tun haben. Das ist die Szene, die als erstes auftaucht. Gut.
xxxxx Gibt es selbstähnliche Szenen? Woher kennt sie genau diese Situation,
dieses Gefühl, diese Behandlung? Das erste, was kommt. Was ist selbstähnlich
in deinem Leben?
Kl.: Daß ich das gleiche mache?
Th.: Nee, nee, wo du... Vertrauensbruch hast, da kommt Wut hoch...
Kl.: Also, ja, bei meinen Männern dann auch. Bei meinen Männern, inklusive
meinem Chef.
Th.: Ok, nimm dir eine Szene, die kommt.
Kl.: Ja, erst mal, mein Chef ist da, jetzt.
Th.: Ok.
Kl.: Ja... Das zieht sich durch meine Chefs ziemlich viel durch, aber bei Jürgen
ist das nochmal ganz besonders.
Th.: Hmhm, nimm eine Szene.
Kl.: Also, ich find... das ist jetzt die Politik, und ich... Er hat mich extra
hochgeholt, aus ner anderen Abteilung, zu sich, weil er auf mich aufmerksam
geworden ist, und weil er mich einfach toll findet. – Und... Ja, dann
bin ich einfach auch in seiner Abteilung. Und will mein Bestes geben. Und merk
irgendwo, daß ich... daß er das gar nicht will, mein fachliches
Wissen, sondern daß er... mich als Frau sieht und mich also sexuell will.
– Und ich hab aber... Ja, das ist als erstes gekommen, als selbstähnlich,
wieso weiß ich jetzt auch nicht.
Th.: Sicher. Ist ok. Guck mal, ob’s da so’n selbstähnlichen
Fall gibt, wie beim Teddybär-Verbrennen. Gibt’s irgendein Moment,
wo auch dieses Vertrauensbruchgefühl auftaucht?
Kl.: Ja, ich fühl mich da bei dem... bei meinem Chef... Das ist ein Vertrauensbruch.
Th.: Hmhm. Gibt’s ein Ereignis dazu?
Kl.: Ja. Ja, es gibt ein Ereignis dazu. Und zwar ist da noch eine Mitarbeiterin,
die also auch vor mir da war, die das auch mit alles aufgebaut hat. Und das
Ereignis ist, daß sie... eben das mitkriegt. Daß sie meine ganze
Arbeit und alles völlig... boykottiert, daß sie Fehler, die sie macht,
auch... mir... auftut, sagt, ich hätt’s gemacht. Daß er das
weiß. Und daß er sie aber schützt und unterstützt.
Th.: Ah ja. Er hält nicht zu dir?
Kl.: Nein, er hält nicht zu mir. Wie mein Papa, der... also, er hält
nicht zu mir.
Th.: Und er nutzt dich aus.
Kl.: Hmhm, ja.
Pause.
Th.: Guck mal, welches Gefühl sich einstellt, wenn du das wieder so vor
Augen hast oder spürst.
Kl.: Das erste war... xxx Irgendwie schon... Pause. Ja, sowas wie Resignation.
Kampf zwischen Kämpfen und Anerkennung, Fishing for Anerkennung... und
Resignation. Und auch dieses Leck-mich-doch-am-Arsch.
Th.: Ah ja. – Das ist schon ziemlich deutlich, ne? Wie sind schon richtig
am Thema dran. Du willst wissen, warum du deine Rente bezogen hast. Das ist
ja auch so ein bißchen Leck-mich-am-Arsch: Macht doch, was ihr wollt,
ich bin versorgt, ich hab keinen Bock mehr, ich will nichts mehr. Und du blockierst
dich damit selbst. Du willst leisten, aber keiner will’s, ja?
Kl.: Keiner will, ja.
Teilnehmer: Und auch Sicherheit, oder?
Kl.: Ja! Sicherheit ist mir schon auch sehr wichtig.
Th.: Gut.
Kl.: Das hab ich jetzt gar nicht so gesehen, wenn du’s nicht gesagt hättest.
Th.: Ist auch nicht von selbst aufgetaucht.
Kl.: Nee. Wundert mich, weil ich dachte, ich bin ein sehr sicherheitsbezogener
Typ, aber war jetzt gar nicht da.
Th.: Gut. Geh nochmal in die Kindheit zurück. Gibt’s noch Ereignisse,
die dazu passen?
Kl.: Ja, also, in der Beziehung jetzt... Also, das... Ja, ziemlich eindeutig.
Also, gerade meine Vaterfigur, daß der immer zu mir gehalten hat und mich
immer... als seine Liebste... Aber nie... aktiv. Also, er hat mir immer Hustelinchen
gekauft und heimlich... gesagt, du bist meine Beste, oder ganz selten mal vor...
da, wo ich’s gebraucht hätte... vor meiner Mutter verteidigt hätte.
Th.: Also, er hat nicht einfach zu dir gehalten?
Kl.: Nicht... nicht... genau, er stand nicht hinter mir. Und das passiert heute
in meinem Leben, übrigens. Alle Leute... kommen... zu mir, und wenn ich
in ner Gruppe bin... und sagen dann eben: Mach weiter. Und: Sag denen das, sag
der das. Du machst das für uns mit. Oder so. – Wenn ich das auftue,
„ihr habt doch auch gesagt“, ziehen sie alle den Schwanz ein. Also,
stehen auch nicht hinter mir. Und dann acker ich auch... Weiß auch nicht.
Th.: Aber es ist so, keiner steht wirklich hinter dir?
Kl.: Nein.
Th.: Ja. Das ist selbstähnlich. – Wo spürst du das Gefühl
im Körper? Wo würdest du’s zuordnen?
Kl.: Also, ich merk, daß das hier so ganz wehtut. – Wo’s auch
eng wird.
Th.: Ja. Ok. Wenn das Gefühl sich in ein Bild umsetzen würde... Laß
das Gefühl sich in eine Gestalt oder ein Bild umsetzen.
Kl.: Ich seh... Was jetzt als erstes kommt... xxxx ist mein gebrochener Rücken.
Th.: Ach ja, das paßt sehr gut.
Kl.: Ja, und das hab ich ja dauernd. xxxxx Und das fing auch als ich lag...
ich merk das, auf einmal zieht das hier ganz runter, was die ganze Zeit nicht
war.
Th.: Gebrochener Rücken, ist das so’n Grund für deine Rente?
Vermut ich jetzt mal...
Kl.: Wirbelsäule ist mit drin, ja, ganz stark, ja.
Th.: Also, bei den Ärzten xxxx
Kl.: Jaja, Wirbelsäule ist in der Diagnose mit drin. Ganz viel. Also alles,
LWS, HWS.
Th.: Also, ein Grobschema ist schon eindeutig da. Es steht niemand hinter dir.
Deine Wirbelsäule ist gebrochen, deshalb kriegst du deine Rente. Das ist
der Hintergrund. Und da ist ganz viel Energie da, Wut, aber du bist resigniert
und hast aufgegeben. Weil, es rentiert sich ja nicht, es will ja niemand deine
Leistung. Also, als ganz grobes Schema schon mal.
Kl.: Ich glaube, die Wut ist auch noch da mit... ein bißchen wird die
runtergedrückt mit den Bömschen, die ich von meinem Papa immer gekriegt
hab und von meinem Chef. Auch immer heimlich... oder von den Chefs. Auch immer
im Versteck, so heimliche Zuerkennung, daß ich meine Schnauze halte, wahrscheinlich.
Th.: Heimliche Anerkennung und Zuwendung, aber dann muß still sein. Also,
damit wird wieder xxxxxx runtergedrückt und paßt wieder ins Schema.
Kl.: Damit ich still bin, ja. Ja.
Teilnehmer: Und den Kern davon? Hast du?
Kl.: Ich?
Teilnehmer: Ja, den Kern davon. Ich mein, jetzt ist deine Chefsituation... die
ganze Chefsituation... Kannst du den Kern davon auch wahrnehmen? Wo’s
herkommt?
Kl.: Ja, ich denk... schon. Ich denk, also... Daß mein Papa mich enttäuscht
hat, als Hauptfigur.
Th.: Wir hatten das Einstiegsbild... Warst du da da, mit dem Teddybär?
Kl.: Ja.
Teilnehmer: Mit dem Teddybär, das ist ganz klar. Das ist völlig klar.
Kl.: Jaja.
Teilnehmer: Das heißt, das ist unterschwellig eine Aggression deinem Vater
gegenüber, die du anscheinend noch nie ausgedrückt hast, noch nie
durchgelebt hast.
Kl.: Noch nie.
Teilnehmer: Und das ist der Punkt.
Teilnehmer: Und da kam ja auch interessanterweise der Satz: Das kann meine Mutter
machen, aber nicht mein Vater.
Teilnehmer: Genau.
Kl.: Das würde...
Teilnehmer: Würde meine Mutter machen, jaja.
Teilnehmer: Sofort. Sofort zur Mutter schieben...
Teilnehmer: Was ich auch interessant finde: Sie wird jetzt von Vater Staat versorgt.
Th.: Ja.
Teilnehmer: Eben. Deswegen: meine Rente. Vater Staat steht jetzt hinter ihr.
Kl.: Aber... ich weiß nicht.... irgendwie hab ich so’n komischen
Satz drin. Er hat gesagt: Die Mutti hat gesagt, ich soll tun. Und dann konnt
ich ihm einerseits... hab ich gedacht: Du Arsch, warum machst du’s? Auch
schon als Kleine. Andererseits hab ich gedacht: Er konnte nicht anders. Diese
Ambivalenz hab ich drin. Der Arme, ne. Beides.
Th.: Ja, klar, du hast ne Akzeptanz dafür. Du hast ein Verständnis
dafür. Du hast ihn xxxxx Du stellst sie nicht in Frage, sondern der ist
ja... So ist es leider.
Kl.: Und er gibt...
Th.: So ist das leider in unsrer Welt heute, und man kann eh nix machen. xxxx
Oder wenn du in die Politik gehst, dann wirst du halt eh auch nur ausgenutzt.
Teilnehmer: Und der Vater sagt zu ihr: Ja, irgendwie, ja, die Mutter... Also,
schiebt’s auf die Mutter. Und gleichzeitig sagt er zu Petra: Du bist meine
Liebste. Das ist ja sowas Erotisches, eigentlich, meine Liebste. Also, da wird
so ne Konkurrenz Mutter-Tochter...
Kl.: Ja.
Th.: Ok, dann müssen wir nochmal nachgucken. Kennst du das aus deinen Männerbeziehungen
auch?
Kl.: Die haben mich auch ganz schön ausgenutzt. Die haben bei mir gewohnt.
Mein Ehemann zehn Jahre, und hat nie gearbeitet, und mein Liebster, der David,
auch. Und haben mich aber... Ich war die Liebste, die Beste, die Schönste,
die Intelligenteste und alles.
Th.: Du hast die Nahrung gekriegt, und dafür xxxxx
Kl.: Sie haben mich bezahlt. Ja, bezahlt mit ihrem Dasein, ne.
Th.: Gut, das würde heißen, du müßtest ganz grundlegend
dieses Papa-Bild in dir so massiv verändern, den ganzen Energiefluß
verändern, du mußt den wirklich fertigmachen dafür, daß
er so ist, wie er ist, weil der Wut-Ansatz ist ja da. Und dann würdest
du auch andere Beziehungen kriegen, und du würdest auch deine Aufgabe wiederfinden
und mit deiner Energie da sein. Und dann brauchst du auch keine Rente mehr –
wofür? – Gut. Hol mal Papa herbei. Wär der einverstanden?
Kl.: Der schüttelt den Kopf.
Th.: Der sagt, das will ich nicht, mach ich nicht. – Also, der steht nicht
hinter dir. Paßt wieder, ist doch logisch.
Kl.: Echt.
Th.: Ja, klar, haben wir doch rausgearbeitet. Wie soll er sich verändern?
Du hast ihn ja nicht verändert.
Kl.: Ach so, ja. Ah, ja. Ach so. Ach, das ist ja spannend.
Th.: Gut zu wissen, hm? (Gelächter.) Stellen wir fest: Mein Papa steht
nicht hinter mir. Willst du hinter mir stehen? Nee... xxx (Gelächter.)
xxxx Ok, Mama herbeiholen.
Kl.: Mama, komm mal her. – Ja.
Th.: Würde sie hinter dir stehen xxxxxx Strukturen und Muster zu kippen,
daß du von deiner Rente wegkommst? In deine eigene Kraft kommst, wie immer
die aussieht?
Kl.: Nee. Die sagt... Die sagt was ganz Komisches.
Th.: Ja. Was sagt die?
Kl.: Die schiebt irgendwie was auf den Papa. Der hat dich ja, ja siehst du,
jetzt siehst du mal, die ganzen Jahre hab ich dir immer gesagt, der hat dich
untüchtig erzogen und dir alles gegeben und dich nicht lebenstüchtig
erzogen.
Th.: Die Mama hat recht, siehst du.
Kl.: Nee! – Ja! – Aber... Aber die ist so gemein dabei und so gewalttätig
und so emotional, und dann kann ich... hab ich ihr das nicht geglaubt, und darum
hab ich den Papa auch immer... auf den Sockel gestellt.
Th.: Ja. Und jetzt kannst du sehen: Die Mama hat recht. Und sie will dieses
Recht-haben aber erst von dir bestätigt haben. Die xxxx zu dir.
Kl.: Okay. Also, Mama... Also, du hast ja schon recht, ein bißchen...
Th.: Bißchen. (Gelächter.)
Teilnehmer: Es wird schwierig, ne.
Kl.: Hm, ja. Also, die macht ja mein Papa-Bild kaputt, ne.
Th.: Ja. Die macht dein Papa-Bild kaputt. Bist du bereit dazu?
Kl.: Hmm, also, nach... ja, jetzt als Synergetik-Erfahrene, ja, klar.
Gelächter.
Th.: Wie die trickst! – Meinen Papa mach ich nicht kaputt. Das Therapie-Bild
vom Papa, ok xxxxx (Gelächter.)
Teilnehmer: Ich mach’s nicht kaputt. Mama, die Böse, macht’s
wieder mal.
Th.: Dann müßte sie zu Mama werden. Oh je.
Kl.: Ich soll zu meiner Mama werden? Ja, äh... mach ich. Ich... bin so
froh, daß die mich geboren hat, daß ich das, das ist... das hab
ich schon... ist mir schon klar. Wenn ich ihre ganze Scheiße nicht gehabt
hätte, dann hätt ich nicht das alles erfahren. Und auch das Gute,
was sie hat, in mir.
Th.: Gut, dann bist du also so weit in deiner Entwicklung oder Verarbeitung,
daß du den Aspekt sehen kannst.
Kl.: Das kann ich sehen.
Th.: Gut. Würde Mama hinter dir stehen und den Papa da fertigmachen jetzt,
also verändern?
Kl.: Ja. Ja. – Jaja, sie lacht.
Th.: Sie hat Lust drauf, ne?
Kl.: Mit der Mistgabel. Sie freut sich drauf xxxxx
(Gelächter.)
Kl.: Was jetzt auch von ihr kommt, ist: Meine Tochter, ich freue mich endlich,
weil, ich hab dich so lange gesucht, und ich hab das Gefühl, ich finde
dich jetzt endlich. Das ist schön, ja.
Th.: In dir gibt’s Mutter-Tochter-Beziehungen.
Kl.: Ja. Es ist auch sehr schön, ja.
Th.: Ok. Deine Männer, deine Liebhaber, laß sie mal auftauchen. Der
Reihe nach oder nebeneinander oder wie auch immer. Einfach nur Ja oder Nein
fragen: Unterstützen die dich, oder...
Kl.: Ach so. Ja, Knut, komm mal her, und David, komm mal... Die wollen jetzt
erst mal mit mir schlafen, bevor sie mich unterstützen.
Th.: Ja, die sind immer noch scharf auf dich, ist doch toll. xxxxxxx Gut. Frag
mal, ob sie hinter dir stehen, dir helfen wollen, oder mußt du jetzt erst
wieder bezahlen?
Kl.: Ja, das wär ja die Bezahlung. Das ist echt da, ne.
Th.: Ja. Ist echt da, ja. xxxxxxxx
Kl.: Die stehen da echt, und ich... ich soll erst mit denen Liebe machen, das
ist da echt.
Th.: Gut, die Frage ist aber, was würdest du jetzt... also... gut, klar,
dann mußt du’s ja, klar. – Frag sie, ob sie helfen würden.
Kl.: Würdet ihr helfen... helfen, ohne, daß ich mit euch schlafe?
– Ja, aber dann sollte ich hinterher mit ihnen schlafen.
Th.: Die tricksen. xxxxxxxxxxxx
Kl.: Nein. Ich will weder vorher noch hinterher mit ihnen schlafen.
Th.: Na, dann sag’s ihnen.
Kl.: Ich will weder vorher noch hinterher mit euch schlafen. Ich möchte
eure... uneingeschränkte Hintermirstehung haben.
Teilnehmer: Die Frage ist, überhaupt, ob sie die braucht.
Th.: Nee, braucht sie natürlich nicht.
Teilnehmer: Eben. Also.
Th.: Ich will jetzt nur die Bereitschaft testen, inwieweit die in der Innenwelt
mithelfen. Die braucht sie natürlich nicht. Die kann sie mal klein machen,
damit die freiwillig mithelfen.
Teilnehmer: Eben. Weil, der Ursprung ist Papa, also männlich, von daher
diese Männlichkeit, die da kommt, kann nicht stimmen, die können nicht...
Th.: Ja, ist klar.
Teilnehmer: ...Das kann nur weiblich... weiter.
Th.: Ja, die Frage war jetzt: Wie lastig ist das System? Ist es schon, wenn
du Druck machst, daß sie sagen, ok xxxx, oder würden sie sagen, nee.
Dann sieht man: Das ist so eingefahren, da geht gar nix. Ja? – Das ist
der Hintergrund, um den’s geht, jetzt. Und wenn du da draufkloppst, die
würden, die... springen sofort. – Papa ist auch gesprungen, bei dir,
wenn die Mama gesagt hat...
Kl.: Da stimmt was. Da sagt jetzt Knut ganz klein: Im Grunde genommen bin ich
ein Feigling, und der David auch. Und ich fand die immer so... so tolle Marlborough-Men.
Und jetzt sagen die: Ja... Wir haben... Angst vor Prügel und Schlägen.
– Das heißt, ihr würdet... Ihr würdet das tun, also, wenn
ich euch prügel, und da scheiß ich drauf.
Th.: Ja, klar, dann würden sie’s sofort tun, wie dein Papa.
Kl.: Ja, das will ich nicht.
Th.: Jetzt müßten wir noch rausfinden, wie stark dieses Muster wirklich
xxxxxxxx helfen.
Kl.: Ach so. Das geht gar nicht, daß ihr mir helft...
Th.: Das mußte jetzt quasi nochmal deutlich xxxxxx sichtbar geworden,
dadurch. – Ok. Noch was unklar?
Kl.: Nee.
Th.: Gut. Wir haben siebzehn Minuten dafür gebraucht. – Die nächste.
– (Gelächter.) – Wenn man das Muster rausgefunden hat, ist
klar, ne. Nur gestern, bei dir, hat’s relativ lange gedauert, weil ja
auch die Sprachlosigkeit gekoppelt war, weil ja „ich kann nicht hinsehen“
und ne Lähmung gekoppelt war. Dadurch hat das Rausfinden relativ lange
gedauert, obwohl’s schon ziemlich schnell deutlich war.
Kl.: Also, jetzt weiß ich, muß ich... Also, Kinder, soll ich euch
mal was sagen?
Th.: Ja. Kinder.
Kl.: Das... Der Schmerz ist weg, ne. – Wahnsinn.
Th.: Also, wir stellen fest: Profilings müssen nicht unbedingt eineinhalb
Stunden dauern. Wenn man’s auf dem Punkt hat... Frag mal nach und guck...
Wir würden jetzt haufenweise surfen, würden wir überall noch
feine... Kleinigkeiten und kleine Erkenntnisse finden, und da noch was dazu,
und da noch was, das würde... vielleicht noch bewußter, aber...
Teilnehmer: Weil, das ist auch der Punkt, was ihr auch in normale Sessions einbringen
könnt. Genau der Punkt. Ihr könnt eine kurze Profiling-Situation einfach
machen, und dann weiter in der Session.
Th.: Ihr könnt zwischendurch in die Auflösung gehen und so weiter.
Oder bevor man in die Auflösung geht nochmal die Zusammenhänge aufzeigen
und dann halt... intensiv bearbeiten.
Teilnehmer: Und das ist sehr effektiv bei Männern, die im Kopf sind, am
Anfang.
Th.: Für Männer, die im Kopf sind, ist das genial, weil die checken
plötzlich überhaupt nichts mehr.
Teilnehmer: Und dann gehen sie auch. Dann sind sie bereit, zu gehen.
Th.: Du hattest doch glaub ich auch mal... Ich schalt mal ab.
Kl.: xxxx mein Papa. Hat mich mal irgend’ne xxxx gefragt. Sag ich, nee,
der war... hab ich nix mit. Der ist so toll. Und dann kam mir die Idee: Ja...
Das bin ich ja auch... Obwohl ich da noch nicht wußte... Wenn das so toll
ist, ist da auch was dran. Aber da war ich... Da war ich so... Wollt ich noch
nicht hingucken.
Th.: Also, ihr könnt davon ausgehen, in der Innenwelt xxxxxx kann man’s
erkennen. Die Innenweltbilder Vater, Mutter und Kind müssen stimmig sein.
Nimm deinen Papa, nimm deine Mama, guck, ob die sich vertragen. Ob da alles
ok ist, ob die hinter dir stehen, als totale Mama, als totaler Papa. Das muß
in euch Ergebnis sein. Dann ist es frei. Und das ist offensichtlich nicht der
Fall, also... korrespondiert es damit. Ganz eindeutig.
Teilnehmer: Inneres Kind hast du aber jetzt nicht nochmal extra aufgerufen.
Th.: Hätt ich jetzt nochmal machen können, stimmt. Aber da Papa eindeutig
ja auch derjenige war, wo man sagen kann: Der macht absolut nicht das, was er
müßte, total hinter dir stehen, für dich versorgen, für
dich xxxx und so weiter, ist ja da der Haupt... Das Innere Kind, ja stimmt,
das wär schon nochmal spannend gewesen, aber...
Teilnehmer: Das war ja am Anfang da.
Teilnehmer: Ja, ist schon drin.
Th.: Stimmt. Die war drei, vier, mit Teddybär. Da hätte man gucken
können: Wie weit ist das Innere Kind entwickelt? Oder hat’s dort,
an der Stelle, irgendwo aufgehört, sich zu entwickeln? Braucht’s
noch den Papa, damit es sich entwickelt?
Teilnehmer: Aber es heißt... Weil, mein Kind war jetzt auch gerade drei,
vier... Heißt das, da ist es stehengeblieben?
Th.: Ja. Kannst du so sagen, ja. Da ist es stehengeblieben. Da ist diese Emotion
einfach eingefroren. Da ist diese Energie...
Teilnehmer: Auch wenn es vorher schon passiert ist, ist sie da nochmal...? Warum
bleibt sie da erst stehen, wenn sie vielleicht schon mit einem Jahr oder vorher...
oder wann auch immer?
Teilnehmer: Weil da ein Ereignis nochmal passiert, das sie nochmal daran erinnert
hat. Aber dieses Ereignis hat sie einfach...
Teilnehmer: Die Kombination...
Th.: Also, da fehlt eine Entwicklung, und die muß nachgeholt werden, damit
das Kind größer werden kann, wachsen kann.
Teilnehmer: Aber immer in Bezug auf ein bestimmtes Thema, oder?
Th.: In Bezug auf ein bestimmtes Thema. Das heißt nicht, für alle
Themen. Weil, es kann sogar sein, in einem anderen Thema ist das Innere Kind
möglicherweise ein bißchen... reifer in irgendeiner Form. Aber zu
diesem Thema, zu dem Hintergrund, ist das Innere Kind so.
Teilnehmer: Und wenn sie dann fünf, sechs ist, ist das Stadium erreicht,
wo man sagt, da hat sie xxxxxxx entwickelt. – Also nicht älter, oder?
Th.: Das ist... Sechs, sieben Jahre ist immer so das typische Alter. Dann fängt
ein Kind an, nicht mehr Kind zu sein, dann kommt sowas wie ne Vorpubertät,
das verändert sich tatsächlich.
Teilnehmer: Und wenn du dann das Innere Kind verändert hast, zu diesem
einen Thema, dann muß es praktisch, wenn du zurückgehst, so im Alter
von, was hast du gesagt?, sieben, acht sein.
Th.: Wenn auf allen Gebieten das Innere Kind so entwickelt ist, dann ja. Das
wäre ok. Also, das ist der Endzustand. xxx hat mal gesagt: fast alle Menschen
sind Kinder von vier, fünf Jahren. Zu bestimmten Themen, ne, wenn du dir
vorstellst, du ärgerst dich ein bißchen. xxxxx hättest du ganz
leicht ärgern können, wär er wütend geworden, wär er
das kleine Kind gewesen. Das merkt man einfach bei solchen Leuten. xxxxx Sind
ja alles kleine Kinder, die da mit Sandklötzchen schmeißen, und du
machst mir mein Dings kaputt, und du.... und so weiter, ne. Nicht immer, weil,
wir haben ja einen Erwachsenen, und von daher können wir uns auch sehr
souverän verhalten. Aber wenn xxxxx Qualitäten fehlen, bleibt die
Entwicklung irgendwo bei diesem Stadium, so, an der Stelle, irgendwie stehen.
Teilnehmer: Und wenn du das auf die Welt überträgst, da führen
sie dann Krieg, ne.
Teilnehmer: Ja, oder auch in Beziehungen.
xxxxxxxxx
Th.: Der Saddam Hussein und der Bush, der ja auch so selbstähnlich... Und
der Tagesschau-Sprecher, der, wie heißt er noch, dieser Franzose da, der
hat ja gesagt, die haben dieselben Denkstrukturen, und das mußte er sofort
zurücknehmen. Dabei ist das so, das ist tatsächlich so, auf der Ebene
sind die kleine Kinder. Dasselbe Spiel, es paßt zusammen.
xxxxxxxxxxxxx
Teilnehmer: Die zwei müßten wir zusammen einsperren.
Th.: Also, mir ist aufgefallen, ich war im Wachsfigurenkabinett, da stehen die
so richtig schön dicht zusammen. Die gehören zusammen, die passen
zusammen, die brauchen sich. xxxxxxxx Ok.
Heike: Prinz
Kl.: xxxx nie da.
Th.: Nee, ist klar, Prinzen sind... Prinzessin hat den Prinzen xxxxx
Kl.: Na, und bis zu dem, daß ich nicht nur so traurig, sondern daß
ich... innerlich ein bißchen resigniere, so denke, das wird eigentlich
nie was und ich kann mir hier Mühe geben und bearbeiten, was ich will.
Teilnehmer: Das sind ja schon die Gefühle, die dazu beitragen.
xxxxxxxxxx
Kl.: Ja, könnt ihr machen. Probieren wir mal.
Teilnehmer: War das das? Deine Wortwahl: desillusioniert?
Kl.: Desillusioniert bis hin zur Sinnlosigkeit. Ich hab... in diesem Jahr...
zum ersten Mal Sinnlosigkeit.
Th.: Wir müssen’s aber konkreter machen. Laß eine Situation
auftauchen. Sinnlosigkeit in Bezug auf. In Bezug auf eine Situation, in Bezug
auf Körperbereiche, also Körpergefühl. Also gut.
Kl.: Ich weiß nicht, ob das jetzt schon geht, ohne Entspannungstext.
Th.: Dann mach’s einfach mal. xxxxxxxx Gut. Geh mal die Treppe runter,
die einfach da ist.
Kl.: Oh Gott. Da bin ich jetzt schon zum ersten Mal überhaupt im Leben,
daß ich mich an dem Geländer festhalte und so runterhinke wie so’n
altes Weib.
Musik wird eingespielt.
Th.: Ah ja. Das heißt, es ist nicht die Heike, sondern es ist das alte
Weib, um das es jetzt schon geht. Das ist schon ne Information, was zu dem Muster
gehört, ne.
Kl.: So ungefähr: Ist ja doch alles sinnlos, so mit so nem Krückstock.
Th.: Also, das Gefühl ist schon da. – Geh einfach mal runter, guck
mal, was passiert, wo du hinkommst, welche Tür auftaucht.
Kl.: Auweia. (lacht) Das ist jetzt so als ob ich die Hexe bin, und meine ganzen
ehemligen Partner sind so hinter Gittern so die Hänsel. (lacht) Auweia...
Mein Herz klopft ganz doll.
Th.: Passiert noch was von selbst, hier?
Kl.: Nee, bloß daß ich die nicht richtig sehen kann, also, es ist
mehr so ne Ahnung, daß die da gefangen sind.
Th.: Gut. Dann würd ich jetzt deine Beziehung gerne auftauchen lassen.
Kl.: Meine jetzige?
Th.: Ja. Laß die mal auftauchen.
Kl.: Der ist nicht im Käfig.
Th.: Ja. Das ist schon ein wichtiger Hinweis.
Kl.: Aber der sagt: Hier, guck mal! Und da will ich nicht landen.
Th.: Ah ja. Er hat schon gecheckt, was du mit den Männern gemacht hast.
– Gut, dann erzähl ihm doch mal dein Problem, schau mal, wie er drauf
reagiert.
Kl.: Naja, ich hab immer so lange versucht, bei den Männern das Muster
zu erkennen, und dann, wenn ich’s erkannt hab, daß es eben doch
bloß ein Frosch ist, dann... war er langweilig für mich.
Th.: Hast du sie bewußt eingesperrt, oder hast du festgestellt, sie waren
eingesperrt?
Kl.: Wie seid ihr denn da in den Käfig gekommen?
Th.: Ja, genau.
Kl.: Da möchte ich gern mal ein Bild dazu. – Die sind da freiwillig
reingegangen. – Und ich bin eigentlich für die eher wie so ne Hüterin.
Oder ich bring denen noch was zu essen.
Th.: Das heißt also, das sind aber alles Männer, die sich freiwillig
haben einsperren lassen.
Kl.: Ja. Oder ich frag mal: Wart ihr das alle? Seid ihr alle freiwillig da rein?
Th.: Ja, genau, das ist wichtig.
Kl.: Ja, also, der Käfig steht jetzt praktisch für deren Muster.
Th.: Ja. – Die sind alle im Muster gefangen, und deshalb konnten sie nicht
raus, konnten auch nicht helfen. Du hast so reagiert, da haben sie sich eingesperrt.
Gibt es andere Beziehungen, außerhalb des Käfigs? Wenn ja, laß
sie auftauchen. – Das würde bedeuten: Ist das Muster generell immer
wirksam gewesen, oder gibt’s auch Ausnahmen? Und was hatten die dann xxxxx
?
Kl.: Also, meine Tochter steht jetzt außerhalb, aber...
Th.: Gut. – Hat jetzt auch erstmal mit dem Thema Beziehungen nichts zu
tun.
Kl.: Pause. Nee, sonst nicht.
Th.: Gut. Das heißt also... Das ist das Spannende, ne. Alle Männer,
oder alle Beziehungen, müssen was Selbstähnliches haben, denn sie
haben sich ja auch alle einsperren lassen. Es gibt auch keine Ausnahme. –
Das wäre dann spannend gewesen: Was hatten die anders? – So. Und
jetzt ist immer... Mit Beziehungen ist auch klar... Warum ziehst du solche Typen
an? Das würde das heißen. Also solche Menschen oder solche Männer
an, ne. Das muß mit der Selbstähnlichkeit von deinem Vater zusammenhängen.
Kl.: Und bei meinem Vater hab ich nämlich auch überlegt: Wo ist der?
Und dann war das so: Der hat auch nen Käfig, aber die Tür ist offen.
Th.: Gut. Laß jetzt mal deinen Vater auftauchen. Schau mal, wie er auftaucht.
Kl.: Pause. Das ist jetzt ganz komisch. Der kommt jetzt so an und sagt: Er ist
mir dankbar. Durch die Arbeit, die ich an ihm gemacht habe, ist die Käfigtür
offen.
Th.: Ja. Pause. Welches Gefühl erzeugt das in dir?
Kl.: Traurig. Komischerweise. – Weil ich jetzt wieder das Gefühl
hab, was ich so aus meinem Leben auch immer kenne: Immer machen, machen, machen,
ich muß ganz viel tun, für die anderen auch mit.
Th.: Ah ja. Und dein Vater ist dir dankbar dafür xxxxx Pause.
Kl.: Ja, und ich will ihm jetzt sagen, daß ich über dieser ganzen
Arbeit alt geworden bin, sozusagen. Also, das, das hat mich... Pause.
Th.: Abgenutzt. Fast. – Ja? Oder?
Kl.: Beides. Weise gemacht, die Hexe ist ja auch weise, aber eben auch irgendwie...
Also, sie ist nicht mehr jung und sexy, ne. So. Sie ist einfach... Da waren
ja auch schon so viele! Was sollen da immer noch... da kommen ja immer noch
mehr von demselben, das ist ja auch... sinnlos, ne.
Th.: Au ja. Das heißt also: Wenn du nicht aus dem Muster rausspringst,
wird das so sein und so bleiben. Du hast als Ergebnis deinen Vater zwar befreit...
Kl.: Hmhm. Die Hexe ist auch so alterslos, irgendwie. Also, die könnte
die alle überdauern, da. Aber die hat ja noch die Aufgabe, die immer zu
füttern. – Mein Vater sagt jetzt, er könnte mir helfen.
Th.: Jaja, klar. Also, der nächste Schritt wäre, zu gucken, wo ist
der entstanden. xxxxx in der Kindheit. Also müßten wir irgendwie
in die Kindheit springen. Das kann normalerweise immer Papa sagen oder jetzt
helfen, ne, das bietet sich von selbst an. Also gut. Papa soll dir mal zeigen,
wo dieser Zusammenhang oder Hintergründe oder was auch immer entstanden
sind. Welche Szenen gibt’s dazu, welche Ereignisse? Da soll er dich mal
hinführen, und du folgst ihm einfach.
Kl.: Welcher Zusammenhang jetzt?
Th.: Naja, daß du die Jungs da immer einsperrst, daß die freiwillig
sich einsperren lassen, daß du enttäuscht bist und so weiter, und
daß du arbeiten mußt. Alles, was damit zusammenhängt.
Teilnehmer: xxx ist auch dieser Kern von darüber-stehen. Weil, sie ist
alt, weise...
Kl.: Ja, alterslos.
Teilnehmer: Und sie steht darüber. – Dieses Gefühl, was da ist,
auch deinem Vater gegenüber.
Kl.: Ja, und ich such praktisch immer jemanden, der gleichwertig ist, sozusagen,
der auch da drüber steht, damit ich... so, ja...
Teilnehmer: Aber du hast ihn nicht.
Kl.: Nee, das ist ja immer dieses Prinzen-Suchen und dann Frosch werden, ne.
Th.: Kann sie nie, weil das Muster wirkt immer noch. Das Muster muß grundsätzlich
zerschlagen werden, dann wird sie auch Gleichwertige treffen, aber außerhalb
des Musters. Das Muster ist nicht gelöst. Das heißt, da muß
man jetzt gucken: Wo ist es entstanden? Welche Faktoren haben dazu beigetragen?
Kl.: Also, ich seh’s jetzt noch nicht mal richtig. Wonach soll ich denn
da gucken?
Th.: Nee, du mußt es auch nicht.
Teilnehmer: Was ist denn das Muster? Das Muster ist da vielleicht, daß
sie älter ist quasi als ihr... daß sie größer ist als
ihr Vater.
Kl.: Ja, doch, da kann ich was mit anfangen.
Teilnehmer: Also, dieses obrig... „Ich bin darüber.“ Weißt
du, also, das ist, was für mich erst mal...
Kl.: Ich weiß es besser als du.
Teilnehmer: Ja. Ich weiß es besser.
Th.: Aber es ist jetzt sehr schwer von außen xxxx zu gucken, was war denn
das Muster. Laßt uns in die Kindheit gehen, da sieht sie das Muster ganz
konkret.
Teilnehmer: Ja, aber ich mein aber, mit diesem Gefühl, ihrem Vater gegenüberzustehen,
daß sie drüber ist: Da reinzugehen, in der Kindheit.
Th.: Ich würd sagen: Muß gar nicht sein. Wenn der Papa ihr helfen
will oder er was Wichtiges zeigt, welche Ereignisse dazu geführt haben,
trifft’s immer das Kernereignis. Oder Kernereignisse, die selbstähnlich
sind.
Kl.: Also, da taucht jetzt auf... ich weiß jetzt noch nicht richtig, worum’s
geht, ja, so, aber... Da taucht jetzt auf, daß mein Vater mir sagte: Es
tut mir leid, daß ich immer gesagt hab, du sollst ein Junge werden.
Th.: Ja. xxx Das ist der Satz überhaupt schlechthin. Du suchst als Mädchen
den Prinzen. Und hast das Ding drin, du bist ein Prinz. – Wie willst du
denn den Prinzen finden?
Teilnehmer: Deswegen ist sie auch da drüber.
Kl.: Naja, das paßt alles mit der Bauleiterin zusammen, ne. Ich hab immer...
Ich sag jetzt mal zu meinem Vater: Ich hab immer probiert, deinen Wunsch zu
erfüllen, daß ich dann tatsächlich ein Junge bin.
Teilnehmer: Deswegen ist auch die Frau in dir gar nicht entwickelt. –
Die ist schon alt. Die gibt’s nicht.
Teilnehmer: Jetzt könnte man die ja mal, weil sie die schon hat, die Instanz,
die Innere Frau rufen, oder?
Th.: Jaja. Ja, sehr gut. – Also, mir wär’s jetzt noch wichtig
und lieb, eigentlich, daß wir ein paar typische Szenen holen. Weil, das
ist schon wieder ne Erkenntnis: Es tut mir leid, daß du ein Junge geworden
bist. – Welche Situation gibt es dazu? Es muß geladene Situationen
geben, es muß Nahrung geben, es muß Wurzeln geben. Sonst würdest
du sagen: Mein Papa hat gesponnen, der wollte nen Jungen haben, Pech gehabt,
hat er nicht gekriegt, ich bin ein Mädchen. Aber es muß Ladung, Erlebnisse
geben, die sie dazu bringen, daß sie doch ein Junge irgendwie sein möchte.
– Und die sind nämlich ganz entscheidend. Weil nur aus der Kenntnis
heraus würde es nicht viel verändern. – Sag deinem Papa: Das
war dein Wunsch. Wo hast du mich geprägt? Oder wo sind Ereignisse, die
wichtig sind, für mich, daß ich sie mir anschaue.
Kl.: Also, wo hast du mich geprägt? Zeig mir doch mal ein Ereignis, was
wichtig ist, dazu. – Na, da seh ich mich jetzt mit ihm, ungefähr
zwei Jahre alt, im Ehebett liegen, wo er mir Märchen vorliest. Und ich
bin sozusagen die Prinzessin. – Das versteh ich aber jetzt nicht, was
das... damit zu tun hat.
Th.: Sag’s ihm.
Kl.: Versteh ich jetzt nicht, was das damit zu tun hat. Auf einmal hast du mich
doch als Mädchen gemocht. – Ja, sagt er. Pause. Also, ich versteh
jetzt gar nix mehr.
Th.: Gut, macht nix. Wir sind jetzt auch mitten im Suchen, du kannst es ja nicht
verstehen. Laß das zweite Ereignis xxxx
Kl.: Ja, laß mich mal... Zeig mir mal noch eins. Pause. Na, da seh ich,
daß ich spiele und mich nicht schmutzig mache, dabei, als Kind.
Th.: Wie alt?
Kl.: Vielleicht so... vier. Drei, vier. – Und das...
Th.: Hast du ein Kleidchen an, oder Hose? – Fühlst du dich als Mädchen
oder Junge? Grundgefühl oder Wahrnehmung oder...
Kl.: Ich fühl mich als gar nichts.
Th.: Ah. Das ist ein wichtiger Hinweis, ne. – Du bist vier Jahre und hast
keine Identität. Das ist schon heftig.
Kl.: Also, ich könnt’s jetzt nicht sagen. Das Bild wechselt jetzt
immer so zwischen Shorts und Kleid.
Th.: Ja, ok. Gut, gut. Das ist auch trotzdem schon... ne Idee. Und wenn du nur
die Idee bekommst, ich fühl mich als gar nichts, das ist ein Hinweis. Es
kann sogar sein, daß es einmal so war und einmal so war, aber das ist
trotzdem ein Hinweis. – Gut. Also, mit zwei hast du mit ihm im Bett gelegen
und warst die Prinzessin. Er war der Prinz oder was auch immer, oder der Vater,
der... OK. Gut. Und da dazwischen muß...
Kl.: Da hieß ich immer „dem Heini-Bubi sein Mädala“.
Also, mein Vater heißt Heinz. Und ich war dem Heini-Bubi sein Mädala.
So hab ich mich auch allen... vorgestellt.
Th.: Da war die Identifizierung als Mädchen ganz stark da. Und da dazwischen
muß was passiert sein.
Kl.: Da ist meine Schwester geboren.
Th.: Ah ja. Gut. Jetzt nicht nachdenken. Laß mal ein Ereignis auftauchen,
was von selbst kommt. – Oder, wenn die Schwester geboren ist, welche Szene
gehört dazu, die wichtig ist, in dem Kontext?
Kl.: Also, Szene kann ich keine sehen. Ich seh mich nur so trotzig. –
So ungefähr: Ich versteh das hier alles nicht. Und... was soll denn das
auf einmal? Und... und... versteht mich denn keiner? Und... mach doch nur das
Beste.
Th.: Das sind ganz wichtige Sachen. Sag’s nochmal. Versteht mich keiner...
Kl.: Versteht mich denn hier keiner? Ich mach doch nur das Beste! Ich will doch
überhaupt nichts Böses! Ich bin doch einfach nur wie ich bin! Und...
wieso... ich... ich hab damit... mich gar nicht geändert! Warum ändert
ihr euch denn? – Ja, das ist auch immer bei den Männern heutzutage.
Ich bin immer der Meinung, ich bin nicht anders, und sie ändern sich, sie
werden von toll bis... normal, doof.
Th.: xxxxxxx mach doch das Beste, also die Bemühung, ich streng mich an.
– Gut. Hol deinen Vater jetzt dazu, und guck, wie der sich verändert,
in deinen Augen.
Kl.: Wie er sich verändert?
Th.: Ja, wie ist er jetzt zu dir?
Kl.: Also, wenn ich Kind bin?
Th.: Ja. Versteht mich keiner? Und dieser Trotz, dieses Grundgefühl.
Kl.: Na, der ist jetzt abweisend. Also, so ungefähr, jetzt haben wir hier
nicht mehr Zeit nur für dich allein. Und jetzt... Pause.
Th.: Hm. Und das mußt du jetzt... – spring ins heutige Leben –
in einer Partnerschaftsbeziehung selbstähnlich wiederfinden. – Welche
Situation taucht auf?
Kl.: Da hat ich bis vor... vor einem Jahr, daß dann immer tatsächlich
noch ne andere Frau da war, aber das ist ja jetzt nicht mehr.
Teilnehmer: Das ist die Schwester. Papa, die Schwester.
Th.: Ja, die Schwester. Die Schwester taucht auf, ne andere taucht auf. Es gibt
einen Grund dann dafür. – Gut. In all dem könnten wir tatsächlich
die Innere Frau mal auftauchen lassen. Das wär auch mal spannend. Als Bild,
als Figur, als innere Instanz, die wir ja aufrufen, ne. Können, und...
Kl.: Naja, die seh ich jetzt praktisch da unten in dem Keller, neben der Hexe.
Und die ist so ganz hell und so wie... ein bißchen wie ne Elfe, aber körperlicher.
Also... aber so... also so’n Mittelding aus... Pause.
Teilnehmer: Die ist nicht wirklich anwesend.
Kl.: ...so halb Prinzessin, halb heilig, halb... sinnlich. Oder... drittel.
Th.: Frag sie, ob sie ne Botschaft für dich hat, und erzähl ihr dein
Thema.
Kl.: Also, mein Thema ist praktisch, daß das hier alles meine früheren
Beziehungen sind, und... Das will ich nicht mehr. Und... Ich möchte eben
nicht mehr... diese... dieses Schema haben vom Prinzen zum Frosch. – Ja,
und was hast du für ne Botschaft für mich? Pause. Sie zieht sich aus.
Pause. Und zeigt mir ihren Körper. Pause. Ja, kannst du’s mal genauer
sagen?
Th.: Genau. Wenn du’s nicht verstehst, nachfragen: Was meinst du damit?
Kl.: Nee, sagt sie, du bist nicht alt, du bist... Du hast nen Körper, und
du bist... ist nicht alles zu ende. – Und da sag ich: Aber ich hab keinen
Bock, jetzt nochmal das Gleiche zu erleben.
Th.: Ja. Das ist wichtig. Schau, wie sie reagiert.
Kl.: Sie sagt, das mußt du auch nicht, sagt sie, du bist doch schon auf
dem Weg, guck doch mal, der ist doch überhaupt nicht im Käfig. Dein
Freund.
Th.: Gut. Kann sie dir einen Hinweis geben, welches Ereignis wichtig ist, was
du bearbeiten müßtest, damit du’s leichter hast, damit du aus
dem Muster rausspringen kannst, damit sie dir hilft? Weil, sie sagt ganz offensichtlich:
Du bist... Du bist viel zu viel identifiziert mit der Vergangenheit, mit dem,
was gelaufen ist. Du hast noch mehr Möglichkeiten. Du bist nicht alt, du
bist jung. Und so weiter... – Gibt’s Ereignisse, die du bearbeiten
müßtest, anschauen müßtest, verändern müßtest,
damit sie mehr leben kann? Und dann auch den Prinz vielleicht sogar findet.
Kl.: Den was findet?
Th.: Den Prinz finden.
Kl.: Ach so.
Th.: Der mit dem Frosch da.
Kl.: Das Wort ist schon gar nicht mehr so... (lacht) Ja, ich kann’s jetzt
nur auf der Symbolebene, daß sie sagt, laß die andern alle frei,
und... kümmer dich nicht mehr um die.
Th.: Okay, dann wär jetzt hier die Frage: Wieso hältst du die gefangen,
und wieso nährst du die?Was hast du da für’n Gewinn? Frag die,
oder frag sie.
Kl.: Wieso... bring ich denn denen überhaupt noch Essen? Wieso sind die
nicht schon von alleine frei, hier? Pause. Tja, sagt sie, weil da noch immer
die Erinnerung dranhängt. Die haben dich ja alle mal ganz doll vergöttert.
Th.: Au ja. Das heißt, die haben Papa gespielt, und das sammelst du auf,
weil du das noch brauchst. Eigentlich müßte Papa Papa spielen.
Kl.: Was? Eigentlich müßte Papa Papa spielen?
Th.: Jaja, eigentlich müßte Papa zum Papa werden. Also, das würde
heißen: Papa ist frei, du hast ihm die Tür aufgemacht. Zeig deinem
Papa, daß du aber deinen Männer eingesperrt hast.
Kl.: Ja, guck mal... Guck mal, da... Die sind immer noch eingesperrt, und...
Th.: Und anscheinend ist es so, daß du von denen was brauchst, was du
eigentlich von ihm haben willst. Du kannst ihn konfrontieren.
Kl.: Ja. Von ihm und auch von meinem jetzigen Partner. Also... Von euch beiden
brauch ich, daß ihr mir sagt, daß ihr mich liebt. Und daß
ich das auch... Naja, spüren tu ich’s schon, aber daß ihr mir
das auch sagt. Und die andern alle, die haben’s mir in Hochpotenz gesagt.
– Und trotzdem hat’s nicht gehalten.
Th.: Ist ja klar.
Kl.: Also, die haben mir gesagt: Ich liebe dich wie keinen anderen Menschen,
und es wird immer so bleiben, und so weiter. Aber das stimmte ja nicht.
Th.: So, was sagt Papa. Das ist der Wichtigste in dem Spiel.
Kl.: Er sagt’s jetzt so indirekt. Er sagt: Also, ich kann dir das sagen.
Th.: Ah ja. Ich kann’s dir sagen...
Kl.: Und da sag ich: Das reicht mir nicht.
Th.: Es scheint so zu sein, daß du über die dir was holen willst,
was er dir geben müßte. Er müßte wirklich zum Papa werden,
den du als kleines Mädchen wieder anbeten kannst, vergöttern kannst,
toll finden kannst, Mädchen sein kannst, wow.
Kl.: Das wär gut, ja.
Th.: Dann sag ihm das mal so deutlich und so klar.
Kl.: Bloß, ich weiß nicht, ist das gut, wenn ich ihn wieder vergöttere?
(Gelächter.)
Th.: Jaja...
Teilnehmer: Es wär vielleicht auch gut, an der Stelle auch die Kleine zu
holen. Die im Bett so Prinzessin war...
Kl.: Ach so.
Teilnehmer: Und die, die es dann nicht mehr war. Weil, in diesem Satz, den du
mit vier Jahren hattest, war irgendwas Männliches drin. Du warst nicht
mehr... Mädchen. Also einfach die beiden auch dazu.
Kl.: Die beiden, genau. Also, die Kleine, die Zweijährige seh ich jetzt,
die ist ganz traurig, und die sagt: Ja das stimmt.
Th.: Ok, siehst du.
Teilnehmer: Das ist es.
Th.: Das heißt, die hat was Hohes verloren. Die kann gar nicht mehr Prinzessin
sein. Und die Vierjährige ist trotzig. Die braucht den Papa, aber die sagt:
Ich will ihn jetzt aber auch nicht mehr.
Kl.: Die sagt: Also, so einen brauch ich doch nicht.
Th.: Siehst du, siehst du. Da hast du’s. Deshalb willst du deinen Papa
auch immer noch nicht haben. Du brauchst ihn nicht mehr. Du bist stinkig. Du
benutzt die Männer. – Die lassen sich natürlich benutzen. Du
findest die, die sich benutzen lassen.
Teilnehmer: Genial.
Th.: Naja, ist klar. xxxxx wo man den Trotz auslassen kann. Klar, ne, die werden
dafür bestraft.
Kl.: Also, das hat sich ja schon geändert. Ich sag ja jetzt schon, was
ich früher nie gesagt hätte, zu den andern: Ich brauche dich. Oder...
Th.: Dann laß doch mal das kleine Mädchen, die trotzige Vierjährige,
das zu ihrem Papa sagen. Du siehst, wie schwer das sein wird...
Kl.: Die Vierjährige?
Th.: Ja. Die Trotzige da.
Teilnehmer: Ob sie das tut.
Th.: Ob sie das sagen kann, zu ihrem Papa.
Kl.: Sie kann’s trotzig sagen, so: Ich brauch dich aber!
(Gelächter.)
Teilnehmer: Wie reagiert er da drauf?
Th.: Ja, das ist hier die Frage, ja.
Kl.: Er geht da rein und macht die Zelle zu. Also... klatscht sie so zu. Pause.
Th.: Er geht freiwillig ins Gefängnis?
Kl.: Ja.
Th.: Hol ihn raus und sag: Er war dir eben dankbar, daß du die Tür
aufgemacht hast. Er kann hier nicht den Prozeß hier rückwärtsxxxxxx
(Ende der Seite.)
Kl.: xxxxxx doch, daß die Kleine auch nur hilflos ist. Die hat’s
zwar gesagt, mit Worten... Guck mal, das ist doch genau das Gleiche, was ich
von dir will. Ich will es... in nem andern Ton hören, daß du mich
liebst, und nicht bloß einfach: Ja, das kann ich auch bestätigen.
Es geht um den Ton.
Teilnehmer: Aber das kann das Ergebnis von ihrer Arbeit sein. Machst du jetzt
Profiling oder willst du... Machst du Session, oder willst du testen?
Th.: Nee, ich will testen. Ich will jetzt testen, wie elastisch ist es? Ist
Papa schon so einsichtig? Und dann wird sie feststellen: Papa ist überhaupt
nicht richtig dankbar. Der ist überhaupt nicht einsichtig. Der hat sich
gar nicht so viel verändert. Oder nur ein bißchen sich verändert.
Also, ich will quasi jetzt die Struktur testen: Wie stabil ist denn das alles?
Ja? Weil, sie hat Papa ja angeblich bearbeitet. Und er ist auch...
Teilnehmer: Die Tür ist auf. Der Käfig ist da, die Tür ist auf.
Th.: Sag ich ja. Also, die Dankbarkeit ist da. Also, es ist ein Hinweis schon,
daß Papa bearbeitet ist. Aber jetzt, nach dem, zack, macht er die Tür
wieder zu xxxxxxx.
Kl.: Naja, er sagt... Nee, er sagt nur, das überfordert ihn jetzt.
Th.: Ok. Na gut.
Kl.: Er schützt sich. Genau. Und... Und jetzt... Ich sehe, die brauchen
alle Liebe.
Th.: Nee, das heißt im Klartext: Du hast deinen Papa nicht wirklich bearbeitet,
weil, wenn du jetzt diesen Anspruch stellst, ist er schon wieder überfordert.
Das heißt, er müßte jetzt voll Papa sein, müßte
sagen: Wow, endlich kann ich meiner Aufgabe gerecht werden! Endlich kann ich
meine Dankbarkeit dir zeigen! Endlich bin ich aus dem Gefängnis raus! Hey,
du bist wirklich die Prinzessin! – Und da könntest du sagen: Wow!
Ja?
Kl.: Also, der Zweijährigen gegenüber kann er das.
Teilnehmer: Jaja, aber die Vierjährige nicht. Die ist eben der Kern.
Th.: In der Zweijährigen spiegelt sich ja auch nicht die Spannung drin.
Da war alles noch in Ordnung, da war die Welt in Ordnung. Das heißt, die
Grunderfahrung ist ja da. In der Vierjährigen ist der Trotz da, und der
Papa, der sagt: So nicht. Der wollte auch nen Jungen haben, und da gibt’s
noch ein Mädchen, die ist noch wichtiger, oder im Moment wichtiger. Das
heißt also, du mußt deinen Papa so bearbeiten, daß er die
Vierjährige in den Arm nehmen kann und die wieder zur Prinzessin wird.
Daß die ihren Trotz abschmelzen läßt, und der Prinz ist wieder
da. Und dann brauchst du nämlich die ganzen Männer nicht, die du dir
gefangen hast, von denen du noch ein bißchen zehrst. – Du willst,
daß sie wachsen und fett werden, damit du sie essen kannst. xxxxxx Hänsel,
ne? Der hält immer wieder den Knochen raus, damit du immer wieder merkst:
Die sind ja nicht fett, die kann ich ja nicht xxxxx Das ist ja das Märchen
per exzellenz, wenn du so willst, ne. Du wirst nie satt werden, von diesen Typen,
da.
Teilnehmer: Da ist eine Verdrehung. Sie ist ja stärker als der Papa. Und
der Papa braucht sie.
Th.: Ja, das ist die eine Geschichte, jetzt. Aber sie muß in der Innenwelt
den Papa so bearbeiten, daß der Papa zur Symbolfigur Vater wieder wird,
damit der die Vierjährige nehmen kann, damit sie dann innerlich als kleinstes
Kind die Prinzessin wirklich sein kann, dann findet sie nämlich auch den
Prinzen. Und das Thema löst sich.
Kl.: Also, da... Da war praktisch der Absturz. So zwischen dem Papa, da, wo
ich dachte, oh, der ist ja wirklich toll, ja, der macht alles, und dann zwischen
dem, der dann so die kalte Schulter gezeigt hat.
Teilnehmer: Und die Schwester?
Th.: Auslöser. xxxx Die sind relativ unwichtig, aber die tauchen immer
ständig wieder auf. Das Muster... Also, sie erzwingt quasi solche Muster
ständig. – Es kann wirklich ein anderes Thema nochmal sein, ein anderes
Muster sein. Wenn es eine andere Frau gibt, dann kann ich nicht, oder ich bin
besser oder was. Das könnte...
Kl.: Ja, aber da... Das hab ich schon gelöst, also... Das ist anders.
Th.: Oder deshalb ist sie in die Männerwelt auch gegangen, oder so. Kann
alles auch xxxxx Scheint dann eh ein anderes Thema zu sein.
Kl.: Also, es geht jetzt darum, daß ich...
Teilnehmer: Ein Verrat ist einfach auch...
Kl.: Ja, Verrat, genau.
Teilnehmer: Ein Verrat von Prinzessin, so und so...
Kl.: Ja, und vor allem, nicht nur von Prinzessin zu normalem Kind geworden,
sondern von Prinzessin zu interessiert-mich-nicht, ist-mir-egal. So, und wenn
ich jetzt sehe... Also, mein Vater, der... macht das jetzt. Der nimmt die Vierjährige
auf den Arm, aber die Vierjährige wehrt sich.
Th.: Ja, ist klar, die ist im Trotz.
Kl.: Die... die... schiebt den so weg.
Th.: Das heißt, ok, da mußt du mit Prozeßarbeit hin. Da muß
das alles gelebt und gefühlt werden. Du mußt Rotz und Wasser heulen.
Du mußt deinen Vater alle machen. Du mußt den anflehen: Bleib bei
mir. Die ganzen Prozeßgeschichten. Und stell dir mal vor, das wär
erreicht... Und guck mal, was dann passiert. Einfach mal Zeitsprung von... was
weiß ich... soundsoviel Sessions vorwärts, und... Was macht Papa?
Kl.: Für mich ist das jetzt nur so’n komischer Gedanke: Ihn anflehen,
bleib bei mir.
(Gelächter.)
Th.: Lieber das mit Papa als das mit Männern, ich sag’s dir. –
Aber bei den Männern wär’s ja nur Ersatz für Papa. –
Jaja, ist klar. Da kommt die Stärke des Musters her.
Kl.: Das hab ich, glaub ich, bei Männern auch nicht gemacht.
Th.: Das wär schon an der Lösung arbeiten, aber trotzdem am falschen
Platz arbeiten.
Kl.: Ich hab die anderweitig abhängig gemacht.
Teilnehmer: Heike, guck mal wie die Zweijährige auf die Vierjährige
reagiert. Wie die beiden Mädchen aufeinander reagieren.
Th.: Die können nicht.
Kl.: Doch! Die mögen sich. Die stehen Hand in Hand, und...
Th.: Ah ja.
Teilnehmer: Und wie reagiert dein Papa darauf?
Kl.: Der lacht. Also, die sind sich einig. Das sind zwei, die sich verstehen,
so auch... Auch in der Veränderung, so.
Teilnehmer: Kann die Zweijährige der helfen, der Kleinen? Der Vierjährigen?
Hat die nen Tipp?
Kl.: Nee.
Th.: Dann hätt ich ne Idee, jetzt. Laß mal den Papa, der zur Zweijährigen
gehört, mit dem Papa, der zur Vierjährigen gehört, zusammenkommen.
Kl.: Was? Der Papa, der zur Zweijährigen gehört?
Th.: Der hat ja ne tolle Geschichte vorgelesen. Der war ja liebevoll. Der hat
ja das Kind als Prinzessin genommen.
Kl.: Nur, der sagt dann zu ihr: Komm mal her, mein kleines Böckchen.
Th.: Nee, laß die zwei Papas mal zusammenkommen.
Kl.: Ach, die zwei Papas.
Th.: Ja, weil, die haben sich ja anscheinend verändert dadurch.
Kl.: Naja, der ist noch mehr überfordert. Noch ein Kind. – Und noch
mehr... soll er Mann sein, was er gar nicht so richtig schafft, irgendwie. –
Und...
Th.: Das heißt, das müßte massiv aufgearbeitet werden, ne.
Dann spielt die Mutter noch mit rein. Warum hat sie ihn nicht Vater sein lassen,
und was ist da gelaufen? Hat sie nicht gesehen, daß er sich so verändert
hat und dann noch überforderter ist? – Gut, laß mal deine Mutter
auftauchen. Guck mal, wie die zu der Situation jetzt steht.
Kl.: Na, meine Mutter ist die alte, resignierte... Frau. – Obwohl sie
nie alt geworden ist. Sie ist ja gestorben, und...
Th.: Das heißt, ein Teil in dir ist bereits schon zu deiner Mutter geworden,
und das drückt sich darüber aus.
Kl.: Ach, du Scheiße.
(Gelächter.)
Th.: Na klar, du mußt das xxx Spiel wieder nachstellen. Wenn du xxxxx
unbewußt stellst du das nach. Tochter wird zur Mutter. Logisch. –
Oder macht eigene Entwicklung.
Kl.: Also, da ist auch noch ein Ding immer, was mir in letzter Zeit zu schaffen
macht, ich glaube, deshalb kommt das auch jetzt: Meine Mutter ist dreiundvierzig
geworden, nur, ist an Krebs gestorben, und... ich bin halt zweiundvierzig jetzt,
ne. Pause.
Th.: Sag ihr das mal, und frag sie, was das jetzt mit meinem Muster zu tun hat,
mit deinem Leben zu tun hat.
Kl.: Ja... Ich bin ja nun... ein Jahr jünger als du gestorben bist. Was
hat denn das mit meinem Muster zu tun? Pause. Sie sagt jetzt also ganz klar:
Du wirst weiterleben. Du hast es jahrelang ganz anders gemacht als ich, und
jetzt sollst du einfach das nur mal kennenlernen, und dann... geht’s wieder
anders weiter.
Th.: Also, du bist schon dabei, dieses ganze Muster so zu bearbeiten oder zu
verändern, daß du das einfach nicht nochmal erfüllen mußt.
Kl.: Nee.
Th.: Ja. Gut. Eindeutig.
Kl.: Ich sag ihr jetzt nur: Ich hab da zwar Angst gehabt, weil ich diese Zustände
eben gar nicht kannte, so von wegen ich fühl mich so alt und schlapp und...
sinnlos. Aber... Ich weiß, daß es nur ne Phase ist.
Th.: Gut, ideal wär’s natürlich auch, wenn deine Mutter in deiner
Innenwelt auch ihre Themen so bearbeiten würde mit deinem Papa, daß
sie halt als Frau weiterexistieren würde oder zumindest die Themen erledigt
hätte. Was würde dann passieren mit dir? Könnte sie dir dann
besseres Vorbild werden als symbolisch Hexe zu sein?
Kl.: Symbolisch Hexe sein... Nee, also als erstes, da hab ich jetzt nicht nachgedacht,
als erstes hab ich gesehen: Da hab ich dann in diesem Keller überhaupt
nichts mehr zu suchen. Pause. Aber ich möchte die schon noch alle freilassen,
da. – Und da könnte ich denen vielleicht versprechen: Ok... Ich hab
die Zeit mit euch genossen, und ich danke euch auch für das, was ihr mir...
vielleicht stellvertretend für meinen Papa gesagt habt. Und ich werde jetzt
daran arbeiten, daß ich’s von ihm höre. – Und dann auch
von meinem jetzigen Freund. Und eigentlich ist es toll, daß es mein jetziger
Freund... nicht sagt... wie all die andern, sonst wär er ja wieder... der
Gleiche. Die gleiche Sorte.
Th.: Ja. Das heißt, da muß schon ne Veränderung passiert sein,
daß du jetzt ne Veränderung in der Beziehung hast. – Und jetzt
kommt sowas nochmal wie so’n Testfall von dem alten Thema. Das ist normalerweise
so. – Gut. Dann bring die doch mal zusammen, diese Mädchen mit ihren
Papas. Guck mal, was passiert, wenn die sich finden würden.
Kl.: Die Mädchen?
Th.: Ja.
Kl.: Ja, die machen jetzt so Faxen mit dem Papa. Die ziehen ihn so am Hosenbein,
und... Alle beide. Sind jetzt also sich ähnlicher geworden.
Th.: Ah ja. Und die beiden Papas machen auch mit?
Kl.: Ich hab jetzt gerade nur einen gesehen. Wenn ich zwei sehe...
Th.: Ah ja, ok, dann xxxxxx zusammengewachsen.
Teilnehmer: Welchen hast du gesehen?
Kl.: Also jetzt, wenn’s heißt, ich soll zwei sehen, dann sind da
zwei, und... das tut denen eigentlich gut, dann sind die nicht mehr so... schwach,
sozusagen. Also... können sich gegenseitig auch ein bißchen... üben.
– Haben auch mehr Zeit, weil sind ja zwei. Pause. Mir ist noch wichtig,
zum Manfred zu sagen: Ich möchte nicht, daß du bloß jetzt hier
sozusagen der... der... Testläufer bist... für die Übergangsphase,
und... ich möchte das schon mit dir... zusammen... genießen auch,
dann.
Th.: Wie reagiert er?
Kl.: Freut sich, ja. – Sagt er: Machen wir doch schon.
Th.: Frag ihn mal, ob er das Potenzial wieder hat, vom Frosch zum Prinzen zu
werden. Einfach mal fragen!
Kl.: Hast du das Potenzial, vom Frosch zum Prinzen zu werden? – Ja, sagt
er, da gibt’s bei ihm auch noch einiges zu tun. Aber... hat er.
Th.: Hat er die Einladung an dich, daß du ihn an die Wand schmeißt,
daß du ihn konfrontierst, daß du ihm das aufzeigst, daß du
was mit ihm tust?
Kl.: Ach, das nennst du „an die Wand schmeißen“?
(Gelächter.)
Th.: Der Frosch will doch mit in dein Bettchen, da sagt die: Nein, ich ekle
mich! Ne, und er will von deinem Tellerchen essen. Nein, das ist so viel, daß
sie sagt: Ich kann nicht mehr, ich knall ihn an die Wand! Das ist die Reaktion
auf die Anforderung. Die muß kommen. Sonst kann nie ne Transformation...
Kl.: Aber ich ekel mich ja nicht! Ich versteh das nicht.
Th.: Ich weiß nicht, was du mit ihm laufen hast! Was stört dich denn
an ihm? – Warum ist er nicht dein Prinz? Was stört dich? Was ist
es? – Guck, was auftaucht.
Kl.: Na, mich stört, daß er manchmal nicht mit mir Sex haben will.
Wenn ich das will.
Th.: Gut, dann knall ihn an die Wand! xxxxxxxxxxxxx Dann muß er Ja oder
Nein sagen. Da kommt was hoch in ihm. Da wird er konfrontiert. Dann muß
er sich verändern. Das heißt das doch. An die Wand knallen heißt
letztendlich nichts anderes wie Konfrontation. Auf den Punkt bringen, sichtbar
werden lassen.
Kl.: Und das ist auch wieder was Neues. Das Thema hatte ich sonst nie, mit den
anderen Männern.
Th.: Ja, klar.
Kl.: Aber so hab ich’s mir auch nicht vorgestellt, als Entwicklung dann
sowas xxxxx
(Gelächter.)
Th.: Ja, so sagte auch die Königstochter: So hab ich mir den Prinz nicht
vorgestellt. So eklig und glitschig. – Du bist auf dem richtigen Weg,
wenn das Gegenteil kommt oder wenn die Schattenanteile anklopfen.
Kl.: Echt? Aber ich hab mir gedacht: Doch nicht um den Preis!
Th.: Ja, das ist die Zweijährige. Die hätte gern den Papa in Glanzform,
mit Königskrone. (Gelächter.) Ja, schmeiß ihn an die Wand, forder’s
ein.
Kl.: Komisch, daß ich bis jetzt mich nie getraut hab, das zu denken, daß
mein Papa wieder so mit Königskrone und so... Das wär natürlich
wunderbar.
Th.: Wär toll, ne?
Kl.: (lacht)
Th.: Dann wär der Ordnungszustand, der Urzustand wieder hergestellt, ja.
Ja. So muß es sein. Und dann kommt auch der Königssohn, wenn xxxxxxx
der König den Sohn...
Kl.: Ach, dann ist es ja eigentlich ganz einfach.
Th.: (lacht) Jaja, es ist ganz einfach. Dann kommt auch der Prinz, der das Königreich
kriegt. Sonst kriegt der das nämlich nicht. Der Papa wird nämlich
immer meutern.
Kl.: Nee, da hat sich auch schon ganz viel zusammengeschoben. Mein Vater hat
alle ersten Männer... Die waren immer nur... dritte Person. Da gab’s
überhaupt keinen Namen. Und inzwischen fragt er immer nach: Geht’s
denn immer noch so schön gut, mit euch. Und bring ihn mal wieder mit.
(Gelächter.)
Kl.: Warum lacht ihr?
Th.: xxxxx interessiert an der Wachablösung für solche xxxxx
(Gelächter.)
Th.: Kann er seine Tochter übergeben?
Kl.: Das... Das kann er, ja.
Th.: Das kann er xxxx.
Teilnehmer: Kann er?
Th.: Ja, also, ich würd den... Sohn schon testen.
Kl.: Was? Testen?
Th.: Ja, er muß doch ne Aufgabe bestehen, er muß ja zum Held werden,
muß den Drachen töten, muß jemand beschützen können.
Er muß ja wirklich alles für dich tun. Auch dich befriedigen gehört
auch dazu, übrigens.
Kl.: Ja, wenn ich das erzählen würde...
Th.: Ja, dann tu’s!
(Gelächter.)
Kl.: Der befriedigt mich nicht immer! – Und da sagt mein Vater: Na, das
geht gar nicht.
Th.: Ach! xxxxxxx ein Seitenthema da rein. Deine Mutter holen... – Letztendlich
ist es die Sehnsucht nach... Der Papa soll dich einfach glücklich machen.
Ja. Ist klar.
Kl.: (atmet)
Th.: Ja, atme tief. Die Prinzen haben’s auch nicht leicht, auf der andern
Seite. – Ok, also für mich wär jetzt nicht Unklares mehr. Sehr
offensichtlich, alles.
Teilnehmer: Ist dir auch offensichtlich, Heike?
Kl.: (zögernd) Ja.
Th.: Man könnte sogar schon einen Zeitsprung in die Zukunft. Da gibt’s
diese Hochzeit. Und dann ist der Frosch zum Prinz geworden, und der Papa hat
die Krone auf. Die kleinen Mädchen sind glücklich, und du bist glücklich.
Deine Innere Frau müßte... tja...
Kl.: Das geht! Das geht alles! Außer daß meine ganzen Ex-Lover da
so klapprig hinterherlaufen. Frisch aus dem Kerker, so... Zombie!
(Gelächter.)
Th.: Frag sie nach der Dankbarkeit. Das ist wichtig.
Kl.: Ob die mir dankbar sind?
Th.: Ja, klar.
Kl.: Seid ihr mir dankbar? – Oh Gott! – Was soll denn das heißen?
Teilnehmer: Die müßten doch nen ganz schönen xxxx auf dich haben.
Kl.: Nee. Haben die nicht.
Th.: Also, ich frag deshalb nach der Dankbarkeit, um rauszufinden, ob sie Schuldgefühle
hat. Weil, wenn sie Schuldgefühle hat, müßte sie auch in die
Beziehungen nochmal reingehen und da was ändern. Du mußt sie letztendlich
in Dankbarkeit verabschieden können. Weil, die haben dir was gegeben, trotzdem.
Und du hast ihnen was gezeigt, ins Gefängnis eingesperrt. Die haben ja
auch was gekriegt.
Kl.: Die... Also... Schuldgefühle hab ich nicht. Es ist nur so, daß
es mir leid tut, daß es nicht geklappt hat.
Th.: Ok, dann hast du ne andere Art von Schuldgefühlen. Da hängt noch
deine Energie. Du hast sie mißbraucht, du spürst es, und es tut dir
leid. Sowas ist es. Doch Schuldgefühl. Weil sonst dürften die auf
der Hochzeit nicht mehr auftauchen.
Kl.: Nee, da passen sie ja auch nicht hin.
Th.: Oder höchstens als was weiß ich...
Teilnehmer: Und die sind trotzdem spontan gekommen, also... Irgendwas ist da.
Th.: Die wollen da mit. Du mußt sie erlösen, nichts zu machen.
xxxxxxxxxxx
Kl.: Oh Gott, da hab ich ja viel zu tun. Mit Papa und jetzigem Freund weniger
als mit diesen Ex.....
Teilnehmer: Da gibt’s doch so’n tollen Satz: Wenn einer was gegen
die Verbindung hat, soll er’s vorbringen oder für ewig schweigen.
Es jetzt vorbringen oder für ewig schweigen.
Kl.: Nee, die sind dafür. Die wissen, daß das nicht geklappt hat,
mit uns.
Th.: Gut. Das würde heißen: Du mußt so lang arbeiten, bis du
in diesem Bild sie nicht mehr siehst.
Kl.: Genau.
Teilnehmer: Kann man die fragen, ob sie was brauchen, damit sie gehen können?
Th.: Das wär mir zu einfach. Das wär auch gefährlich. Da machst
du ne Symbolebene, machst ne schöne Welt. Das wär auch jetzt nochmal
wichtig, eventuell in die Beziehung reinzugehen. Da mag’s Ereignisse geben,
wo sie ein Stückchen Seele vielleicht verkauft hat oder was gemacht hat
oder was weiß ich. Das wieder rückgängig machen mußt,
damit diese Leute dann von selbst verschwinden. Das andere ist zu sehr manipulativ.
Kl.: Wie war das? Seele?
Th.: Du hast ja mit denen gelebt. Du hast ja Erlebnisse gehabt. Die haben auch
deine Seele geprägt. Und das kann sein, daß das Erlebnisse sind,
die du jetzt original noch als Prägungsebene auflösen mußt,
damit die dann immer weniger auf der Hochzeit da sind. Was weiß ich...
Zehn Gesellen oder was auch immer, dann sind’s noch fünf, dann sind’s
noch vier, dann ist’s noch einer, dann sind sie alle weg. Wenn du sie
fütterst, gibst du sie weg. Bin ich mir nicht sicher. Die Prägungsebene
würde bleiben. Ist weniger stabil als...
Kl.: Also, das versteh ich jetzt leider nicht.
Teilnehmer: Das ist verständlich, daß du’s nicht verstehst.
Teilnehmer: Die sind noch in deinem Gefängnis oder gerade beim Rauslaufen,
das heißt, du hast die zwar im Gefängnis, aber immer noch gefüttert.
Kl.: Ja.
Th.: Also hast du nen Vorteil davon. Und die haben auch nen Vorteil. Weil, da
muß es Prägungserlebnisse geben, wenn die jetzt bei der Hochzeit
noch auftauchen. Das Geschäft ist nicht zu ende, die sind immer noch bei
dir, heißt das. Das heißt also, du hast noch Verbindungen.
Kl.: Ja, die wollen noch was von mir.
Th.: Richtig. Das heißt also, du willst noch was mit ihnen ausgleichen.
Damit du sie loslassen kannst. Das heißt es ja auch. Weil, es sind ja
Anteile in deinem Kopf, sind deine Energieanteile. Also mußt du irgendwas
noch zurückgeben an sie, also muß es mit Schuldgefühlen xxxxxx.
Oder du hast Mitleid, das ist ja sowas wie ein Schuldgefühl.
Kl.: Ja, so’n Gefühl, das sind so die... Ich sag’s jetzt mal
ganz krass: Die Leichen, die ich auf meinem Weg hinterlassen hab.
Th.: Ja, klar. Das heißt, es muß Situationen geben, zu jeder Leiche,
mußt du in die Situation gehen, und du mußt die Situation changen,
daß sie stimmiger ist. Dann sind sie keine Leichen mehr oder keine Klappergestelle
mehr oder nicht dürr, nicht verhungert. Und wenn du’s erledigt hast,
dann verschwinden die von selbst auf dieser Hochzeit.
Kl.: Na, ich könnte denen jetzt sagen: Es tut mir leid, daß ihr der
Stellvertreter für meinen Vater wart.
Th.: Ja, das kann sogar funktionieren, aber das wär ja dann der Punkt,
den Dorothee sagt: Was brauchen die noch? Dann wär’s ne Entschuldigung
oder ne Erklärung. Dann lösen die sich schon auf. Aber ich bin immer
dafür, tiefer zu gehen und die Ereignisse, die dazugehören, weil das
ist ja Prägungsebene, auch noch mal aufzulösen.
Kl.: Also, mit jedem Einzelnen, was da war?
Th.: Mit jedem Einzelnen, nochmal nachgucken in eurer Beziehung: Welche Situation
gibt es denn? Wo hast du ihn... Vielleicht gibt’s nur eine Situation,
wo du ihn benutzt hast, und es fühlt sich scheiße an, und das schleppst
du halt mit, jetzt. Und wenn es dir leid tut, ist es symbolisch zwar geklärt,
aber die Situation, die Prägung, ist noch im Kopf.
Teilnehmer: xxxxxx des Profilers?
Th.: Nee, nee, das wär jetzt Auflösung. Im Profiler kann man nur mal
sagen: Ok, derjenige soll dir nochmal die wichtige Situation zeigen. Damit kannst
du dem Klienten klarmachen: Da gibt’s Situationen, die mußt du dir
noch anschauen.
Kl.: Das ist auch das, was ich zum Beispiel beim Familienaufstellen mich immer
noch nicht getraut hab: Meine ganzen Ex-Freunde da mal hinzustellen. Und wenn
ich zum Beispiel meinen Vater hinstelle, das ist schon recht easy. Also, der
steht dann da und meldet sich von alleine und sagt immer aus der Masse heraus:
Ich bin der Vater! Ich! Ich! So. Dann sag ich: Ja, schön, du weißt
jetzt deine Rolle. So.
Th.: Jaja, aber die Rolle nur. Das ist noch nicht wirklich energetisch.
Kl.: Naja, er gibt sich Mühe, schon.
Th.: Gut. Greif doch mal eine von den Gestalten raus und sag ihm... –
Und damit wollen wir sehen, ob’s geht. – Sag ihm, er soll dir ein
wichtiges Ereignis zeigen, was ungeklärt ist, zwischen euch beiden. Und
dann, schau, was auftaucht.
Kl.: Ja, dann nehm ich vielleicht den Joachim, weil der sowieso in Gedanken
hier schon dauernd rumgeistert. Joachim, sag mir doch mal ein wichtiges Ereignis,
wo wir noch zusammenhängen.
Th.: Ja. Das muß jetzt auftauchen.
Kl.: Naja, und da sagt er: Ganz klar. Als wir uns kennengelernt haben, haben
wir uns gleich gegenseitig gesagt: Wir wissen, daß wir mal heiraten.
Th.: Ah ja, siehste. Das sind Versprechungen sogar noch, die xxxxx Und Enttäuschung
und sowas. Das muß alles xxxxx Wie soll der Prinz das schaffen? Wenn sie
sich schon dem andern versprochen hat und enttäuscht ist, daß es
nicht funktioniert hat. Das ist ein ganz wichtiger Ansatz. Das ist typisch Wolfgang
Rote, ne. Der hätte das als Fluch aufgefaßt, ins frühere Leben,
und wenn der das symbolisch aufgelöst hätte, hätte das ne Wirkung
erzeugt. Das sind tatsächlich aber so Realebenen-Bilder, die man auch auflösen
muß. – Gut, dann gebt euch das Versprechen zurück. Guck mal,
ob’s geht. Ich will nur mal austesten, ob’s funktioniert.
Kl.: Ja. Also, ich will dich nicht mehr heiraten.
Th.: Was sagt er?
Kl.: Pause. Er sagt, er möchte lieber gucken, was passiert.
Th.: Das heißt also, da hängt noch Energie. Da ist noch... Kann sein,
daß sogar noch Tränen oder was auch immer geweint werden müssen,
damit die Verbindung sich löst. Aber angenommen, du hättest es jetzt
klar, hättest es auch erledigt und bei euch bearbeitet, gehen wir mal davon
aus, guck mal dann noch mal auf der Hochzeit, ob sein Bild sich aufgelöst
hat.
Teilnehmer: Mir ist da jetzt noch eingefallen: Könnte es möglich sein,
zu hinterfragen, welcher Anteil sagt das jetzt? Das zweijährige oder das
vierjährige Kind? Weil, ich hatte das vierjährige Kind da rausgehört.
Kl.: Daß die was sagt?
Teilnehmer: Also, energetisch zu hören: Ich will nicht mehr.
Kl.: Ach so, Trotz. Ja, so ungefähr: Ich brauch dich nicht mehr. Ja, das
stimmt.
Th.: Und er sagt: Ich will gucken, was passiert. Das heißt also, da ist
die Traurigkeit nicht abgeflossen. Da ist wirklich Enttäuschung xxx.
Teilnehmer: Ja, das ist auch.
Teilnehmer: Aber das ist dieses nicht erlöste vierjährige Kind, die
keine Prinzessin mehr ist und auch nicht sein will. Die steht darüber.
Kl.: Stimmt. Und die Zweijährige, wenn die jetzt den Joachim treffen würde,
dann würde die sagen: Ja, wie schön soll’s denn noch sein mit
jemandem? Bis ich jemanden... ne? So.
Th.: Ja. Wenn es gelöst wär, wenn’s energetisch gelöst
wär, alle Enttäuschung oder was auch immer, alle Tränen geweint,
aufgelöst, guck mal, ob er dann auf der Hochzeitsgesellschaft sich von
selbst auflöst. – Ob er noch da ist.
Kl.: Pause. Naja. Als erstes hab ich gesehen, daß er ne Postkarte schickt,
und dann hab ich aber gesehen, daß er im Gebüsch hockt und guckt.
Teilnehmer: Da ist so viel Ladung auf diesem trotzigen Kind, auf dieser trotzigen
Vierjährigen...
Th.: ... daß du dir das gar nicht vorstellen kannst. – Das heißt,
wir testen jetzt die Elastizität, die Struktur, und man sieht, die kann
man nicht einfach hochrechnen, die ist gar nicht vorstellbar, daß sie
erlöst ist. Ja, der hängt noch hinterm Busch und will immer noch was
von dir.
Kl.: Also, das war dann praktisch mein zweiter... Name in der Kindheit: Trotzkopf.
Aus Heini-Bubi-sein-Mädele wurde Trotzkopf.
Th.: Und das ist die Grundstruktur von allem, ja. Also kannst du den Prinz gar
nicht mehr annehmen. Du machst jeden Prinz sogar zum Frosch.
Kl.: Die Schlußfolgerung versteh ich jetzt noch nicht. – Weil ich
trotzig bin, mach ich jeden zum Frosch? Also, weil ich den nicht wirklich brauche,
oder was, oder...?
Teilnehmer: Doch, doch, du brauchst ihn schon. Nur, du gestehst es dir nicht
ein. Das ist für dich Trotz sein, darüber stehen. Du stehst über
deinem Vater, wenn du trotzig bist. „Ich brauch dich nicht, ich will dich
nicht.“ Das ist der andere Anteil, der sagt: „Ich will. Ich will!“
Ja?
Th.: Du könntest diesen Prinzenanteil in dem Anderen gar nicht wahrnehmen.
Teilnehmer: Ja. Die sich selbst erfüllende Prophezeihung.
Th.: Du kannst diesen tollen Vater hinter diesem Vater gar nicht mehr entdecken,
der dich abgelehnt hat.
Teilnehmer: Die ist auch total trotzig...
Kl.: Wer ist total trotzig?
(Lachen.)
Teilnehmer: Du hast diesen trotzigen Anteil ganz präsent. Auch da, jetzt,
momentan. Der schwenkt wirklich vom einen zum andern.
Kl.: Ach so, die andern jetzt auch mit?
Teilnehmer: Ich find’s interessant.
Th.: xxxxxxxxx
Kl.: Ich hab doch jetzt gar nichts gesagt.
(Gelächter.)
Th.: Sagte der Trotzkopf.
(Gelächter.)
Th.: Ich sag nichts mehr.
Teilnehmer: Aber dieser Trotz ist doch auch was ganz Wichtiges.
Th.: Ja, natürlich. xxxxxxxxxxxx Du warst in Ordnung, du bist in Ordnung.
xxxxxxxx
Kl.: Na, das stimmt, jetzt seh ich zum Beispiel, mit Manfred, daß ich
dann so sage: Also ok, wenn du wieder mit mir schlafen willst, dann kommst du
wieder.
Teilnehmer: Ja, genau.
Th.: xxxx in der Innenwelt mal was durchspielen. Wie ist es denn, wenn du jetzt
kreativ, spielerisch wie ein verrücktes Kind diese Energie mal reinbringst
und sagst: Nicht dieses Muster, sondern... Geh mal von dir aus. Verführ
ihn doch mal! Forder ihn mal ein! Keine Ahnung, es gibt tausend Möglichkeiten.
Aus dem Muster rauszuspringen, mein ich.
Kl.: Ja, das geht ja dann auch. Also, manchmal... schaff ich das auch... in
echt und in Gedanken. Dann ist es auch ok. Aber das kann ich nicht immer, weil
das so... das geht so an meinen Selbstwert, irgendwie.
Teilnehmer: Ja, weil die Kleine noch nicht erlöst ist. Das kannst du gar
nicht xxx. Das ist ganz klar. xxxx ist auch diese Innere Frau, die diesen Körper
dir zeigt. Die ist jung, die will das alles.
Th.: Die kann das auch.
Teilnehmer: Die kann das auch, das ist gar keine Frage. Aber da ist ein trotziges
Kind von vier Jahren, die dich immer wieder...
Kl.: Könnt ich ja die beiden vielleicht mal zusammenbringen, das trotzige
Kind und die Frau.
Teilnehmer: Das ist diese eingefrorene Energie, mit vier Jahren, die immer noch
da lebt und weiter... dich bremst.
Kl.: Also, die Frau, die... geht jetzt so in auf Knie, damit sie so auf einer
Höhe ist, mit dem trotzigen Kind, und sagt so...
Th.: Sehr symbolisch. Habt ihr’s gemerkt? Sehr symbolisch. Die Frau geht
auf die Knie...
Kl.: (lacht)
Th.: Ja, das trotzige Kind zwingt die Frau auf die Knie. Das kannste direkt
symbolisch nehmen.
Teilnehmer: Und das ist Energie: Ich will’s jetzt lösen.
Kl.: Ja, aber so hat das die Heike wirklich immer gemacht.
Th.: Na klar.
Kl.: Mit Erfolg, sozusagen. Hat ja auch nix gesagt. Die ist ja von alleine runter.
Th.: Hätt ja auch sein können, daß die Innere Frau das Kind
auf den Arm nimmt. Aber so war’s nicht.
Kl.: Ja, auf den Arm will sie ja nicht.
Th.: Ah ja.
Teilnehmer: Dann triff mal ne Vereinbarung mit diesem trotzigen Kind.
Kl.: Ja, also, wenn du hier der Schlüssel zu dem allen bist, dann.....
möchte ich gerne... dich nochmal wiedersehen. – Sagt sie: Wird ja
auch Zeit.
(Gelächter.)
Th.: xxxxx die Lösung liegt da drin, in dem Satz. – Du mußt
es tun, und es wird Zeit, ja.
Kl.: Ja, wußt ich noch nicht, daß es mit... mit ihr zu tun hat.
– Weil, mit der Inneren Frau und so wußt ich, da ist eigentlich
alles ganz... gut.
Th.: Wenn die auch als Prinzessin oder auch als... wie hast du gesagt?... als
Heilige oder auch als sehr körperlich, also, weil sie sich auszieht, in
Erscheinung tritt, ist ja auch alles da, wenn du so willst. – Aber die
Kleine zwingt sie in die Knie. Das ist genial.
Teilnehmer: Bei mir läuft jetzt was ab.
Th.: Bei dir läuft was ab?
Teilnehmer: Wieso darf die so lange liegen und nicht ich?
(Lachen.)
Kl.: Weil du besser warst, Petra. Du warst schneller.
Th.: Du hast weniger Experten, weniger Zeit benutzt.
Kl.: Ich hab’s noch nicht so gerafft.
Teilnehmer: Und außerdem, eine trotzige Energie ist eine ganz andere.
Das zieht.
Teilnehmer: Aber ich dachte, ich bin auch trotzig.
Th.: Guck mal, wie lang die Dorothee vorgestern abend gebraucht hat. Über
eineinhalb Stunden haben wir da... Das Band hat gar nicht gereicht.
Teilnehmer: Ja, da kann ich’s ja akzeptieren. Das ist noch irgendwie was
anderes.
Th.: Ach ja, sie leidet ja auch nicht drunter.
Teilnehmer: Selbstähnlich.
Teilnehmer: Ich seh mich ja mit Heike in einigen Sachen auch gleich. Wir beide
sind uns ja auch irgendwie ähnlich.
Kl.: Ja, Petra, das ist doch ein schöner Abschluß für uns, hier.
Teilnehmer: xxxxxxx Warum sind das so viele? Bei mir ist nicht eine Erlösung,
und dann kriegt sie so viele! Jaja, das ist es, ne.
Kl.: Petra, darf ich dazu was sagen?
Teilnehmer: Jaja, klar.
Kl.: Du hast es eingefordert. Du hast dich selber hier hingelegt. Und ich hab...
abgewartet. Ich wär mit jeder Lösung einverstanden gewesen.
Teilnehmer: Das heißt, dir wird gegeben, weil du nicht nimmst, und mir
wird genommen, weil ich mir nehme.
Th.: Spannende Überlegung. Spannende Überlegung. Man könnt’s
auch mal so sehen. – Wobei wir ihr aber zusichern können, daß
wir hier keine pädagogische Absicht haben.
Kl.: Also, ich seh hinter dem ganzen Trotz eigentlich... immer die Hilflosigkeit,
so, bei Petra auch, und bei mir. Und aber noch dahinter auch die gute Absicht.
– Man will ja was... praktisch mit unbeholfenen Mitteln erreichen. So
irgendwie. – Kannst du das auch sehen, Petra?
Teilnehmer: Ja, wobei ich bei mir jetzt gerade wieder... ja, gut, ich will was
mit beholfenen Mitteln erreichen.
Kl.: Seh ich nicht so. Seh ich nicht so.
Teilnehmer: Nee, für mich, ne. Naja, klar.
Th.: Bei beiden auffällig: Bringt mal euren Papa in Schuß. Dann kommen
auch tolle Männer. Und überhaupt Beziehungen.
Kl.: Gut. Dann sag ich Manfred jetzt nochmal zum Abschluß: Danke, daß
du so... standgehalten hast. Und... ja, ich wird dich ein bißchen mehr...
an die Wand klatschen.
(Lachen.)
Th.: Der ist aber dankbar. Der Frosch braucht Erlösung.
Teilnehmer: xxxxxx das nächste, was ich jetzt mach.
Th.: Es macht Spaß, übrigens.
Teilnehmer: An die Wand geklatscht zu werden?
Th.: Es ist echt xxxxxxx passiert. Das ist besser wie ne Arbeit, wirklich wahr.
Kl.: Ja, die Lahmheit, die hatte ich jetzt. Das war wäää.
Th.: xxxx Traust du dich nicht, zuhause?
Teilnehmer: Nein! Ich mein... Ich hab... Weil, du hast gesagt, es macht Spaß,
und das ist von der Männerseite her, von deiner Seite her.
Th.: xxxx Ich bin so an die Wand geklatscht worden, ich bin x-mal abgerutscht.
xxxxxx Ich hab dafür... ne Erweiterung meines Lebens bekommen. Das hast
du alles noch vor dir.
Teilnehmer: Ich hab das so verstanden, daß du klatschen müßtest.
Th.: Nein, sie müßte zuhause klatschen. Sie hat ja auch nen Mann
zuhause sitzen. xxxxxx
Teilnehmer: xxxxxx Und bei mir war’s wirklich ein Aufatmen, ein Seufzer
der Erleichterung: Endlich nimmt sie mich richtig wahr, ne, wenn sie mich an
die Wand klatscht. Wow. Ja?
Kl.: Ja, und wie würde das jetzt heißen? Gerhard, sag mir das mal
ruhig! Wenn jetzt... ein Mann keinen Sex will mit... Was soll ich da an die
Wand klatschen? Wie soll ich das machen?
Teilnehmer: Ja, ihn natürlich!
Teilnehmer: Du sollst es fordern! Wart doch nicht immer, bis ich komme und was
will.
Teilnehmer: Aber das tu ich doch! Wieso lieg ich da nur so kurz da?
(Gelächter.)
Kl.: Das ist ja obertrotzig! Das ist ja vier hoch...
Th.: Du sollst deinen Mann an die Wand klatschen, nicht deine Schwester. –
Ist ein andres Thema...
Teilnehmer: Aber dann in echt, daheim xxxxxx
Th.: Ja, natürlich.
Kl.: Macht denn das Spaß?
Teilnehmer: xxxxxxx Die parallele Arbeit ist doch das vierjährige Kind.
Kl.: Jaja, das ist in der Innenwelt... Aber macht denn das Spaß, sowas
in der Außenwelt ständig einzufordern?
Teilnehmer: Weißt du, das wird sich auch lösen, wenn das Vierjährige
gelöst ist.
Th.: Was sagen denn die andern?
Teilnehmer: Ja, das ist Lebendigkeit.
Kl.: Ich weiß ja nicht.
Teilnehmer: Ich weiß ja nicht, wie du’s machst...
(Gelächter.)
Teilnehmer: ...wenn du Sex willst. Aber ich kann dir nur sagen, wenn...
Th.: Was ankommen würde.
Teilnehmer: ...der Mann... dreiviertel drauf wartet, daß die Frau mal
auch wirklich das fordert. Und ihn nicht verführt und nicht irgendwas so
arrangiert, damit das da hinläuft oder so, ja...
Kl.: Ach so. Also nicht verführen und so?
Teilnehmer: Jaja. Ich will Sex mit dir. Oder: Ich will mit dir schlafen. –
Aber nicht... ich weiß wirklich nicht wie xxxxx
Teilnehmer: Also willst du’s, Gerhard?
Teilnehmer: Quatsch!
Teilnehmer: Aber da ist das kleine verletzte Mädchen, das sich nicht traut
oder nicht dafür geht.
Kl.: Nee, ich trau mich schon, ich geh auch dafür, aber ich find’s...
öde, sozusagen. Ist nicht das, was ich will. – Ich bekomm nicht das,
was ich will. Ich will ja verführt werden.
Teilnehmer: Du bist die kleine Prinzessin von zwei Jahren.
Kl.: Ja, dann, genau.
Teilnehmer: Die an die Hand genommen werden will. Das kenn ich auch so gut.
Kl.: Ich hab keine Lust... Klar, nehm ich mir manchmal was ich will, aber...
Das ist überhaupt nicht das Gleiche.
Teilnehmer: Ja, weil das vom Papa noch nicht erfüllt ist. – Weil
die Prinzessin noch nicht Prinzessin sein darf, wieder.
Teilnehmer: Was ich grundsätzlich überhaupt nicht verstehe, im Moment,
das ist dieses... Wieso wir eigentlich alle immer wieder an solche Themen kommen.
Also, muß wirklich jeder Vater, jede Mutter irgendwo schlecht, mies, chaotisch
oder sonstwie gewesen sein, nicht liebend.
Teilnehmer: xxxx doch nicht wir.
Teilnehmer: Nein, nein, nein, nein. Ich verstehe grundsätzlich tiefergehend
nicht, warum wir alle grundsätzlich kollektiv diesen Themen ausgesetzt
sind. Es muß einen guten Vater, gute Mutter eigentlich im Außen
gar nicht geben. – Ist das ne Illusion?
Teilnehmer: Die haben wir doch alle in den Himmel geschossen.
Teilnehmer: Ich weiß nicht, ob meine Frage jetzt so richtig rüberkommt.
Th.: Ich seh’s so, daß das in der Gesellschaft, in der Kultur, nicht
unbedingt so gefördert worden ist oder auch bei Bewußtseinsprozessen
gar nicht auf dem direkten Weg erreicht werden kann. Wir müssen ja diese
Schattenanteile auch integrieren. Also gibt’s immer wieder ganz viele
Väter, die gerade keine Väter sind.
Teilnehmer: Und weil wir das wissen, müssen wir welche werden.
Th.: Ja, und das ist auch sowas wie: Jeder sucht sich sein Thema und so weiter.
Und wenn du nen anderen Blickwinkel entwickeln würdest, würdest du
auch tolle Väter finden. Aber die haben dann andere Themen.
Teilnehmer: Aber eigentlich, grundsätzlich, weil wir alle diese Erlösung
des Schattens notwendig haben, sucht die Menschheit sich immer wieder, und dann
in der Seele, persönlich oder individuell auch, wieder nen Vater, wieder
ne Mutter, wieder ein Erlösungsthema.
Teilnehmer: Du hättest keine Entwicklung, wenn du das nicht hättest.
Teilnehmer: Also, das ist ja noch viel tiefer dann auch, vom Thema her.
Th.: Ja. Und wenn du genau hinguckst: Da, wo die Welt noch in Ordnung ist, da
sind die Menschen kollektiver. Geh nach Japan...
Teilnehmer: Schafe.
Th.: Ja, schaf-ähnlich, also tatsächlich kollektiver.
Teilnehmer: Wie ein Schaf.
Th.: Ja, die Gemeinschaft ist viel mehr im Mittelpunkt als die Individualität.
Kl.: Ja, sowas will ich nicht, ne.
xxxxxxxxxxxx
Teilnehmer: Darf ich grad noch einen Satz grad noch sagen? – Individualität
ist ja schon toll, aber auch nicht das Endstadium. Oder?
Teilnehmer: Du mußt durch die Individualität überhaupt gehen,
um in die Gemeinschaft zu gehen.
Teilnehmer: Um woanders wieder anzukommen.
Teilnehmer: Ein Tropfen im Meer ist auch ein Tropfen, und trotzdem das Meer.
Th.: xxxxx Du mußt ein Ego entwickeln, damit du’s loslassen kannst.
Weil, wenn du’s nicht entwickelt hast, was willst’n da loslassen.
xxxxxxxxx
Teilnehmer: Wie soll das Ende jetzt so laufen, von diesen Sitzungen? Mach ich
da irgendwas grundsätzlich anders, jetzt, dabei?
Th.: Nee, ich würde soweit fragen, daß ich bis dahin komme, ob’s
ihr klar ist. Oder was ist noch ungeklärt. Und dann würd ich das über
die Innenwelt überprüfen lassen: Was sagt Papa dazu? Was sagt Mama
dazu? Ist es so ok? Vielleicht auch ne Hochrechnung machen: Wie ist denn in
ein paar Wochen, wenn man das macht? Haben wir ja schon durchgespielt jetzt,
im Ansatz. Ja? Was ist erlöst? Damit sie sehen kann: Aha, guck mal, der
Typ versteckt sich hinter der Hecke, da ist wirklich richtige Ladung drauf.
Nicht einfach... Sie kann sich’s noch nicht mal vorstellen, jetzt!
Teilnehmer: Da geh ich aber zum Beispiel jetzt nicht mehr in irgendwelche Anfangsbilder
rein, oder so? Das laß ich...
Th.: Was war das Anfangsbild nochmal?
Teilnehmer: Nee, brauchst du nicht, das ist der Keller, der Kerker, wo die Männer
eingesperrt waren. Die sind doch offen.
Teilnehmer: Das war aufgelöst.
Teilnehmer: Und eigentlich ist das Ziel, daß sie wahrnimmt, daß
die Vierjährige so einen großen Stellungswert hat, in dieser Beziehung.
Teilnehmer: xxxxxxx Kann man jetzt so stehenlassen. xxxxxxxxx
Th.: xxxxx Fehlt dir noch was? Hast du alles kapiert und erkannt? Siehst du
noch irgendwie... Was ist dir unklar? Mach ruhig so lang, bis es dir auch klar
ist. Und dann xxxxx formulieren oder wie auch immer. Oder auch ihr, ob’s
ihr klar ist. Und wenn’s ihr nicht klar ist... Du kannst nicht unbedingt
erwarten, daß sie plötzlich alles checkt. Aber wenn’s dir klar
ist, dann kannst du natürlich auch irgendwann sagen: Ok. Und dann soll
sie sich das Tape nochmal anhören und deine Erklärungen und so. Daß
es dann vielleicht klarer wird. Ich mein, wir sind alle sehr einsichtig, aber
vielleicht gibt’s Leute, die...
Kl.: Also, eins ist mir noch nicht klar, mit der Vierjährigen und der alten
Frau zusammen. Was die miteinander zu schaffen haben, oder...
Teilnehmer: Die Vierjährige und die alte Frau?
Kl.: Ja. – Also, die alte Frau hat jetzt schon mal den Krückstock
weggeschmissen. Die läuft jetzt ohne. Aber...
Th.: Ich würde sagen... Also, ist meine Vermutung jetzt mal... Solange
die Vierjährige nicht erlöst ist, kannst du reifen und reifen und
reifen, dann wirst du halt zur Hexe. Du wirst verdorrt, du wirst verdörrt,
und du wirst weise. Du hast beide Anteile, hast sie nicht erlöst. Ja? Du
hast ganz viele Erfahrungen gemacht, in dem Muster, aber du bist nicht aus dem
Muster rausgekommen.
Teilnehmer: Und die hat soweit damit zu tun, weil, du hast gesagt, die kommt
da runter, und die ist da drüber. Also, diese Obrigkeit in der alten Frau
war von vornherein da.
Th.: Und die alte Frau braucht aber auch die Männer, hält sie im Gefängnis,
will sie nähren, und braucht sie noch, damit sie erlöst wird.
Teilnehmer: Und dann muß noch ihre Mutter was damit zu tun haben. Die
ist ja auch aufgetaucht.
Th.: Das ist symbolisch. Sie hat quasi das Thema ihrer Mutter übernommen,
hat’s aber nicht erlöst.
Kl.: Aber die Hexe ist jetzt, indem sie den Stock abgegeben hat, sterblich geworden.
Th.: Richtig. Und damit hat sich die Symbolik schon tiefer aufgelöst.
Teilnehmer: Genau. Das ist der erste Schritt.
Th.: Das ist ja das Symbol des Märchens mit Hänsel und Gretel, ne:
Daß die Hexe die jungen Männer braucht. Damit sie halt xxx überlebt.
– Jaja, klar, die nährt die doch. Aber sie kriegt sie nicht wirklich.
Kl.: Naja, was sollen die auch miteinander da machen...
Teilnehmer: Ich muß auch noch mal was verstehen, tiefer. Synergetik ist
letztlich wirklich dann Arbeit, Schattenanteile, wo man sehr viel eben diese
Eltern, Mama, Papa, Kindheitsgeschichten, benutzt.
Th.: Richtig. Du gehst auf ne innere Ordnungsebene. Mit kollektiven Symbolen
letztendlich xxxxxx zu sein hat. Also, du gehst einfach in die evolutionäre
Ordnung. Und dann kommst du zu dem Wesensstand, den du jetzt hast, in deiner
Entwicklung. Und dann kanst du erstmal enfangen, zu leben, dich zu entwickeln.
Also, eigentlich ist es ne ganz große Möglichkeit, der Aufräumung
bis in die Wurzeln hinein, bis ins Karma hinein, bis in die kollektiven Informationen
hinein. Weil, so... herausspringen ist halt so schwierig. Weil die Prägungsebene
so ist.
Teilnehmer: Wurzel ist gut. Ich hatte vorhin bei der Sitzung das Gefühl,
es ist wirklich der Zahn mit der Wurzel gezogen. Das war toll. – Nachher.
Kl.: Und wieso kann das sein, daß die... Innere Frau eigentlich... daß
es der so recht gut geht?
Th.: Weil du die Anteile wahrscheinlich sehr gut auch erlöst hast und lebst
und die gar nicht so wenig sind, wie du denkst. Weil, das innere Bild drückt
ne Realität auch aus.
Teilnehmer: Aber das ist schon interessant. Weil, wenn dann wirklich nicht diese
tiefere Prägungsebene erreicht ist, ist es immer noch letztlich nicht gelöst.
Teilnehmer: Jaja, aber sie hatte am Anfang, als sie sie das erste Mal gesehen
hat, diese Innere Frau... die hatte einen Punkt von nicht-wirklich-da. Also,
sie hatte einen Punkt von Elfen, von... Also, wo du ein bißchen gestolpert
bist. Also, energetisch war für mich ganz klar, daß du über
irgendwas gestolpert bist. Das heißt, für mich ist es energetisch
noch nicht ganz präsent.
Kl.: Also könnte noch leibhaftiger werden.
Teilnehmer: Ja. Also, du hast gesagt, halb....
Teilnehmer: Drei Teile waren’s.
Teilnehmer: Ja, das hab ich gesucht. Drei Teile, und die waren noch nicht wirklich
leibhaftig da.
Kl.: Sinnlich, heilig, und was war das Dritte?
Th.: Naja, der Körper. Die hat dir ja gezeigt: Ich bin ne Frau.
Kl.: Körperlich, genau.
Teilnehmer: Die hat sich ja auch nackt gezeigt.
Th.: Also Körper, Geist und Seele. Aber was ich eher so sehen würde,
ist der Punkt... Das ist ja auch die Fragestellung: Ich will. – Warum
krieg ich keinen Prinz? Das ist ja die Kleinmädchen-Fragestellung. Weil,
ich denk, mit Sicherheit, wenn du das gelöst hast, ist das überhaupt
kein Thema mehr, Prinz und sowas.
Kl.: Also müßt ich praktisch alles durchspielen, was in dem Alter
so passiert ist? Mit vier... Warum ich trotzig...
Teilnehmer: Besuch sie mal, sie wird es dir erzählen, wie’s ihr geht
und was sie da festhält.
Kl.: Also, das wußt ich überhaupt nicht, daß es mit meiner
jetzigen Beziehung zu tun hat. – Gut. – Und Hexe und Innere Frau
müßten sich auch noch irgendwas zu sagen haben, aber das machen wir
dann ein andermal.
Th.: Dann würden die sich auch noch verändern und auflösen, ne
andere Qualität noch kriegen, und so weiter.
Kl.: Wahrscheinlich verschmelzen, kann ich mir vorstellen.
Th.: Wär mal spannend, wenn du nochmal so eine Session machst, mit nem
andern Ergebnis, das nochmal so zusammenzufassen. Dann paßt das zu der
Profiling-Session ganz schön.
Kl.: Gut.
Pause.
Th.: Stimmt. Sie hat siebzehn Minuten gekriegt, und du hast dreiundsiebzig Minuten
gekriegt.
Teilnehmer: Das mußtest du jetzt noch sagen.
(Gelächter.)
Teilnehmer: Und aufgenommen habt ihr sie auch nicht, meine Sitzung, oder?
Teilnehmer: Oh je.
Th.: Dochdochdochdoch. Sie ist sogar mit dir vereinigt. Du hast den Anfang,
und sie hat den Rest gekriegt von der Kassette. Das ist beides auf einer Kassette.
Teilnehmer: Ach so.
Kl.: Vielleicht bringt es was.
Th.: Da freut sie sich. Da ist ne Vereinigung passiert, zwischen euch beiden.
Teilnehmer. Ja; wir xxxx auch anders, jetzt, zusammen.
Th.: Weil, wie gesagt, siebzehn Minuten zu dreinundsiebzig. Und der Rest ist
jetzt noch eine Minute gemeinsam.
(Lachen.) Teilnehmer: Zusammen sind wir stark.
Kl.: Ja, gut, schönen Dank, ja.