9. Session Ilka – Fussboden
Kl: Ich sehe diesen Gang mit den Türen, und mich zieht magisch eine Tür
an, da ist ein Wolf drauf.
Th: Geh zu der Tür und dann öffne sie. (Geräusch einer sich öffnenden
Tür). Was nimmst Du wahr?
Kl: Ich steh gar nicht in einem Raum, ich stehe im Wald. Es ist ganz dunkel hier,
sehe nur ziemlich hohe Tannenbäume.
Th: Welches Grundgefühl hast Du?
Kl: Naja, Dunkelheit macht mir eigentlich nichts aus, aber das ist hier schon
ganz dunkel. Das ist mir nicht ganz so angenehm.
Th: Spür mal den Boden unter Deinen Füssen...
Kl: Ja, ist ein bisschen feucht und so ein wenig glitschig.
Th: Beobachte, was Du tun möchtest: Hast Du Impulse? Oder möchtest Du
lieber erst mal stehen bleiben und Dich gar nicht bewegen?
Kl: Nee, ich möchte das hinter mir lassen. Ich möchte da möglichst
schnell raus gehen.
Th: Hast Du eine Ahnung, in welche Richtung Du gehen möchtest, oder ist das
auch etwas, was Du nicht weißt?
Kl: Nee, es ist ja insgesamt dunkel, ich sehe gar keine Richtung. Ich möchte
einfach nur geradeaus los laufen.
Th: Du kannst natürlich genau das erst mal dem Wald oder der Dunkelheit mitteilen.
Also Du kannst mit ihnen sprechen, vielleicht kommt eine Antwort.
Kl: Ihr Bäume, ich bin jetzt hier bei Euch und - ich gehe ja gerne in den
Wald, aber das ist für mich nicht ganz so angenehm, es ist so total dunkel
- ich frag Euch: Was soll ich hier? Was habt ihr mir zu sagen? „Geh doch
erst mal ein Stückchen weiter.“
Und was soll ich da?
Th: Wenigstens in welche Richtung - können sie Dir das sagen?
Kl: Ja. In welche Richtung? „Gehe einfach gerade aus weiter!“ Ja,
was, was, wo komme ich dann hin?
Th: Genau. Was soll die Aktion?
Kl: Würde mich schon mal interessieren! „Du kommst an einen großen
See.“
Th: Ich würde jetzt mal nach fragen: Was ist die Botschaft für Dich?
Du stehst im Wald, es ist glitschig, das ist symbolisch fast ein bisschen wie:
Du hast keine Orientierung mehr, und das ist nicht schön, Du könntest
ausrutschen usw. – das ist schon eine deftige Botschaft.
Kl: Ja, was soll das?
Th: Ist das Deine Lebenssituation im Moment?
Kl: Wald, kannst Du mir da mal ein bisschen auf die Sprünge helfen? Das hat
ja was mit mir zu tun. Was soll das? Was soll ich sehen? „Ja, so sieht es
momentan für Dich aus.“
Th: Was hat sich denn verschlechtert? So dunkel war es ja bisher noch nirgends.
Frag das mal nach.
Kl: Wald, kannst Du mir sagen, warum das jetzt hier so dunkel ist?
„Du sollst das Licht suchen.“
Th: Ja, aber Du hast das in der Vergangenheit getan. Hast Du es nicht gefunden?
Hast Du die Orientierung verloren? Was drückt dieser Wald, diese Dunkelheit,
jetzt für Dich aus?
Kl: Wald, kannst Du mir sagen – ich hab ja immer nach dem Licht gesucht
– warum es jetzt im Moment so dunkel ist? Was drückt das für mich
aus?
Der Wald sagt: „Du bist in einem Engpass. Du kommst nicht weiter.“
Th: Das scheint der Ausdruck zu sein, und der Wald soll Dir jetzt ganz konkret
Situationen zeigen, aus Deinem Leben, wie sich das ausdrückt: Was ist der
Engpass in Deinem Leben?
Kl: Wald kannst Du mir sagen wo der Engpass in meinem Leben ist? Wie hat er sich
ereignet? Wie ist er entstanden? „Na, Du trittst auf der Stelle. Du kommst
nicht weiter. Du kommst nicht raus, stagnierst. Das Alte - Du weißt zwar,
dass Du es neu machen sollst, oder anders - aber Du verfällst immer wieder
in das alte Muster.“
Th: Gut, dann frag den Wald: Warum hast Du Bluthochdruck gekriegt? Hat es damit
was zu tun? Du hättest gerne ganz konkrete Situationen, damit Du es sehen
kannst.
Kl: Wald, kannst Du mir sagen, wo die aktuelle Situation in meinem Leben ist,
auch in Zusammenhang mit dem Bluthochdruck? „Dir wird alles zu viel. Es
stürmt alles auf Dich ein und Du kannst nicht aussortieren. Du lässt
alles in Dich einströmen.“
Th: Was genau lässt Du einströmen? Lass mal die einzelnen Situation
auftauchen, damit Du es ganz genau siehst!
Kl: Wald, kannst Du mir die einzelnen Situationen zeigen, damit ich das auch sehe?
„Ja, da ist einmal Dein Leben: Du hast das mit Deiner Ernährung geändert
– und es auch ein bisschen schleifen lassen - aber Du machst das ja ganz
gut, Dir fehlt jedoch der Erfolg. Du magst es nicht, dass Du Dir diesen Erfolg
jeden Tag aufs neue erkämpfen musst, du willst es einfach so geschenkt haben.
Du denkst, Du machst das ein bisschen und dann ist alles wieder gut.“ Wald
kannst Du mir sagen, ob dass das einzige ist, was mich jetzt so belastet? „Nein.“
Th: Er soll Dir das Wesentliche zeigen!
Kl: Ja. „Da ist noch die Sache mit Deiner weiteren Zukunft. Du fühlst
Dich jetzt unwohl: Du hast Dir selbst eine Zeitschranke gesetzt und hast gesagt
`O.k. bis Ende des Jahres.´ und im neuen Jahr willst Du Dein neues Leben
anpacken. Aber Du kommst letztendlich nicht weiter. Du bleibst stehen. Weil Du
Dich damit schon wieder krank gemacht hast, mit den vielen Sachen, die Du machen
möchtest... das und das und das...“
Th: Lass doch mal diese vielen Sachen auftauchen: Was ist das Wichtigste daran?
Das, was Dir so zusetzt, Stress macht, schau mal, was als erstes kommt!
Kl: Ja. Was macht mich krank? „Es ist meine Lebenssituation. Dass ich nicht
einfach alles hinter mir lassen und neu anfangen kann, sondern immer noch in dem
Alten rum wurschtel.“
Th: Weißt Du, was gemeint ist? „In dem Alten rum wurschteln.“?
Wenn nicht, lass es Dir zeigen!
Kl: Wald kannst Du mir sagen, was Du damit meinst, mit „in dem Alten rum
wurschteln.“? „Ja, z.B. Deine räumliche Situation. Du willst
auf der einen Seite gesund werden, machst dafür alles, kochst, hältst
Dich danach, hast aber andererseits ein großes Haus zu versorgen, an dem
Du arbeiten musst, an dem ständig etwas kaputt ist, und dafür musst
Du Zeit aufbringen. Das bringt Dich immer wieder von Deinem Weg ab. Du lässt
Dich einfach immer abbringen. Du solltest bezüglich Deiner Ernährung
Achtsamkeit und Ruhe in Deinen Alltag einfließen lassen, wenn Du das nicht
machst kommt Hektik auf, dann hältst Du Deinen Rhythmus nicht ein. Du machst
hier weniger, um dort mehr machen zu können, und so wächst immer wieder
Unzufriedenheit in Dir.“
Ich muss zu viele Sachen machen. Ich kann mich nicht los reißen. Ich kann
sie nicht einfach nur sein lassen, ich sehe es ja überall.
Th: Gut. Was macht Dir der Wald für Vorschläge? Er sagt, Du sollst gerade
aus laufen. Er ist ganz finster. Er will dir zeigen, dass Du im Dunkeln stehst
– mehr oder weniger - will er Dir weiter helfen?
Kl: Wald, kannst Du mir weiter helfen? „Ja, geh doch erst mal jetzt ein
Stück. Vertraue Dich einfach dieser Dunkelheit an!“
Th: Guck mal, ob Du das hin bekommst: Wenn ja, sag es der Dunkelheit „O.k.,
ich probier es mal, ich vertrau mich Dir an.“, oder so.
Kl: Also, Wald, oder Dunkelheit, ich probier das jetzt einfach mal: Ich geh mal
los! Ich probier es! Und wenn ich nicht weiter komme, dann musst Du mir helfen.
Ich mach es jetzt einfach mal so: Ich taste mich jetzt langsam vorwärts,
und ich sehe, da ist ein Weg und ich gehe jetzt da entlang. Ja, es kommt mir gerade
so vor, als ob ich gar nicht schauen müsste, ich soll einfach vertrauen,
dass ich den Weg finde. Gut.
Th: Ja, dann mach einfach mal.
Kl: Ich war jetzt noch ganz zaghaft, aber jetzt bin ich schon ein bisschen...
so als ob ich mich einlaufen müsste. Ja, jetzt geht es schon besser. Ich
komme jetzt auch gut vorwärts.
Th: Spür mal beim Gehen, ob es Dir Vertrauen macht! Offensichtlich kommt
kein Stein und Du vertraust immer mehr usw.
Kl: Nee, es kommt überhaupt nix, und dieses Schlüpfrige, dieses Glatte
ist auch ein bisschen besser geworden. Ich denke, ich habe fast so einen Weg gefunden.
Ja, ich habe jetzt auch Vertrauen, den Weg zu gehen.
Th: Sag das dem Weg, direkt!
Kl: Weg, Du löst bei mir Vertrauen aus. Ich gehe jetzt, ich folge Dir, und
vertraue darauf, dass ich irgendwohin komme – was mir der Wald ja sagen
wollte – ich soll einfach los gehen, das mach ich jetzt. (geht eine Weile)
Ich komme jetzt an eine Lichtung. Da ist auch ein kleiner See, ein Blockhaus,
ein Haus auf Stelzen, daneben liegt ein Boot. *ist erfreut* So hab ich mir meinen
Ruhepool immer vorgestellt!
Th: Sag das dem See oder der Landschaft!
Kl: Ich sag es der Landschaft: WOW! Das ist jetzt schön! Dass ich jetzt auf
den Weg vertraut habe, dass ich jetzt da hin gekommen bin! So hab ich mir das
immer vorgestellt: Dass ich irgendwo bin, ein Haus am Wasser habe und da irgendwie
mal Ruhe einkehren lassen kann, und Kraft schöpfen kann.
Th: Dann schau mal, wie das Haus eingerichtet ist: Ob Du Dich wohl fühlst?
Ob es Dein Zuhause ist? Ob Du Dich dort ausruhen kannst? Ob es genau der Platz
ist, wo Du hin gehen sollst? Denn dann würde Dir diese Bildersprache sehr
deutlich sagen: Du solltest Dir aus der Orientierungslosigkeit, in der Du nichts
wahr nimmst, genau diesen Platz suchen.
Kl: Ja, ich geh jetzt mal hoch. Ich krabble jetzt mal in das Haus rein. Was heißt
Krabbeln? Ich muss eine Treppe hoch, eine Leiter vielmehr, und dann bin ich oben.
Hm. Das ist ein ganz schöner Raum, ein sehr großer Raum und man ist
gleich, wenn man rein kommt, im Schlafzimmer, dann kommt ein Arbeitszimmer. Es
ist schön aufgeräumt, aber es steht nichts da, keine Akten - ich weiß
gar nicht, warum ich annehme, dass das ein Arbeitszimmer ist, es sind ja weder
Akten noch sonst was da?
Th: Ja, dann frag es mal!
Kl: Zimmer, ich hab jetzt gedacht Du wärst ein Arbeitszimmer, aber es steht
ja gar nichts rum! Was bist Du denn für ein Zimmer? „Ich bin ein Zimmer
der Leere.“
Und was kannst Du mir sagen? Für was brauch ich Dich? „Du musst immer
zwischenrein dahin, in dieses Zimmer der Leere, denn das brauchst Du, sonst kannst
Du die anderen Zimmer nicht sehen.“
Th: Wie ist das für Dich? Bist Du einverstanden?
Kl: Ja, es ist o.k., aber ich hab da in diesem Moment gerade unheimlich Nackenschmerzen.
Th: Sie sollen sich integrieren in das Bild, in dem Du gerade bist! Was verändert
sich? Was taucht auch?
Kl: Nackenschmerzen - jetzt, wenn ich in diesem Zimmer der Leere bin, hab ich
so starke Nackenschmerzen, es zieht mir richtig den Kopf hoch - was habt ihr mir
zu sagen? Was soll dieser Schmerz bedeuten? „Sie macht die Angst, diese
Leere. Du willst davon rennen, aber Du weißt, dass Du nicht mehr davon rennen
kannst oder sollst.“
Th: Kannst Du damit etwas anfangen?
Kl: Ja, ich persönlich kann schon was damit anfangen. Das ist mir ein wohlbekanntes
Muster: Wenn mir etwas nicht gefallen hat, bin ich erst mal weg. Das hatte den
Vorteil, dass ich einfach erst mal abgeschaltet habe, aber letztendlich hab ich
mich dann in Nebensächlichkeiten so lange aufgehalten, dass ich nicht mehr
zur Hauptsache gekommen bin. Nackenschmerzen: Was heißt das konkret für
mich?
„Du kannst nicht aussortieren was für Dich jetzt wichtig ist.“
Th: Ist das so was wie: Du kannst Dich nicht entscheiden?
Kl: Ich kann mich nicht entscheiden. Aber, Nackenschmerzen, wisst ihr, wenn ich
mich für etwas entscheide, hat das auch Konsequenzen. Und ich will einfach
immer die Konsequenzen, bzw. das Risiko, minimieren, deswegen will ich erst mal
alles erörtern. Und dann erörtere ich es in die eine Richtung und dann
in die nächste, dann erörtere ich so viel, dass ich praktisch gar nicht
mehr weiß, wo ich zuerst anfangen soll. (Stille) Nackenschmerzen, was könnte
ich denn machen, dass ihr wieder weg geht? „Schau Dir dieses Zimmer der
Leere an!“ Zimmer, jetzt bin ich wieder bei Dir: Du hast bei mir Nackenschmerzen
verursacht. Jetzt haben mir die Nackenschmerzen gesagt, ich soll Dich noch mal
anschauen. Irgendwie hab ich Angst vor Dir. Fast ein bisschen... Du bist wie so
ein Durchgangszimmer.
Th: Es wäre ja spannend, zu wissen, was dahinter liegt.
Kl: Ja. Zimmer, kannst Du mir sagen, warum Du Durchgangszimmer bist? Und was liegt
dahinter? „Ich bin Durchgangszimmer, weil Du mich als solches siehst. Aber
ich bin letztendlich kein Durchgangszimmer, ich bin die Hürde, die Du nehmen
musst.“
Was heißt das für mich? „Erst wenn Du voll in diesem Raum hier
drin bist, wenn Du ganz anwesend bist, nicht nur mit dem Kopf, sondern mit Deinem
ganzen Wesen, dann kannst Du entspannen. Dann geht das Unwichtige weg, dann weißt
Du von allein, was wichtig ist.“ Aber, Zimmer, weißt Du, das ist schwierig
für mich, so zu warten. Ich soll immer warten, warten, warten, bis was passiert!
Ich hab manchmal so das Gefühl, das Leben ist für mich nur mit Warten
ausgefüllt. „Naja, Du wartest nicht richtig. Du sitzt da und trommelst
schon wieder mit den Fingern und sagst so ungefähr `O.k., jetzt hab ich gewartet
und wann kommt es jetzt?´. Deine Erwartungshaltung ist noch viel zu groß.
Du kannst nicht richtig leer werden.“
Th: Wie geht es Dir damit?
Kl: Das ist mir nicht unbekannt.
Th: Wir reagierst Du normalerweise darauf? Was tust Du dann?
Kl: Wie meinst Du das jetzt? Wenn ich leer werden soll?
Th: Ja.
Kl: Da setzte ich mich für einen Augenblick hin. Das ist jetzt mittlerweile
auch mal ein längerer Augenblick - plötzlich überfällt mich
dann wieder so eine Aktivität, und ich sage: „Was muss ich jetzt machen?
Jetzt muss ich kochen! Das braucht so lange Vorbereitung usw.“, und dann
denke ich „Eigentlich hab ich noch gar keinen Hunger, aber ich muss es vorbereiten,
das dauert ja schon mal eine Stunde oder 1 _ Stunden.“, und dann komme ich
irgendwie nicht zum Nächsten. Wenn ich das gemacht habe, wenn ich Essen gekocht
habe usw., dann bin ich müde, dann muss ich schlafen. Und hinterher ist es
dann wieder so, dass ich mir die Ruhe gegönnt habe und dann wieder was machen
möchte. Aber, Raum, kannst Du mir sagen warum ich denn immer was machen möchte?
Was liegt dahinter? „Ja, Du sollst nicht rum hängen und rum gammeln!
Du musst doch - Du kannst doch nicht nur den ganzen Tag rum sitzen - Du musst
Dir das verdienen.“ Was muss ich mir verdienen, Raum? „Dass Du hier
auf der Welt bist!“. Das muss ich mir verdienen, ich kann ja nicht nur unnütz
da sitzen.
Th: Wer sagt diesen Satz: „Du kannst nicht nur unnütz da sitzen.“?
Der Raum soll Dir zeigen, von wem dieser Satz kommt!
Kl: Raum, kannst Du mir sagen, von wem dieser Satz kommt? „Der kommt von
Dir selbst.“
Th: O.k. Seit wann kennst Du ihn? Wann ist es in Deinem Leben aufgetaucht?
Kl: Seit wann hab ich denn diesen Satz? Kannst Du mir das mal sagen? Wann ist
er aufgetaucht? Das war, als ich ein kleines Mädchen war, und Tennis gespielt
habe: Da haben wir mit so kleinen Holzschlägerchen angefangen, und die Tennislehrerin
hat immer gesagt „Hopp, hopp, hopp! Beweg Dich!“. Und immer wieder
hat die gesagt „Hopp, hopp!“, ich war zunächst ruhig und hab
erst mal ein bisschen geguckt und hin und her und die war immer hinter mir und
hat gesagt „Hopp, hopp, hopp!“. Damals war ich so ein bisschen dicklich
- meine Mutter wollte immer, dass ich gut esse – und ich hab das Essen so
genossen. Als dann die Trainerin immer mit diesem „Hopp! Hopp!“ so
dahinten dran stand, da habe ich gemerkt, dass mir das Essen ganz egal wird. Ich
habe gemerkt: Ich muss gar nicht mehr so sehr viel essen, kann mich ständig
bewegen und dann werde ich auch nicht dick. Da ist das so entstanden, ich habe
mich immer mehr bewegt - oder das ist mir so im Kopf - und das hat sich dann irgendwann
so ein bisschen verselbständigt.
Th: Das heißt: Du musst etwas leisten, musst Dich bewegen, weil sonst bist
Du unnütz.
Kl: Ja.
Th: Dann hol mal die Trainerin herbei und sag ihr das. Dann musst Du jetzt mit
ihr reden.
Kl: Ja. Schau mal Gerdi - Du hast es ja nicht bös gemeint, aber das hat bei
mir etwas ausgelöst - Du hast immer zur mir gesagt, aber auch gerade zu mir:
„Hopp, hopp, hopp!“ und das habe ich so in meinem Leben integriert,
dieses „Hopp, hopp, hopp!“, dass ich mir keine Zeit nehmen darf, zu
Nichts! Ich muss alles schnell machen. Und das hat bewirkt, dass ich gar nicht
so richtig zu Ruhe komme, dass ich es mir selbst nicht gestatte, zur Ruhe kommen
zu dürfen, und mal Nichts zu machen.
Th: Sag ihr, dass sich das bis heute auswirkt, dass Dir das bis heute noch Stress
macht!
Kl: Das wirkt sich bis heute aus! Das macht mir heute noch Stress! „Naja,
aber Du warst doch auch immer so langsam und die anderen Kinder, die waren wesentlich
beweglicher, Du warst so behäbig. So kann man keinen Sport erlernen. Das
musste ich Dir ja sagen!“
Th: Du brauchtest so eine, die Dich anfeuert – wie ist das für Dich?
Kl: Irgendwann fand ich es ja ganz schön, ich hab mich teilweise ganz wohl
gefühlt, aber heute ist das nicht mehr ganz so schön, weil ich öfters
müde bin, und dann feuere ich mich immer wieder selbst von Neuem an, und
überrenne mich selbst.
Th: Was sagt sie?
Kl: „Du musst das ja nicht in Deinem Leben machen, das solltest Du ja nur
beim Sport machen!“
Th: Also ab und zu mal ein bisschen fit sein heißt ja nicht unbedingt dauerhaft
Stress haben.
Kl: Ja.
Th: Das wäre eine Möglichkeit. Kannst Du das akzeptieren?
Kl: Ja.
Th: Dann sag ihr das so. Wie alt warst Du? Sechs oder sieben?
Kl: Na drei, da war ich ganz klein, eigentlich, also so hab ich das in Erinnerung.
Th: Ja, o.k., die Erinnerung hat immer Recht.
Kl: Ja. Man hat damals ganz jung angefangen, mit Holzschlägerchen, ja, das
waren so die ersten. Man hat versucht das Tennis ganz anders aufzubauen, und da
war ich eigentlich eine der ersten, die das mit gemacht haben.
Th: Guck mal, ob Du ihr das sagen kannst, so als kleines Kind, oder ob Du aus
der heutigen Zeit kommen musst, um ihr das zu vermitteln. Guck mal, welchen Weg
Du findest.
Kl: Ich versuche es als kleines Kind zu sagen: Du Gerdi, ich mach das jetzt im
Sport, aber .... tja.... aber... ich kann es ihr eigentlich gar nicht so sagen!
Na ja, sie würde das ja jetzt nicht verstehen, das hab ich ja falsch gemacht...
Th: Dann sag ihr das. Genau das alles.
Kl: Gerdi, ich möchte Dir sagen: Dieser Satz von Dir, dieses „Beeilung,
Beeilung, Beeilung!“, hat bewirkt, dass ich das nicht nur im Sport umgesetzt,
sondern in fast alle Lebensbereiche übertragen habe. Das hat sich bei mir
so fest gesetzt. Kannst Du mir sagen, wie ich das nur beim Sport belasse? Im Sport
möchte ich mich beeilen, da gebe ich Dir Recht, das ist gut für mich,
aber in den anderen Lebensbereichen möchte ich mich nicht immer nur beeilen
müssen. „Na das hab ich Dir ja auch nie gesagt! Dann mach es doch nicht!
Warum hast Du es denn in den anderen Bereichen gemacht?“ Ja, ich hab gemerkt,
dass das ja ganz gut ist, wenn man sich beeilt. Dass man dann öfters früher
fertig ist und dann gibt es einfach nicht mehr so viele Diskussionen, ja? Da fragt
Dich keiner: Na, warum warst Du denn so langsam usw. Ich habe zügig gespielt,
z.B., und dann war das kein Problem mehr. „Heißt das, dass Du das
deswegen übertragen hast, weil Du den Problemen aus dem Weg gehen wolltest?“.
Hm, das heißt es. „Und welchen Problemen wolltest Du immer aus dem
Weg gehen?“ (Stille) Ich wollte dann auch nicht mehr dick sein. Ich war
ja als Kind, ungefähr bis zum 12ten, 13ten Lebensjahr, ganz schön mollig.
Mein Vater hat das immer genossen, wenn ich einen regen Appetit gehabt habe, und
mein Bruder hat immer gesagt „Ach, Du bist so mollig!“. Und keiner
hat mich beachtet, oder man hat mich ein bisschen gehänselt - ja, ich war
schon recht kräftig und ich hab gemerkt, wenn ich mich schneller bewege,
muss ich nicht so oft essen. Dann hab ich dieses „Mollige“ hinter
mir gelassen. Dann hab ich immer mehr Sport gemacht und wurde immer schlanker.
Th: Wie ist jetzt der Schmerz im Nacken? Noch da?
Kl: Nee.
Th: O.k. dann können wir wieder in das Zimmer zurück.
Kl: Ja.
Th: Das saß Dir im Nacken, im wahrsten Sinne des Wortes.
Kl: Ja. Stimmt. Ich bin jetzt wieder in diesem leeren Raum, ja, ich fühle
mich schon wohler.
Th: Sag das dem Raum!
Kl: Raum, jetzt bin ich schon wieder hier. Du hast mir ja vorhin schon ein bisschen
Angst eingeflößt, und hast gesagt „Ich bin kein Durchgangszimmer“,
(Kassette dreht um), ich fühle mich jetzt etwas gelassener.
Th: Frag doch noch mal nach einem weiteren Lernaspekt, den Du wahr nehmen sollst,
in Deinem Leben integrieren sollst, damit Du mit dieser Leere besser umgehen lernst.
Kl: Raum, gibt es noch irgendwas in meinem Leben, was ich akzeptieren sollte,
bei dem die Leere hilfreich ist? (längere Pause) Na ja, jetzt hab ich am
ganzen Hinterkopf so einen Druck, der sich da jetzt so aufbaut.
Th: O.k. Auch dieser Druck soll sich in diesem Raum umsetzen, Gestalt annehmen,
damit Du sehen kannst, was er meint. Schau mal, was sich verändert!
Kl: Druck im Hinterkopf und Kopf allgemein, kannst Du mir mal sagen, warum Du
mir jetzt weh tust? Was steckt dahinter? „Du hast Angst keine Lösung
zu finden.“
Th: D.h. Du hast Angst bei der Leere, dass sie bleiben würde?
Kl: Ja. Jetzt hab ich richtig massive Kopfschmerzen.
Th: Dann frag mal, ob es diese Angst ist, die Kopfschmerzen macht oder...
Kl: Schmerz, ist das.... ach, jetzt weiß ich gar nicht mehr, was ich fragen
soll. Was sollte ich fragen?
Th: Kommen Deine Kopfschmerzen von dieser Leere? Hast Du Angst davor?
Kl: Kommen meine Kopfschmerzen von dieser Leere? Hab ich Angst davor?
„Ja“. Ja!
Th: Wir müssen raus finden, ab wann Du das als bedrohlich erlebt hast. Wie
können wir die entsprechende Situation finden? Gibt es nicht irgend jemand
aus Deiner Innenwelt, der Dir ein bisschen helfen kann? Oder es soll jemand aus
dieser Leere heraus auftauchen, der Dir Hinweise geben kann, wo diese Angst her
kommt.
Kl: Vielleicht kann mir der Raum helfen. Raum der Leere - ich hab festgestellt,
dass Du, bzw. die Leere an sich, mir Kopfschmerzen bereitet - kannst Du mir sagen,
wen ich mir zu Hilfe holen kann um zu erfahren, was dahinter steckt? „Du
brauchst nur jemand, der das für Dich regelt, dann ist die Leere für
Dich kein Problem.“
Was heißt das jetzt im Klartext? Ich verstehe das nicht. Ich hab das so
verstanden, so in etwa: Wenn die anderen die Arbeit machen, dann kann ich sehr
gut die Leere aushalten. „Ja, so ist es auch gemeint.“ Heißt
das im Klartext, dass ich mich von den Aufgaben, die ich habe, trennen soll? Wer
könnte mir denn jetzt noch helfen? Ich hol mir jetzt mal eine Leiter und
schau mal, was über dem Raum der Leere ist. Da sehe ich jetzt den Sternenhimmel.
Th: Wie ist das für Dich?
Kl: Tja, das ist natürlich toll. Das ist so die unendliche Weite, es hat
für mich so ein geborgenes Gefühl.
Th: D.h. der Raum der Leere müsste einfach nach oben auf gemacht werden?
Er braucht eine Verbindung zum Universum?
Kl: Ja! Ja!
Th: Das wäre es auch. Im Grunde ist er abgeschnitten, klar, es ist „das
fehlen von“...
Kl: Och, das ist aber toll hier! Wenn man da so schaut, so unter dem Sternenhimmel,
das ist eine ganze beruhigende Atmosphäre, es ist das Gefühl, angekommen
zu sein, aufgehoben zu sein, aber dennoch so unendlich, so weit.
Th: Spür mal, vielleicht ist das auch der Sinn des Raumes der Leere, dass
Du das wahr nimmst, von was er Dich abgeschnitten hat.
Kl: Ja, das soll ich lernen. Das will mir der Raum der Leere ja mitteilen. Das
ist die Hürde, die ich zu nehmen habe.
Th: Ja, und offensichtlich hast Du das jetzt wahr genommen und verstanden.
Kl: Ja.
Th: Gut, dann geh doch mal in Dein Leben zurück und übersetze das dahin.
Wie wirkt sich das aus? Ganz praktisch! Der Raum der Leere, jetzt mit Zugang zum
Sternenhimmel, soll sich umsetzen in Dein Leben, und dann mal gucken, wie sich
die Leere jetzt bei Dir anfühlt. Welche Situation taucht auf?
Kl: Es taucht jetzt eine Situation Zuhause auf, als ich wieder so unruhig war,
und ich weiß, eigentlich müsste ich mich ausruhen, aber ich suche mir
wieder irgendeine Beschäftigung, aber dann ist mir diese Situation im Kopf,
als ich die Leiter hoch steige und diesen Sternenhimmel sehe und dann merke „Oh
hoppla, wenn ich jetzt wieder weg gehe sehe ich ja den Sternenhimmel nicht.“,
und der Sternenhimmel gibt mir das Gefühl der Ruhe und der Unendlichkeit.
Ja, ich hab alles, was ich brauche.
Th: Ja, sehr schön.
Th: O.k. Was gibt es noch in dem Raum, im dem Haus zu entdecken? Das ist ja quasi
jetzt ein Domizil für Dich, ein Heilungshaus, Urlaubshaus... Kl: Ich bin
ja erst mal, nach dem Schlafzimmer, in den Raum der Leere gekommen. Jetzt würde
ich ganz gerne in die Küche gehen. Da muss ich durch die Leere gehen und...
wie komme ich jetzt in die Küche? Da ist irgendwie ein Loch im Fußboden,
über dem liegt eine Leiter, ich muss praktisch über die Leiter krabbeln,
damit ich dahin komme. Das ist natürlich schon komisch. Wenn das mein Haus
sein soll, indem ich Zuflucht nehme, und da ist ein Loch, mit einer Leiter drüber,
über die ich krabbeln muss? Das ist nicht so angenehm.
Th: Wo liegt das Loch?
Kl: Das Loch liegt auf dem Weg zur Küche. Also, das ist einfach da in dem
Fußboden, ein Riesenloch!
Th: Dann wäre es wichtig heraus zu finden, wer das Loch gemacht hat.
Kl: Hm. *überlegt*
Th: Da fehlt ein Stück im Boden. Was ist passiert? Frag mal das Haus, oder
geh auf der Zeitachse rückwärts: Was geschieht denn, dass das Loch plötzlich
da drin ist?!
Kl: Ich frag jetzt erst mal den Raum mit dem Loch, warum dieses Loch da ist. Raum,
kannst Du mir sagen, warum dieses Loch im Fußboden ist? „Es ist entstanden,
damit Du da nicht drüber kommst.“
Th: Wer hat was dagegen? Der soll auftauchen!
Kl: Wer hat was dagegen, dass ich da nicht drüber komme? Da kommt mir meine
Mutter.
Th: Dann stell sie zur Rede!
Kl: Mutter, warum hast Du denn was dagegen, dass ich da rüber in die Küche
komme? „Du sollst nicht schon wieder was essen!“.
Th: D.h. sie hält die Nahrung abgeschnitten: Du kannst gar nicht in die Küche
gehen, Du kannst gar nicht für Dich sorgen?
Kl: Ja.
Th: Das ist ja eine heftige Aussage! Mach das mal Deiner Mama klar, dass die Küche
offensichtlich Dir gehört, und dass sie da immens eingegriffen hat! Sie soll
Dir erklären, was das soll, warum das so ist!
Kl: Mutter, kannst Du mir mal sagen, was das jetzt soll? Ich brauch die Küche!
Ich muss mir doch meine Nahrung zubereiten! Warum dieses Loch? Warum soll ich
da nicht hin? „Du sollst in erster Linie Deinen Pflichten nach kommen.“
Was sind meine Pflichten? „Du sollst angepasst sein. Du sollst Dich nicht
widersetzen. Du sollst nicht wie Dein Bruder - der war immer gegen alles, der
hat sich immer verweigert – Du sollst... Du sollst... Du sollst... Du sollst
Dich nicht wehren!“ Mutter, irgendwas verstehe ich da nicht. Ich darf nicht
in die Küche, weil ich mich auf das Wesentliche konzentriere soll. Das Wesentliche
soll sein, dass ich meine Pflichten erfülle. Meine Pflichten erfülle
ich, in dem ich mich nicht mit dem Wesentlichen befasse?
„Nahrung. Lebensmittel. Dass ich mich am Leben erhalte.“ Was willst
Du mir jetzt damit sagen? Ich soll mich praktisch nicht am Leben erhalten?!
Th: Das ist eine heftige Aussage. Wenn man die hoch rechnet, will Deine Mutter
Dich umbringen, frag sie mal direkt!
Kl: Mutter willst Du mich umbringen? „Nein. Ich will Dich nicht umbringen.
Du sollst nur, genauso wie ich, funktionieren.“
Th: Gut. Dann sag ihr, Du hast Brustkrebs gekriegt. Wir haben eine ganze Menge
aufgeräumt, offensichtlich fehlt aber noch was zur Heilung. Jetzt haben wir
das Loch entdeckt und sie sagt, Du sollst Dich nicht ernähren. Frag sie,
ob sie dazu gehört, ob sie Dich noch an der Heilung hindert?
Kl: Mutter, ich frage Dich jetzt ganz direkt: Behinderst Du mich noch an der Heilung?
„Ja. Du bist die Einzige, die mich hört, die mich sieht. Die anderen
haben mich nie gesehen, also muss ich das bei Dir einfordern, dass Du funktionierst,
so wie ich das musste.“ Aber Mutter, wenn Du nicht willst, dass ich mich
nähre, dann heißt das ja, dass Du nicht willst, dass ich mich entwickle.
Sag mir noch mal genau, warum Du das nicht möchtest! „Sonst bin ganz
alleine. Du bist die Einzige, die ich habe, die mich wenigstens ein bisschen versteht,
die für mich da ist. Wenn Du Dich auch noch entwickelst, dann willst Du fort,
dann bin ich ganz alleine. Das will ich nicht.“
Th: Welche Situation hat den Fußboden kaputt gemacht? Frag den Fußboden!
Was ist passiert, dass er aufgerissen worden ist? Was ist passiert, dass Du nicht
mehr in die Küche gehen kannst und Dich selbst versorgen kannst?
Kl: Fußboden, kannst Du mir sagen, was passiert ist, dass ich mich nicht
mehr selbst nähren kann? „Du hast Dich untergeordnet und hast Dein
Leben praktisch aufgegeben.“ Kannst Du mir sagen, Fußboden, wann das
passiert ist? „Naja, da bist Du gerade zur Konfirmation gegangen. Du warst
immer in so einem Zwiespalt: Du wolltest Zuhause der Mutter helfen, weil Du gemerkt
hast, wie oft sie unter dem Patriarchenvater gelitten hat, aber Du wolltest auch
Deine eigenen Wege gehen. Das war auch so die Zeit, in der Du noch ganz schön
dick warst.“ Und dann bin ich ja dünner geworden.
Th: Was gedenkt Mama zu tun, oder Du, um das Problem mit dem Fußboden zu
beheben? Damit Du jederzeit in die Küche kannst, denn jetzt bist Du massiv
eingeschränkt.
Kl: Ja. Mutter, dieses Loch im Fußboden ist nicht gut für mich. Es
ist auch ein Teil dessen, was mir noch für meine Heilung fehlt, und Du musst
mir jetzt helfen, damit ich gesund werde. Willst Du das? „Ja, natürlich
will ich, dass Du gesund wirst.“ Dann sag mir, was ich tun muss, oder was
Du tun musst, damit dieses Loch verschwindet! Sie sagt: „Web Dir eine Matte
und lege sie drüber.“
Th: Das klingt so nach „Unter den Teppich kehren“.
Kl: Ja, genau!
Th: Hast Du einen Impuls? Was würdest Du gerne tun? (Stille) Wie ist das
Loch im Fußboden überhaupt zustande gekommen? Vielleicht können
wir es ja von der Seite her aufziehen? Frag sie!
Kl: Ich frag das Loch mal: Loch, wie bist Du denn eigentlich entstanden? „Ja,
ich bin genau in der Situation entstanden, als Du zur Konfirmation gegangen bist
und gemerkt hast, dass Du Deine eigenen Wege gehen willst. Das war die Situation.
Du hast aber Deine eigenen Wege nicht verfolgt, sondern Du hast Dich untergeordnet.“
Th: Gut, dann machen wir diese Situation jetzt neu.
Kl: Ja.
Th: Guck mal, was Du brauchst, als Mädchen. Wie alt bist Du da?
Kl: Ich bin 12, 13.
Th: Guck mal, was bräuchtest Du für eine Qualität, damit Du diese
Entscheidung treffen kannst, damit Du es durchziehst. Was wäre das für
eine Qualität? Frag mal das Mädchen!
Kl: Ilka, was brauchst Du, um Deinen eigenen Weg zu gehen? „Ich bräuchte
Selbstvertrauen.“
Th: O.k., wenn Selbstvertrauen eine Farbe wäre, dann frag doch das kleine
Mädchen: Welche Farbe wäre es?
Kl: Wenn Selbstvertrauen eine Farbe hätte, welche Farbe bräuchtest Du?
„Grün.“
Th: Gut, dann machen wir das wieder: Du lässt Dir diese Farbe aus dem Universum
von oben in Dich einlaufen. Sie fließt in Deinen Körper, bis Du total
angefüllt bist. Nimm ruhig mal wahr, wie sich diese Farbe anfühlt, wenn
sie da ist... (spielt ruhige, aber kraftvolle Musik ein)
Th: Läuft die Farbe noch?
Kl: Sie ist jetzt durch, am ganzen Körper.
Th: Gut, dann lass sie jetzt noch mal rein laufen und schick sie zu dem kleinen
Mädchen!
Kl: Also, da ist das kleine Mädchen....?
Th: Genau. Die ist ja vor Dir, irgendwie, und Du lässt die Farbe wieder hier,
auf der Matratze, durch Dein Scheitel-Chakra, in Deinen Körper rein laufen
– der ist ja schon angefüllt – sie läuft durch, zu diesem
kleinen Mädchen, bis auch sie so viel hat, wie sie braucht.
Kl: Ah, o.k., ja. Das kleine Mädchen ist jetzt auch mit der grünen Farbe
angefüllt.
Th: Ja, guck mal, was jetzt passiert, wie sie sich jetzt verhält, wie die
Geschichte jetzt weiter geht.
Kl: Ja, ja! Sie ist jetzt voller Selbstbewusstsein, so voller innerer Harmonie
- jeder erzählt ihr was, das möchte sie eigentlich gar nicht hören
– und sie möchte jetzt ihren Weg gehen. D.h. auch wenn es etwas anderes
ist als das, was sie eigentlich sollte, sie möchte ihren Weg gehen. Und dadurch,
dass sie jetzt so eine innere Harmonie hat, hat sie gar keine Angst, dass sie
das falsch machen würde, sie hat das nötige Selbstbewusstsein.
Th: Guck mal, wie Mama darauf reagiert!
Kl: Oh, die hat Angst! Die hat Angst, dass ich jetzt auch so aufmüpfig werde
wie mein Bruder.
Th: Das war die Absicht: Du solltest klein gehalten werden. Ja, jetzt hat die
Mama ein Problem. Sag ihr mal, wie es Dir geht, wie Dir das gefällt usw.
Kl: Mutter, schau mal: Jetzt geht es mir wesentlich besser! Ich muss das jetzt
nicht mehr so machen wie Du, mich immer unterordnen und nachgeben, sondern ich
hab so viel innere Harmonie und Ruhe, dass ich meine eigenen Entscheidungen fällen
kann, dass ich das auch in Ruhe ausprobieren darf, und ich sehe, was für
mich gut ist und was nicht.
Th: Guck mal, ob Dein Vertrauen so stark ist, dass das Misstrauen oder die Angst
Deiner Mutter keine große Rolle mehr spielt, oder ob die Mama Dich beeinflusst,
dann müssen wir sie auch bearbeiten.
Kl: Nee, die Mutter, die ist gar nicht mehr so, ich hab schon fast das Gefühl,
dass sie sich sogar freut?!
Th: Sag ihr das!
Kl: Mutter, ich merke jetzt, wenn ich innerlich so ruhig bin und diese gewisse
Harmonie in mir fühle, dass Du das sogar ganz gerne siehst bei mir? „Ja,
natürlich, ich will ja nur das Beste für Dich! Ich hab nur versucht,
das, wie ich es gemacht habe, auf Dich zu übertragen. Ich habe ja gesehen,
dass es Dir nicht gut bekommen ist. Jetzt sehe ich, dass es Dir viel besser geht,
wenn Du Dich nicht unterordnest, oder wenn Du Dich nicht so fügst.“
Th: Wenn Deine Mama sich sogar freut und es akzeptiert hat, dann guck doch mal,
was jetzt mit dem Fußboden in dem Haus ist!
Kl: Das Loch ist aber immer noch da.
Th: Gut, dann frag mal: Fußboden, was brauchst Du?
Kl: Fußboden, was brauchst Du, damit das wieder eine geschlossene Decke
gibt? „Ich brauche Deine Zuversicht.“
Th: Wo ist die Zuversicht abhanden gekommen, dass das Loch sich gebildet hat?
Kl: Fußboden, kannst Du mir sagen, wann die Zuversicht abhanden gekommen
ist, dass sich eben dieses Loch bilden konnte? „Auch in diesem Alter. Da
warst Du auch 12 oder 13.
Th: Er soll Dir die Situation zeigen, die dazu gehört!
Kl: Kannst Du mir eine Situation zeigen, wo meine Zuversicht abhanden gekommen
ist, Loch? Da kommt keine Situation.
Th: Dann frag das kleine Mädchen wieder nach einer Farbe: Was bedeutet Zuversicht?
Welche Farbe ist es? Weil anscheinend ist es nicht nur Selbstbewusstsein sondern
auch Zuversicht – das ist halt noch mal ein bisschen was anderes.
Kl: Blau.
Th: Gut, dann mach dasselbe noch mal mit blau. Lass erst hier auf der Matratze
ganz viel blau einlaufen, bis es von selbst aufhört zu fließen... (Musik)
Kl: Ich bin voll mit der Zuversicht.
Th: Dann lass jetzt die Farbe noch mal laufen, durch Dich hindurch, zu dem kleinen
Mädchen und guck, was sich verändert, durch die Zuversicht.
Kl: Die Zuversicht ist jetzt auch bei dem kleinen Mädchen angekommen.
Th: Gut. Dann schicken wir doch mal das kleine Mädchen in das Haus, in den
Raum, mit dem Loch im Fußboden und guck mal, was jetzt passiert.
Kl: Na die kleine Ilka geht dahin und sagt „Alles kein Problem. Wenn da
ein Loch im Fußboden ist, das wird am Rand, jetzt über Nacht, mit einem
Kleber vorbehandelt und dann am nächsten Tag wird da so eine Masse rein geschweißt.“
Th: Dann guck mal, ob das Mädchen da drüber laufen kann, ob es springen
und toben kann und ob es dann immer noch hält - mal austesten.
Kl: Also, jetzt ist es schon gemacht. Zwischendurch sind da noch ein paar Unebenheiten,
das tut sie so ausschmirgeln, und dann ist es aber o.k.
Th: Lass sie mal drauf rum toben und springen, damit Du siehst, dass es hält!
Kl: Nee, es hält noch nicht so richtig. Es ist schon wesentlich besser, aber
sie sackt immer noch ein bisschen ein.
Th: Dann müssen wir jetzt noch heraus finden was das ist. Frag mal den Fußboden,
was er Dir damit aufzeigen will, dass es doch noch ein bisschen einsackt?
Kl: Fußboden, was willst Du mir noch sagen? Der Boden ist ja noch nicht
ganz begehbar, was fehlt noch? „Selbstvertrauen, Zuversicht. Die Handlung.
Du handelst nicht.“ Bei was soll ich denn handeln, Fußboden? „Du
sollst handeln, wenn Du in Deinem Selbstwertgefühl gestärkt bist.“.
Und was heißt das jetzt? Soll ich sonst nicht handeln? Oder was heißt
das? „Ja.“ Mir kommt das jetzt so, als wenn er sagen wollte: „Du
sollst nur dann handeln, wenn Du in Deiner inneren Mitte bist.“
Th: Also in Deinem Selbstvertrauen, Deiner Zuversicht usw., also bei Dir bist?
Kl: Kannst Du mir sagen, wann ich denn bei mir bin? Wie mache ich das, immer bei
mir zu sein? „Indem Du Dir vor Augen führst, wie Du Dein Leben gerne
hättest.“
Th: Ja, das ist natürlich eine Lebensaufgabe, das zu lernen. Aber dass da
so ein Loch im Fußboden ist, das immer noch nicht stabil ist, das ist ein
Konstruktionsfehler – wenn Du so willst – da muss normalerweise einfach
Boden drüber sein. Das müssen wir noch hin kriegen, da fehlt noch irgendwas.
Guck mal, wer Dir helfen kann: Papa oder Mama. Hol beide herbei und frag sie,
wer Dir helfen kann, dass der Fußboden hier wieder stabil und tragfähig
wird, denn dass ist ja eine intensive symbolische Aussage.
Kl: Ja. Vater, Mutter, wer könnte mir helfen, damit dieser Fußboden
wieder tragfähig wird? „Dein Bruder.“
Th: Wer sagt das?
Kl: Das sagt mein Vater.
Th: Ja, vielleicht hat er was damit zu tun? Hol ihn mal rein, frag ihn!
Kl: Herbert, komm mal rein! Hier ist dieses Loch im Fußboden, das ist jetzt
schon wesentlich besser geworden, aber da sack ich immer noch ein, irgend etwas
fehlt noch, damit dieser Fußboden begehbar ist. Kannst Du mir helfen? „Ja,
ich kann Dir schon helfen.“
Th: Gut, dann soll er Dir helfen. Vielleicht hat er ja was gut zu machen? Vielleicht
hat er mit Dir was zu tun? Vielleicht hat er eine bestimmte Fähigkeit?
Kl: Ja, er hat eine Fähigkeit: Die Dinge schnell zu sehen. Also, Bruder...
na ja, er fragt, warum er das machen sollte? Er sähe keinen Grund, warum
er mir helfen sollte.
Th: Vielleicht weil er Dein Bruder ist?
Kl: Naja, Bruder, hör mal, sicherlich weil Du mein Bruder bist. „Du
hast mir auch nie geholfen.“ Wann hätte ich Dir denn helfen sollen?
„Du hast mich irgendwann alleine gelassen.“ Wann hab ich Dich denn
allein gelassen? Du bist doch dann gegangen! Die Eltern wollten, dass Du nach
ihrer Pfeife tanzt, das hast Du nicht gemacht, und dann bist Du, als Du älter
warst, aufs Internat gegangen. Ich weiß ja, dass Du nicht weg wolltest,
aber als Du dann weg warst, war es schon in Ordnung. Aber was war das jetzt genau?
Weshalb habe ich Dich allein gelassen? Was meinst Du damit? „Du hast nicht
wie ich gekämpft, Du hast aufgegeben.“
Th: Kannst Du das annehmen?
Kl: Ja, ich weiß was er meint. Er meint die vorhergehende Situation, wie
ich mich selbst angepasst habe, um nicht aufzufallen, um nicht aus der Rolle zu
fallen. Und er sieht das jetzt so, dass er das von mir verlangt hätte, um
ihn zu stärken.
Th: Also er hätte sich gewünscht, Du hättest zu ihm gehalten.
Kl: Ja.
Th: Guck doch mal, ob in Dir auch dieser Wunsch oder die Fähigkeit ist, und
dann mach es noch mal neu! Spiel das kurz durch, wie es ist, wenn Du zu ihm hältst.
Vielleicht gibt es einen anderen Aspekt, den Du auch hättest leben können.
Kl: Ja. Ich spiel das jetzt mal durch. Na gut, wenn ich das jetzt so sehe: Wir
beide zusammen, da ist der Vater recht machtlos und die Mutter sowieso, ja, dann
wirkt sich das natürlich ganz anders aus.
Th: Ja, das ist auch das, was er meint, und das, was Du spürst. Das war das,
was Du machen musst, damit er Dir hilft.
Kl: Ja.
Th: Gut. Dann geh zu dem kleinen Mädchen hin und guck, ob sie die Entscheidung
fällen kann, viel mehr zu ihrem Bruder zu halten, ob es mit dieser Entscheidung
geht, wir probieren das aus.
Kl: Ja. Kleine Ilka, kannst Du das machen: In Deinen Entscheidungen viel mehr
zu Deinem Bruder zu stehen? „Ja klar!“.
Th: Dann soll sie ihm das sagen, und Dein Bruder kann das wahr nehmen: „Aha,
die fällt jetzt eine neue Entscheidung.“, mal gucken, was daraus wird.
D.h. Du hast keinen tragfähigen Boden, weil Du ganz tief wahr genommen hast:
Dein Bruder ist enttäuscht, Du hättest ihm helfen können und andersrum
auch, er hilft Dir deshalb nicht usw. ... das ist schon sehr passend.
Kl: Was mach ich jetzt?
Th: Ihm diese Entscheidung anbieten. Als Kind. Als Mädchen.
Kl: Bruder, ich möchte auf Deiner Seite stehen. Ich möchte es zumindest
mal ausprobieren, damit Du nicht alleine bist. Ja, lass es mich mal ausprobieren.
Hab ja schon gesagt, als wir das probiert haben, ist der Vater recht machtlos
geworden, und die Mutter auch, aber sie freut sich irgendwie, dass wir zwei uns
gegenseitig stärken.
Th: Gut, dann macht ihr jetzt so was wie eine Vereinbarung unter Geschwistern:
Einen Vertrag, oder Hände schütteln.
Kl: Wir machen einen Vertrag, dass wir uns gegenseitig stärken. Aber mein
Bruder sagt „Definiere das mal! Wie meinst Du das denn?“
Th: Der will es ganz konkret haben. Frag ihn zurück: „Wie hättest
Du es denn gerne?“ und dann siehst Du es ja.
Kl: Wie hättest Du es denn gerne? Naja, er will das bedingungslos.
Th: O.k. Dann Guck mal, ob Du das anbieten kannst, oder ob Du eine Bedingung stellst.
Es ist ein Vertrag, den kannst Du aushandeln.
Kl: Nee, bedingungslos nicht. Bedingungslos? Das ist mir ein bisschen viel. Ich
möchte, dass wir miteinander reden können, dass jeder sein Anliegen
einbringen kann und jeder gehört wird.
Th: Also quasi vorher drüber reden und nicht einfach nur bedingungslos.
Kl: Ja, genau.
Th: Du kriegst dann natürlich einen Bruder, der auch nicht bedingungslos
zu Dir hält, sondern ebenfalls immer vorher mit Dir diskutieren will –
das ist ja immer gegenseitig. Guck mal, ob ihr einverstanden seid.
Kl: Äh, das hab ich so nicht bedacht. Ich will natürlich keine Bedingungen.
Th: D.h. Du willst einen bedingungslosen Bruder?
Kl: Ja.
Th: Dann müsst ihr euch gegenseitig bedingungslos helfen, das ist ja logisch.
*lacht* Das ist genau das, was den Boden so instabil macht! Das ist es. Ihr habt
Euch damals gegenseitig im Stich gelassen.
Kl: Aha! Jetzt wird mir das so klar!
Th: Die Kinder müssen zusammen halten, dann haben sie eine Chance gegen die
Eltern.
Kl: Ah! Das ist ja schief gelaufen!
Th: Deshalb nützt es auch nix, Dir Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit
zu geben, damit ist der Fußboden zwar notdürftig gerichtet, aber er
trägt nicht wirklich. Du hast in dem Haus einen Einbruch im Fußboden,
Du kommst nicht richtig an Deine Nahrung – und damit hängt das zusammen,
dass Du nicht gesund, nicht heil wirst – Du bist ein Stückchen abgeschnitten,
von der Küche, von der Ernährung. Das ist schon ganz stimmig. Offensichtlich
haben wir das übersehen. Es ist mir in den Sitzungen zumindest nicht so bewusst
aufgefallen: Die Tragfähigkeit der Beziehung mit Deinem Bruder.
Kl: Doch! Das ist Dir aufgefallen!
Th: Ja? Wo?
Kl: Du hast mal gesagt: „Was hast Du mit Deinem Bruder laufen?“. Das
ist Dir schon aufgefallen.
Th: Also wir hatten Deinen Bruder so mit 5% so irgendwie drin.
Kl: Nee, mein Bruder war am Brustkrebs überhaupt nicht beteiligt, aber der
ist natürlich immer mit aufgetaucht und Du hattest das schon gemerkt, dass
da irgendwas läuft.
Th: Und haben wir denn dann noch nicht bearbeitet?
Kl: Nee, ich weiß auch nicht.
Th: Ich kann ja, wenn ich es durchlese, noch mal ein Augenmerk darauf richten.
Jedenfalls ist irgendwas an Tragfähigkeit zwischen Euch Geschwistern fundamental
weg gebrochen. Das fehlte jetzt noch.
Kl: Ja. Hm.
Th: Ist doch ganz simpel: Mach eine bedingungslose Beziehung zu Deinem Bruder!
Kl: Pfff!
Th: Du bist seine Schwester! Und Du hast einen Bruder, der bedingungslos zu Dir
hält!
Kl: Ja, wenn das auf Gegenseitigkeit so beruht??!!
Th: Das beruht immer auf Gegenseitigkeit, ist doch klar!
Kl: Ja dann, o.k.
Th: Das sind doch Geschwister: Die machen immer auf Gegenseitigkeit.
Kl: *lacht herzlich*
Th: Mach ihm das zu Bedingung, dann kriegt er eine bedingungslose Schwester und
Du einen bedingungslosen Bruder.
Kl: Also, o.k., Bruder: Das kann so laufen, wenn Du möchtest, dass ich bedingungslos
zu Dir stehe, dann möchte ich das auch. Geht das? Können wir uns so
arrangieren? Naja, das mit dem bedingungslos ist für meinen Bruder auch so
ein Haken....
Th: Dann habt ihr beide was zu lernen. Ihr könnt auch sagen: Naja, zu 99%,
1% lass ich mir vor, aber dann hat der andere auch das 1% – jeder hat den
Nachteil und den Vorteil.
Kl: *lacht* Ja, Bruder, ich muss Dir sagen, so viel Zeit haben wir eigentlich
nicht mehr, weißt Du, wir haben praktisch nur die Möglichkeit das bedingungslos
zu machen.
Th: Ja. Denn irgendwann ist er erwachsen und lebt sein Leben und in dieser Übergangsphase
solltet ihr jetzt bedingungslos zueinander halten. Das kann eine ganz tolle Hilfe
sein und für jeden von Euch ganz wichtig sein. Bedingungslos heißt
nichts anderes, als dass er einfach total zu Dir steht, egal was passiert.
Kl: Also das hört sich so gut an, aber wenn ich mich das selbst frage: „Kannst
Du Deinen Bruder immer so vertrauen?“, dann ... pfff...
Th: Ist das eine Herausforderung.
Kl: Ja!
Th: D.h. auch, wenn ihr euch gegenseitig vertraut, darf er Dein Vertrauen nicht
missbrauchen, er darf Dich nicht in die Pfanne hauen, und rum gedreht genauso.
Also so ganz ohne Schutz stehst Du nicht da, wenn Du bedingungslos vertraust,
denn Du bekommst das auch wieder zurück.
Kl: Ja.
Th: Es ist nicht nur ein Risiko, sondern es ist auch ein ganz großer Schutz,
den Du dann bekommst.
Kl: Hm. Also ich würde vorschlagen wir machen das jetzt so. Bist Du damit
einverstanden? Ja, er würde das auch...
Th: Ja, macht es zwei Jahre auf Probe und dann verlängert ihr das auf 15
Jahre oder so...
Kl: Ja! Genau! So machen wir das! Das ist doch ganz toll. Wir machen das jetzt
auf Probe und dann verlängern wir es, wenn es klappt, wenn es sich als gut
heraus stellt.
Th: Macht Eure Erfahrung damit und dann seht ihr ja, was dabei heraus kommt.
Kl: Ja. Und damit ist er einverstanden. Und ich bin auch damit einverstanden.
Th: Gut, dann schließt den Vertrag, gebt Euch die Hände und....
Kl: Wir beschließen das mit Handschlag und dann geh ich mal zurück
in das Zimmer. Ja. Der Boden ist jetzt bombenfest.
Th: Was mir auffällt ist: Das hat mit Brustkrebs nichts zu tun, aber mit
der Heilungsfähigkeit.
Kl: Ja!
Th: Also ursächlich nicht mit dem Thema, aber dass das Thema überwunden
wird. Da fehlte was, was wir natürlich nicht sehen konnten, weil es nicht
das Thema war.
Kl: Genau so ist es. WOW! Das war ja wieder über Ecken! *lacht von Herzen*,
das ist es!
Th: Und jetzt geh in das erste Bild zurück, in den Wald, und guck mal wie
der aussieht.
Kl: Ja, der Wald: Jetzt fällt da Licht ein. Es ist zwar etwas dunkler, wie
es eben im Wald ist, aber ich kann schön schauen, ich kann ganz normal laufen
und sehe genau wo ich hin gehe. Das war es!
Th: Was ist jetzt mit Deinen Kopfschmerzen?
Kl: Momentan hab ich keine, aber es ist immer noch so ein Druck da.
Th: Für den ersten Schritt ist das jetzt ausreichend. Wir machen morgen früh
um 10 weiter, dann sehen wir mal, was da noch kommt. Offensichtlich ist das Schwarze,
das Dunkle wieder weg, Du weißt wo es lang geht...
Kl: Ja! *lacht erleichtert*
Th: Ist schon irre, gell?
Kl: Ja, das ist der Wahnsinn.
Th: Gut, dann lass ich Dich jetzt trotzdem noch ein bisschen allein, zum Nachklingen...