Kommentierte Profiler-Session vom 04.06.05 zum Thema:
"Warum gibt es immer finanzielle Probleme"?
Kl. wird nach dem Entspannungstext die Treppe hinuntergeführt und gefragt,
wo sie sich befindet und was sie dort sieht.
Kl: Es ist dort erstaunlich ordentlich und aufgeräumt. Es ist einfach ein
ordentlicher Gang.
Th: Kannst Du ihn etwas beschreiben: ist er hell, dunkel ... was für Farben
siehst du, was ist auffällig?
Kl: Der Gang hat neutrale Farben, eher so beige ... und sehr ordentliche Türen.
Alles sehr ordentlich.
Th: Wie viele Türen? Auf welcher Seite? Gibt es etwas auffälliges?
Kl: Es gibt Türen nach vorne – und es gibt Türen nach hinten.
Es ist ein grösserer und auch breiterer Gang.
Th: Gut, wir haben ein Thema heute, und zwar möchtest du herausfinden, warum
dein Geld nicht fliesst. Such dir mal eine Tür, die dich anzieht, wo du dazu
Informationen und Hinweise erhälst. Es kann sein, dass es verschiedene Türen
sind, aber wir suchen uns jetzt zunächst mal einen Eingang dazu. Bleibe davor
stehen und sag mir, welche Tür du nimmst. ... Welche dich anzieht?
Kl: Es gibt zwei Türen, die mich anziehen: die eine ist links, und die andere
ist rechts.
Th: Entscheide dich mal für eine und schreibe mal ein Wort oder auch ein
Symbol darauf oder lass es erscheinen. Sag mal, welches Symbol da erscheint an
welcher Tür.
Kl: Da gehe ich mal rechts, und da steht „Finanzen“ drauf.
Th: Gut ... bist du bereit, diese Tür zu öffnen?
Kl: Ja (Geräusch einer quietschenden Tür wird eingespielt)
Th: Wie ist deine Wahrnehmung?
Kl: Das erste ist, dass eine so ordentlich Tür quietscht ist schon mal sehr
aussergewöhnlich. Ok ... der Raum ist leer. Da sind Regale, wie bei so einem
Vorratskeller. Es gibt auch ein helles Kellerfenster.
Th: Beschreib mal den Fussboden, die Wände und so, damit ich mir ein Bild
machen kann.
Kl: Der Raum ist nicht sehr gross, ca. 12 qm. Er hat solche Pritschen dort, so
wie für Äpfel, die man im Herbst darauf legt.
Th: In den normalen Sessions reicht uns ein assoziatives Bild, weil wir gucken
wollen: wie geht es da weiter. Hier mache ich mir ein Bild, denn es geht gar nicht
anders. Aber ich hinterfrage es, damit ich erfahre, was für ein Bild der
Kl. hat. Der Unterschied ist wichtig. In der Therapie ist das nicht so wichtig,
denn es ist ja nur ein energetisches Bild. Hier ist es aber wichtig: welches Bild
hat sie? Hier müsst ihr vorsichtig sein, dass ihr nicht euer eigenes Bild
nehmt. Gut, der Raum ist leer, er hat 12 qm, er ist ein Vorratsraum, er ist ein
Keller ... kann ich ihn mir als Kellerraum so mit Betonfussboden vorstellen?
Kl: Ja, ja, so ganz kühl, das Fenster so hoch ...
Th: Jetzt ist noch ganz spannend, was der Kl. so liefert: ist das ein Symbolbild
oder ein Realbild? Es kann ja sein, dass sie in der Kindheit im Keller gelandet
ist. Das muss ich auch erst einmal wissen, auf welcher Ebene ich mich im Augenblick
bewege.
Kennst du diesen Keller oder ist er symbolisch?
Kl: eher symbolisch.
Th: Symbolisch ist natürlich genial, dann haben wir die beste Arbeitsebene.
Von da aus geht ja alles weiter. Wenn dieser Raum aus der Kindheit wäre,
dann hätten wir einen Aspekt des Musters schon erwischt. Hier scheint das
Muster erst mal voll getroffen zu sein. Offensichtlich: Finanzen steht drauf,
er ist leer, das bestätigt das Thema. Der Kl. wundert sich, dass die Tür
quietscht. Die Finanzen quietschen. – Kl. lacht –
Kl: Nein, die Tür! – Lachen - Hier ist alles so ordentlich, und ich
wunder mich darüber! In einem so ordentlichen Keller war ich überhaupt
noch nie in meiner Innenwelt.
Th: Das ist das Stärkste, was der Kl. aus seiner Innenwelt liefert. Also
nehmen wir doch mal das. Wir nehmen immer das, was der Kl. anbietet. Das würde
bedeuten: sag mal dem Raum, dass du dich wunderst, dass er so aussieht und dass
da gleichzeitig „Finanzen“ darauf steht ... Also irgend etwas machen
um zu provozieren.
Kl: Ja Raum, ich finde dich völlig uninteressant.
Th: Hoppla, hier hinhören: der Raum ist uninteressant!
Kl: Ja, er ist uninteressant. Er ist leer, helles Licht, alles so grau und weiss,
und dann diese Regale, die so aus Latten zusammengebaut sind. Tja, was nun?
Th: Ja, nun reagier darauf: sag es ihm, beschwere dich oder sonst was. Der Raum
ist Ausdruck und wir müssen herausfinden, warum er so ist, wie er ist.
Kl: (zum Raum) Was willst du mir eigentlich damit zeigen? (Pause) Er will mir
zeigen, dass er ein Raum ist, der offenbar mit meiner Seele nichts zu tun hat.
Er ist leer, er ist viereckig, er ist ordentlich. Das ist alles irgendwie etwas
äusserliches, etwas, das nicht mit Leben erfüllt ist.
Th: Dann wäre wieder die Frage: was hat das mit deinen Finanzen zu tun? Denn
das steht ja vorne auf der Tür. Und warum hat es nichts mit deinem Leben
zu tun? Was bedeutet das für dich, dass du da so einen Raum hast, der mit
deinem Leben nichts zu tun hat? Versuch eine Einordnung.
Kl: Ich habe meine Finanzen nicht beseelt ...
Th: Ich-Aussagen sind immer Musteraussagen: Ich habe meine Finanzen nicht beseelt.
Wenn sie eine solche Aussage macht, dann steckt darin auch alles, was nicht offensichtlich
ist. Das heisst: warum hat sie sie nicht beseelt? Hat sie sie vielleicht früher
mal beseelt und sind sie jetzt nicht mehr beseelt? Was hat dazu beigetragen, dass
es so ist, wie es jetzt ist? Gibt es andere Hintergründe und Ereignisse,
warum sie die Finanzen nicht beseelt hat? Das alles steckt in der Aussage drin.
Wird sie davon abgehalten? Beseel sie doch! Ihr könnt auch ins Gegenteil
gehen: wie wäre es denn, wenn sie ihre Finanzen beseelt hätte? Wir könnten
sofort in Kontrastsituation gehen. Wenn sie ihre Finanzen beseelt hätte:
wie sähe der Raum aus? Ich würde das eigentlich noch nicht initiieren,
es würde zu sehr ablenken von unserem Ziel, erst einmal nur herauszufinden
und aufzuzeigen. Aber das habe ich schon alles in dem Moment in meinem Kopf, wenn
ich diesen Satz höre.
Daher rege ich jetzt an, der Raum soll dir mal eine Situation zeigen, was dazu
beigetragen hat, dass du deine Finanzen nicht beseelt hast. Formuliere es aber
nach deiner Art.
Kl: Raum, erzähl mir oder zeig mir, warum du so von mir abgeschnitten bist.
Du bist irgendetwas äusseres,
Th: Hier würde ich wieder hinhören: Kl. sagt, der Raum sei etwas äusseres,
nicht zu ihr gehörendes. Der Raum ist aber nicht abgeschnitten, da er der
erste ist, mit dem sie Kontakt aufnimmt. D.h. der Raum ist ganz dicht bei ihr,
er wird nur nicht so wahrgenommen. Sie interpretiert es so: du bist von mir abgeschnitten.
Das ist eine wichtige Information: von diesem Teil der Seele bin ich abgeschnitten.
Das ist die Information. Fakt ist aber, der Raum ist da! Es ist also genau das
Gegenteil der Fall. Nur die Wahrnehmung über diesen Raum ist abgeschnitten.
Wie reagiert der Raum darauf?
Kl: Der Raum zeigt noch einmal die Tür mit der Schrift „Finanzen“.
Und er sagt: du magst dieses Wort überhaupt nicht ...
Th: Das ist wiederum ein Hinweis. Es gibt hier wieder eine Vergabelung: hat der
sie vielleicht eine Abneigung dagegen? Hat sie unangenehme Erfahrungen damit gemacht?
Hasst sie vielleicht unbewusst sogar das Wort? Dies klingt ja alles mit an. Wir
müssen jetzt dieser Spur folgen. Wir müssen wissen: hier liegt ein Muster
mit vielen Einflüssen vor. Zunächst folgen wir mal einem Detail, behalten
aber immer das Ganze im Bewusstsein, um uns nicht in den Details zu verlieren.
Als Profiler trefft ihr die Entscheidung: jetzt ich verfolge ich mal diese Spur
und gehe dort weiter.
Oder ihr spiegelt die Situation, indem ihr sagt: was willst du denn jetzt? Dann
bekommt wir noch eine weitere wichtige Information: wo existiert eine Attraktion?
...
(zu Kl.) Du kannst ja jetzt den Raum fragen, warum Du das Wort „Finanzen“
nicht magst.
Kl: Ja, das ist so kalt für mich. Ja, da schaudert es mich irgendwie so.
Th: Kl hat jetzt mit Körpergefühl reagiert. Da können wir jetzt
entweder den Raum befragen: zeig uns direkt eine Situation, die damit zusammenhängt!
Oder wir können den Schauer bitten, weil er ist eine Körperreaktion,
d. h. das ist etwas Singuläres, zu dem es Ereignisse geben muss, das den
Schauer auslöst. Von daher gehe ich davon aus, dass der Schauer am besten
Bescheid weiss.
Gut, der Schauer, der sich da auftritt, soll dir zeigen, welches Ereignis ihn
ausgelöst hat. Du beauftragst den Schauer, dir zu zeigen, warum du jetzt
erschauerst. Sie darf es nicht denken, der Schauer muss es erfragen.
Kl: Also Schauer, komm erst mal her! Was hast du mit dem Schriftzug „Finanzen“
zu tun? Warum bist du da? – Ja, sagt er- du kennst mich schon sehr lange.
– Pause – Ich komme immer, wenn da Mahnungen kommen, wenn du Steuererklärungen
machen sollst, wenn .... vor allem im Büro deines (Ex)Mannes, in der Firma,
da bin ich sogar richtig zum Druck geworden, wenn die Bank angerufen hat, ...
Th: also in allen Situationen deines Ex-Mannes in seiner Jobsituation ..
Kl: Ja, aber auch mein Vater hat Vorwürfe gemacht ...
Th: Da würde ich jetzt sofort nachgucken: wann ist der Schauer zum ersten
Mal aufgetaucht? Soweit zurückgehen, wie möglich. Du sagst ja, „auch
dein Vater hat Vorwürfe gemacht“. Das würde bedeuten: das Unterbewusstsein
beleuchtet sofort die Situation, und die brauchen wir natürlich.
Wann ist die erste Situation mit diesem Schauer für dich erinnerbar? Geh
mal soweit zurück, wann der Schauer zum ersten Mal da war. Welches Ereignis
war da. Du musst gar nicht darüber nachdenken, der Schauer soll dir einfach
das weitest zurückliegende Ereignis zeigen.
Kl: Schauer, zeig mir mal, wo du tatsächlich entstanden bist.
Th: Welches Ereignis war da, das ist mir wichtig.
Kl: Mein Schauer führt mich zurück, da bin ich noch ganz klein, so etwa
vier, das hat also gar nichts mit Geld zu tun. Da ist dieser Druck von meiner
Mutter: Du solltest aber ...
Th: Beschreib jetzt diese Situation genauer, denn das ist jetzt wichtig. Jetzt
sind wir von der Symbol- auf der Gedächtnisebene, da kommt sogar eine neue
Person ins Spiel, die dort verankert ist, nämlich die Mutter. Das gehört
zum Muster. Bei der Musteraufdeckung gucken wir immer: welche Figuren kommen ins
Spiel und wann kommen sie ins Spiel.
Kl: Es ist ganz undeutlich, weil es ganz viele Situationen sind.
Th: Nimm die erste.
Kl: Ich bin so klein und ich muss immer auf meinen Bruder aufpassen. Ich muss
irgendwie auch mithelfen, abtrocknen oder so etwas. Ich habe immer das Gefühl,
meine Mutter verlangt mehr von mir. Ich kann das nicht und ich will es vielleicht
auch gar nicht. Nein, ich will es auch gar nicht.
Th: Das sind jetzt drei Informationen. 1. Meine Mutter verlangt mehr und ich kann
es nicht, bzw. ich will es nicht.
Kl: Aber ich habe ein schlechtes Gewissen.
Th: Ja, das ist klar. Guck, dein Schauern, dein schlechtes Gefühl hängt
offenbar damit zusammen und bauen sich auf im Laufe der Zeit. Wir können
das ja überprüfen; wenn es eine Ursituation ist, dann müssten wir
überprüfen können, ob irgend ein Auslöser, der weiter zeitlich
erfolgt, das Urgefühl mit auslöst.
Stell dir einfach mal vor, du bist in deiner Ehegeschichte und dein Mann bekommt
irgend so ein Amtsgerichtsschreiben. Guck mal, ob das (ursprüngliche) Bild
damit erschüttert wird oder mitreagiert. Beobachte dieses Bild und beobachte
das andere Bild.
Kl: Na klar, wir sollen etwas bezahlen, es geht aber nicht.
Th: Ist das im Grund identisch mit: für Mama sollst du etwas machen, aber
du kannst es nicht.
Kl: Es ist das Gefühl, ich möchte ja auch sehr gern, aber ich kann es
doch nicht.
Th: Oh ja, da kommt also immer wieder das uralte Gefühl: ich möchte
es ja gern, aber ich kann es nicht. ‚Bank, ich möchte ja gern bezahlen,
aber ich kann ja nicht.’
Kl: Klar, liebend gerne!
Th: Wir können in diesem Zusammenhang auch noch einmal überprüfen
- obwohl er einleuchtend ist - indem wir noch einmal in das Symbolbild gehen und
fragen, ob dieser Zusammenhang gegeben ist. Muster müssen miteinander ja
stimmig und kompatibel sein. Da können wir jede Ecke mit der anderen vergleichen.
Wir können jetzt wieder in den Raum gehen, dem Ursprungs- und Symbolbild
gehen und ihn fragen: bist du deshalb so leer und karg?
Kl: Ja, ich habe da noch etwas mit dem Schauder zu tun. Ich möchte im Moment
den Schauder und den Raum zusammenbringen. Schauder, ist das dein Raum? –
Da kommt so etwas wie: ja , es ist ein Schutz, den du da hingestellt hast, den
du gemacht hast, damit du jetzt nicht wieder in dieses Schaudern kommst. Oder
so ähnlich. Er ist ordentlich, er ist kalt, kühl und sachlich. Keine
Emotionen.
Th: Mir ist aufgefallen, sie hat irgendwo gesagt, er ist abgeschnitten. Ist es
etwas so: du hast dich von allem abgeschnitten, und deshalb ist es eben ordentlich
und klar und aufgeräumt? Frag mal den Raum!
Kl: Bist du so ordentlich, weil ich gar nichts von mir darin haben möchte...
so ungefähr? Warum bist du so leer? – Ja, du möchtest es immer
so übersichtlich haben, sagt der Raum. Und jetzt bin ich total übersichtlich,
aber ich bin total leer. Es wäre schön, wenn du etwas übersichtlich
machen würdest, was aber nicht so ordentlich ist. Das widerspricht sich natürlich
etwas.
Th: ... was bedeutet, du musst ein Stückchen Seele wieder integrieren. Du
hast z.B. gesagt, dass du dich abgeschnitten hast, der Raum ist ja abgeschnitten,
da ist ja deine Seele nicht drin. Da scheint auf der Funktionsebene etwas zu sein,
wo deine Seele nicht mehr ist. In deiner Seele stecken aber die ganzen Schauer
drin, die unangenehmen Erfahrungen und Angstzustände. Bank ruft an etc. ,
das ist ja immer existenziell , ist ja dramatisch. Um das alles zu managen hast
du das alles abgeschnitten und verdrängt. Da bleibt möglicherweise als
Ausweg nur noch ein Raum übrig, der ordentlich ist aber leer: leer von Impulsen,
aber auch an sich leer. Anhand dieser Vorerfahrungen sollten wir überprüfen,
in wie weit diese Vorerfahrungen auch in diesem Raum stecken und sich darin offenbaren,
dann haben sie nämlich ein Gewicht. Wir haben inzwischen aufgedeckt: Mann
und existenziell. Wir wissen schon, dass Mann ein Ausdruck von allem ist, was
bis dahin in ihrem Leben passiert ist. Denn nicht umsonst hat sie diesen Mann
geheiratet und keinen anderen. Vielleicht ist er nicht so wichtig, aber wer bisher
noch nicht aufgetaucht ist, das ist der Vater. Jetzt müssen wir mal sehen,
welchen Stellenwert dieser hat. Es wäre natürlich am einfachsten zu
sagen: lass mal den Vater auftauchen. Damit machen wir aber möglicherweise
einen Fehler, weil wir dann nicht abwarten, an welcher Stelle er von selbst auftaucht.
An diesem Punkt steh ich jetzt: wollen wir den Vater jetzt fragen oder machen
wir irgendwie weiter, um zu sehen, wann taucht er auf? Welchen Stellenwert hat
er? Vielleicht steht er ja in ihrem Seelenleben ganz abgeschnitten, das weiss
ich ja nicht.
Der Raum hat uns gezeigt, was er symbolisiert, der Schauer hat uns gezeigt, es
geht um die Seele, denn da gibt es wohl Ereignisse, die ganz weit zurückliegen,
so bis zu 3 – 4 Jahren, es hat mit dem Bruder zu tun, auf den sie aufpassen
musste aber dies nicht wollte. Ich sage mal, ich habe keine Ahnung, wo es jetzt
weitergeht. Soll sie doch mal suchen und mir mal sagen, wo der Sinn und Zusammenhang
ist.
Ja, was machst du den jetzt? Dein Raum ist leer, deine Seele hat damit nichts
rechtes zu tun, du bist als Kind überfordert worden ... das spiegelt sich
alles wieder ...
Kl: Am liebsten würde ich diesen Raum schmücken und schön machen.
Th: Also ihr merkt, ich mische mich nicht ein, um mehr Informationen zu bekommen.
Und schon wird es spannend: sie möchte ihn schön machen, vielleicht
damit das alles nicht so auffällt. Vielleicht ist es auch; sie bemüht
sich, alles im Leben richtig und schön zu machen und kommt nicht so richtig
in die Tiefe.
Probier es doch mal, versuch mal, ob es geht! Oder frag den Raum, ob er damit
überhaupt einverstanden ist. Vielleicht geht es ja, vielleicht auch nicht.
Kl: Ja Raum, ich finde dich ja eher wie ein Gefängnis .... ja, er würgt
das Leben ab.
Th: Oh, das ist eine Aussage! Wir können sofort auf die reale Ebene springen
mit der Frage, welche Ereignisse sind damit gemeint? Schau mal was auftaucht?
Das ist ja nicht einfach eine Entwicklung, da passiert ja aktiv etwas, da wird
das Leben abgewürgt. Das ist ja eine heftige Aussage, das ist ja Mord.
Kl: Ja, ja, in diesem Raum kann nichts wachsen, kann nichts gedeihen.
Th: Ich höre heraus, du würdest ihn gerne schön machen, aber der
Raum ist so stark, er würgt das Leben ab, es geht gar nicht.
Kl: Das würde ich jetzt nicht unbedingt sagen, aber ich müsste mich
da einbringen ...
Th: Du sagst, der Raum würgt das Leben ab, wenn man dich aber darauf anspricht,
dann sagst du: nee, nee. Also ich komme sofort auf die Idee: machen wir doch mal
einen Test und stellen drei Pflanzen rein .... wir wollen ja nur mal sehen, haben
die Zimmerpflanzen in diesem Kontext eine Chance?
Kl: Ok, ich fang jetzt mal an. auf diese Borte, da kann ich doch mal schöne
Sachen hinstellen. Nein, die Pflanzen alleine machen es nicht. Ich möchte
jetzt erst einmal Farbe da rein kriegen.
Th: Das wollte ich jetzt nicht rauskriegen, sondern ob die Qualität des Raumes
überhaupt erlaubt, dass Pflanzen wachsen. Wenn wir alles schön machen,
dann verschleiern wir diesen Aspekt wieder. Das möchte ich jetzt mal genau
austesten, wie so ein Biologe.
Kl: Also, der Raum wird dadurch nicht richtig schön.
Th: Gut, stell eine Pflanze rein und beobachte genau, was mit ihr passiert. Damit
zwingen wir das Unterbewusstsein, Aussagen zu machen. Auch wenn sie das nicht
so richtig will oder für nicht so wichtig erachtet. Ich halte es für
wichtig, dass wir die Qualität des Unterbewusstseins testen, indem wir die
Qualität des Raumes testen. Und der Raum entscheidet, ob der Kl. das will
oder nicht. Der Raum erlaubt, ob die Pflanze erblüht oder nicht, das machen
wir damit sichtbar
Kl: Die Pflanze stagniert da drin. Die wächst nicht richtig. Sie geht zwar
auch nicht ein.
Th: Mach eine Zeitreise von ein paar Monaten. Wir können auch 5 Jahre nehmen
Kl: Die Pflanze ist noch da, sie hält sich.
Th: So, jetzt haben wir eine Aussage über dich selbst: geht es dir seit Jahren
wie dieser Pflanze?
Kl: Jaaaa (lacht) Nein, ich gehe nicht ein!
Th: Aber du blühst nicht auf. Ist das genau der Zustand?
Kl: Ja, das hat Ähnlichkeit.
Th: Und was würde jetzt passieren, wenn du den Raum nur schöner machst,
mit Farbe anpinselst etc. Würdest du den Zustand nur übertünchen,
oder würdest du echt etwas verändern? Das können wir ja auch wieder
ausprobieren. Mach den Raum mal schön, mal sehen, was dann passiert.
Kl: Er kriegt jetzt rote Farbe. Mich stört jetzt das Fenster, das ist wirklich
blöde, da kann man nicht richtig rausgucken. Da muss ich doch mal mit dem
Presslufthammer das Fenster vergrössern.
Th: Mach mal, guck mal ob es geht. Experimente in der Innenwelt sind wirklich
genial. Ihr macht einfach eine Möglichkeit sichtbar. Deshalb ist es wirklich
genial, kann ich nur unterstützen.
Kl: Na klar geht das.
Th: Spring mal auf deine Lebensebene. Was entspricht dem? Du bist auf der Symbolebene,
du machst ein Fenster grösser und sagst, wau, ja es geht. Was bedeutet das
für dein Leben?
Kl: Ich mach da jetzt nicht nur ein Fenster rein, ich mach ein Tür rein.
Th: Was bedeutet das, wenn du dieses Symbol in dein Leben übersetzt?
Kl: Ich kann rausgehen. Da ist wunderbare Sonne.
Th: Was bedeutet das in deinem Leben. Wo hast du dir eine Tür gemacht und
bist rausgegangen, ausgebrochen. Du bist raus gegangen, und da war wieder Sonne,
was heisst das für dein Leben? Ganz praktisch. Welche Lebenssituation taucht
da auf? Was ist real in deinem Leben passiert, wo du eine Tür durchbrochen
hast, da bist du durchgegangen und dann standst du in der Sonne.
Kl: Ja, ich habe einmal einen nicht geliebten Job verlassen. (Pause)
Th: Ich vermute, vielleicht als du deine Ehe verlassen hast ...
Kl: Das war ein sehr schwieriger Vorgang ...
Th: Wenn ich Assoziationen habe, dann muss ich sie überprüfen, denn
sie sind ja erst mal “mein Ding“. Wahrscheinlich trifft es auf mich
zu.
Kl: Da war nicht das Erlösende dabei.
Th: Eben, deswegen repräsentiert es das nicht, das war für mich so,
für dich war es vielleicht mehr ein Drama.
Kl: Ja.
Th: Du musst aber Erlebnisse in Deinem Leben haben, dass du wahrgenommen hast;
ich kann Türen reinbrechen und durchgehen. Das kann nicht jeder, das können
die allerwenigsten. Das bedeutet ja: sie kann das, das hat sie im Leben erlebt.
In der Innenwelt kann sie es.
Kl: Ich bin aus einer engen Wohnung in eine wesentlich schönere Wohnung gezogen,
das hatte etwas befreiendes. ... Ich stelle aber gerade fest: es gibt nicht viele
oder markante Situationen in meinem Leben.
Th: Es muss ja nur eine tiefe Erfahrung geben, die sich jetzt darin manifestiert.
Das ist dann der Ausdruck davon.
Kl: Ich sehe gerade, so viele selbständige Handlungen gibt es gar nicht in
meinem Leben.
Th: Das ist jetzt auch wieder so ein Satz: so viele selbständige Handlungen
gibt es gar nicht in meinem Leben – und sie will in den Status de Selbständigkeit.
Das heisst du hast es noch gar nicht geübt.
Gut, die Frage wäre jetzt: bringst du bitte das Leben mit rein. Das wäre
jetzt spannend, diese Erfahrung, was hat das mit deinem Lebensauftrag, Lebensmuster
zu tun? Hast du denn das Gefühl, du solltest es üben?
Kl: Das selbständig sein? Ja! Da kam jetzt sofort das Bild, ich muss für
mich stehen. Das war natürlich ein ganz anderes Gefühl und auch ein
ganz anderer Raum, aber vor allem das Gefühl, es steht etwas hinter mir.
Ich werde getragen von dem, wofür ich stehe. Das trägt mich selbst.
Also mehr Vertrauen, dieses Vertrauen, dass das ok ist. Vor allem, dass ich auch
ok bin.
Th: Jetzt müssen wir aufpassen. Du hast in meinen Augen schon das Wesentliche
gesagt. Jetzt machen wir wieder einen Test. Du stellst dich wieder in den Raum
und sie muss das Gefühl haben, dass jemand hinter ihr steht. Vertrauen etc.
Geh jetzt in den Raum und schau, wer hinter dir steht.
Kl: Wer steht hinter mir?
Th: Nicht denken, rumdrehen und gucken.
Kl: Es ist etwas Dunkles, das aber auch strahlt ...
Th: Kannst du es etwas genauer beschreiben? Oder sprich es mal an, um etwas Genaueres
herauszufinden. Oder wie ist es für dich?
Kl: E s ist ein sehr schönes Gefühl, es hat etwas Stabiles – ich
kann es aber nicht anfassen, es ist nicht materiell stabil, trotzdem ist es verlässlich.
Ich könnte geradezu den Punkt im Rücken anfassen, wo es mich aufrichtet.
Th: Es richtet dich auf? Dann wäre da wieder die Information: wann ist sie
aufgerichtet worden, ist das Aufrichten notwenig gewesen? Offensichtlich, sonst
wäre es nicht passiert. Es wäre spannend zu wissen, was hat sie denn
kaputt gemacht? Denn das ist ja nicht natürlich, dass man aufgerichtet wird,
denn man ist aufrecht. Jedes Kind ist aufrecht. Also will ich jetzt herausfinden,
wo ist die Aufrichtung zum ersten Mal passiert? Frag den oder das, was hinter
dir ist.
Kl: Hast du mich schon früher aufgerichtet?
Th: Lass dir eine Situation zeigen, in der es dich aufgerichtet hat.
Kl: Nein, es sagt, ich bin sowieso neu in deinem Leben.
Th: Ok, seit wann ist es da, seit wann hast du das Gefühl, dass es dir hilft,
dich aufzurichten?
Kl: Seitdem ich mich dem Thema zugewendet habe, das ich immer machen wollte. Synergetik,
Lifecoaching, alles was mit Bewusstsein zu tun hat. Als du dich da auf den Weg
gemacht hat, sagt es. Ah ja, jetzt weiss ich aber doch, dass es schon länger
da ist. Ja, es ist schon länger da.
Th: Seit wann ungefähr?
Kl: Das ist schon mehr als 15 Jahre oder so.
Th: Für mich ist diese Information deshalb bedeutsam, weil es ja wichtig
ist, wer hinter ihr steht und sie sogar noch aufrichtet. Normalerweise ist es
immer die Erfahrung, die Gesellschaft, die Eltern ... alles, was man so erlebt
hat, sollte hinter einem stehen. Wenn es etwas anderes ist, dann bekommt sie ihre
Kraft woanders her. Das ist ungefähr vor 15 Jahren in ihr Leben gekommen,
wahrscheinlich etwas Spirituelles. Wichtig ist hier: es ist nicht der Vater oder
die Mutter. Denn sie sagt, hinter mir steht eine andere Kraft, womit sie automatisch
sagt: hinter mir stehen nicht meine Eltern. Das wäre in Ordnung, wenn diese
keine Bedeutung mehr hätten. Da die aber vermutlich in der Innenwelt nicht
erlöst sind, ist es ein Bruch mit den Eltern, und das ist eine andere Aussage.
Wenn sie sagen würde, hinter mir stehen meine Eltern etc, aber sie sind nicht
mehr so wichtig, schliesslich bin ich erwachsen, und zusätzlich steht da
eine Kraft – dann hätte das eine andere Bedeutung. Aber die Eltern
sind abwesend, somit ist das eine ganz andere Aussage. Stillschweigend sagt sie
mit damit: hinter mir steht nicht mein Vater. Der ist bisher noch immer nicht
aufgetaucht. Ich warte eben ab, an welcher Stelle er mit ins Spiel kommt, denn
ich frage ja nicht nach ihm.
Gut, in dir ist eine Kraft, die hinter dir steht, die dich aufrichtet und die
sich in den letzen Jahren verstärkt hat, in dem was du beruflich machst,
die aber offenbar nicht dazu beiträgt, dass der Raum „Finanzen“
anfängt zu leben und zu strahlen. Frage sie mal danach, was es mit diesem
Raum auf sich hat. Offenbar vergisst diese Kraft diesen Raum.
Kl: Innere Kraft, was ist mit diesem inneren Raum, warum ist er so leer und so
kalt und so aufgeräumt? – Sie sagt, dass ist etwas aus dem früheren
Leben, aus deiner Vergangenheit. Du hast ihn immer so gelassen. Und ich sollte
mich mal darum kümmern.
Th: Du hast also so etwas wie einen Schnitt gemacht und hast mit dieser Kraft
ein neues Leben angefangen und hast das alte so gelassen?
Kl: Ja, vor allem diese spezielle Ecke da, diese Finanzecke.
Th: Darum wirkt die Vergangenheit speziell in die Finanzen als Realität bis
heute hinein. Da ist der Raum, der irgendwie mit deiner Seele nichts zu tun hat.
Deine Seele ist offenbar lebendiger und fülliger und schöner, offensichtlich
hast du auch jemanden hinter dir stehen. Das alles ist ja Realität in dir.
Aber eben diese Ecke Finanzen wird von dieser Kraft nicht erreicht. Diese Ecke
ist zwar aufgeräumt, aber eher im Sinne von abgeschnitten, das haben wir
ziemlich deutlich herausgearbeitet.
Jetzt wäre natürlich von Interesse: welches weitere Ereignis aus deinem
früheren Leben ist hier von Bedeutung? Bisher war da nur die Mutter aus deinem
Leben mit 3 – 4 Jahren. Welche Ereignisse sind da noch? War da noch ein
Schockerlebnis mit 15 oder 12? Wir können nicht unterstellen, dass es so
ist, sondern müssen es rausfinden.
Da wäre jetzt eine gute Gelegenheit zu fragen: wenn du etwas abgeschnitten
hast, was war so wichtig, dass du es abgeschnitten hast? Und wenn diese Kraft
auftaucht und sagt, es gehört zu deinem früheren Leben, so sagt sie
ja im Klartext: ich weiss was zu deinem früheren Leben gehört. Dann
aber weiss sie auch, welche zu diesem Thema gehörigen Ereignisse sie abgeschnitten
hat. Somit kann man diese Kraft direkt bitten, sie soll es dir zeigen. Immer wenn
jemand etwas negiert, dann weiss er ja auch um diese Geschichte, sonst könnte
er ja keine Aussage machen. Frage diese Kraft; welche wichtigen Ereignisse aus
deinem früheren Leben hast du nicht beachtet?
Bandwechsel
Kl: Es ist schon aufgetaucht, während du gesprochen hast. Der Film läuft
schon. Da ist gleich mein Vater aufgetaucht, der in den letzten 30 Jahren oder
so immer nur von Geld geredet hat. Er hat immer nur von Geld geredet und nicht
mich gesehen. Ich hatte das Gefühl, dass immer das Geld zwischen uns war.
Mein Vater war auch grosszügig . Vater, du warst auch immer grosszügig,
auf der anderen Seite hast du aber auch immer alles abgerechnet, zumindest innerlich.
Th: Das ist jetzt ganz interessant, denn sie hat es am Anfang ganz anders dargestellt.
Sie hat vorher gesagt: Geld war nie ein Thema, es war halt immer da. Und jetzt
hören wir das Gegenteil. Geld war ständig ein Thema, es ging nur um’s
Geld, eigentlich war ich nur ein Posten und, und, und ...
Kl: Ja, das Geld war ja da, aber es wurde immer so offeriert, dass ich ein schlechtes
Gewissen hatte, genau das. Dieses schlechte Gewissen, das ich früher auch
immer hatte.
Th: Da könnte ich jetzt vermuten, wenn sie sich in die Situation bringt,
Geld zu haben, dann auch das schlechte Gewissen wieder da ist. Man könnte
jetzt sagen: du traust dich nicht zu Geld zu kommen, weil du dann wieder in der
Situation wie früher bist, und das schlechte Gewissen auftaucht. In Wirklichkeit
ist es jedoch das Muster, weshalb das Geld nicht fliesst, weshalb sie kein Geld
hat.
Also zu deinem Vater: in welchem Alter bist du?
Kl: Das läuft schon, seitdem ich 35 bin, eigentlich schon während des
Studiums. Es läuft seit Ewigkeiten. Seit dem ich erwachsen bin.
Th: Da wäre es nun wichtig, zu fragen: wann ist die Veränderung eingetreten,
in welchem Alter war das. Weil sie vermutlich der Auslöser war.
Kl: Seit meinem Studium rechnet mein Vater.
Th: Welches erste wichtige Gespräch war es? Es könnte sein, dass da
ein Mustersatz gefallen ist. Das sollte man immer so genau wie möglich herausfinden.
Kl: Da ist nichts besonderes, es ist immer das selbe.
Th: Es kann sein, dass da immer der selbe Satz auftaucht. Was sagt dein Vater,
hör mal hin. Die Formulierung des Satzes ist nämlich entscheidend.
Kl: Ich höre da keinen bestimmten Satz, es ist eine ganze Haltung.
Th: Was bringt er rüber?
Kl: Er sagt, ich sorge mich um dich, ich mach auch alles für dich, aber,
so unterschwellig, hier ist die Rechnung.
Th: Oh, das heisst er macht etwas tolles, er sorgt für dich, er macht alles
für dich, du bekommst die dicke Rechnung.
Kl: Er hat mir damit den seelischen Zugang zu ihm selbst abgeschnitten.
Th: Oh, das heisst für dich, das kriege ich, aber dadurch verliere ich dich.
(Kl. versucht einen Protes) Das hört sich so an. Wenn es so ist, dann müsste
emotionale Ladung drauf sitzen, dass müsste sie traurig machen, müsste
irgend etwas heftiges passieren. Das können wir überprüfen, indem
sie es ihm gegenüber ausspricht. Denn bisher haben wir nur darüber gesprochen,
ich habe vermieden, in die Konfrontation zu gehen. Denn immer wenn wir in die
Konfrontation gehen, dann gehen wir auch in den Prozess. Damit können wir
dann den Grad der Intensität feststellen, wie wichtig ist das.
Lass Deinen Vater da sein, sag ihm diese Sätze, schau ihn an und guck, was
passiert und wie es für dich ist. Denn da findet sie ein Stückchen Seele
wieder.
Kl: Also Vater, schau dir mal dieses leere Regal an. Die ganze Zeit, eigentlich
seit dem ich zwanzig bin, hast du deine Sorge und deine Liebe immer in Geld ausgedrückt.
Ich konnte überhaupt nicht mehr über etwas anderes sprechen. Du hast
mir Tausende von Briefen geschickt, und immer waren irgendwelche Geldgeschichten
darin. Du hast damit so eine graue Mauer aufgebaut um dich herum. Du warst der
grosse Patron, der dasass und Geld verteilt hat. Das war deine kalte Münze
der Liebe – der Fürsorge. Ich habe auch wirklich nichts mehr mit dir
reden können, was wichtig war, was mich betraf.
Th: Wichtig ist zu wissen, welche Auswirkungen haben diese Hinweise. Darum schau
ihm in die Augen und frage ihn, ob du ihn erreichst. Wie reagiert er auf genau
das? Wie reagiert ihre Seele auf das, wenn es ihr bewusst wird?
Kl: Ich erreiche ihn nicht richtig.
Th: Ich erreiche diesen Teil meiner Seele nicht mehr richtig.
Kl: Ich erreiche meinen Vater nicht mehr richtig.
Th: Ok, wir diskutieren hier nicht ... Steht Dein Vater für den Raum? Stell
die beiden mal nebeneinander oder ineinander. Ist da etwas selbstähnlich?
Wird der Raum von deinem Vater gespeist? Frage mal deinen Vater?
Kl: Raum, wirst du von Vater gespeist? Da ist schon Ähnlichkeit. Das Graue
und das Leere.
Th: Das wäre wiederum ein Hinweis darauf, dass wenn wir daran arbeiten würden,
die Beziehung zu deinem Vater wieder herzustellen (Prozessarbeit), so dass ihr
euch wieder trefft und annähert, wie es mit hoher Wahrscheinlichkeit früher
mal war, wie würde sich der Raum verändern? Denn anscheinend kam das
Geldgespräch erst mit dem Studium. Wenn dem so ist, siehst du den Zusammenhang.
Die Frage kannst du dem Raum jetzt schon stellen.
Also sage den Raum: ich mache jetzt ein paar Sessions mit meinem Vater und stelle
den Kontakt wieder her, wie änderst du dich dann?
Kl: Also Raum, wenn ich diese kalte Fürsorge bearbeite, würdest du dich
ändern? Also, da kommen so plüschrot4e Wände – Kl. lacht
herzhaft –
Th: Ja so, als wäre es der richtige Weg, aber ein bisschen kitschig. –
Kl. bejaht – Das bedeutet: mich mit meinem Vater zu einigen ist ein bisschen
kitschig?
Kl: Warum die Wände so plüschig sind, weiss ich nicht.
Th: Das hiesse, dass da eine Sehnsucht dahinter liegt, gleichzeitig aber auch
eine gewisse Distanz. Man kann sich nicht recht anfreunden mit dem, was da vor
einem ist. Irgendwie findet man es komisch, gleichzeitig ist da eine Attraktion
...
Wie bewertest du es denn? Wir haben ja offensichtlich einen sehr markanten Zusammenhang
herausgefunden. Du müsstest deinen Vater mit seiner Einstellung zum Geld
bearbeiten. Dann würde auch der Raum wenigstens irgendwie angenehmer werden,
etwas wärmer.
Kl: - amüsiert – und er kriegt dunkelrote Plüschvorhänge!
Th: ... und da steht „Finanzen“ drauf! Wäre das denn nicht die
richtige Richtung?
Kl: Doch, na klar! Ja da wird es wärmer. Jedenfalls wird es dann schon wärmer.
Th: Dann würde ich als nächstes mal anregen, wie auch in den Sessions:
wäre denn dein Vater bereit, dir dabei zu helfen? Ist er bereit, das Thema
mit dir aufzuarbeiten, was er ja mit verursacht hat, woran er beteiligt ist.
Kl: Ich frage ihn mal. Vater, bist du bereit, mit mir daran zu arbeiten? An meinem
Geldproblem? - Da kommt nicht viel.
Th: Er muss nur mit dem Kopf nicken oder Kopf schütteln. Fordere ihn auf!
Kl: Ich habe ein ganz komisches Gefühl. Er möchte das nicht, weil ich
dann selbständig, von ihm unabhängig werden würde.
Th: Ja, da kommen wir zum zweiten Teil, der offensichtlich damit zusammen hängt.
Kl: Er ist nicht beglückt. Hm!
Th: Welche Eltern sind beglückt, wenn man ins Licht gehst? Und es heisst
auch im Klartext: du kannst nicht in die Selbständigkeit gehen, weil du deinen
Vater noch nicht aufgearbeitet hast. Was das Muster ja schon fast assoziiert hat,
was sie aber abgelehnt hat. Offenbar scheint dein Vater noch das grösste
Hindernis für deine Selbständigkeit zu sein. Und das können wir
ihn jetzt auch wieder fragen. Weil das Wichtigste ist: nicht ich darf Zusammenhänge
sehen, der Klient muss sie sehen können als seine eigenen. Dann habe ich
sie ihm nur aufzuzeigen. Sonst erzähle ich etwas, und das Unterbewusstsein
sagt: ach komm, das stimmt alles nicht. Wir müssen Profiling als den eigenen
Erkenntnisprozess des Kl. sehen, während dessen ein Ergebnis zustande kommt,
zu dem er sagt: tatsächlich, so ist es.
Gut, frag doch deinen Vater mal. Du möchtest dich selbständig machen
und dein eigenes Geld verdienen. Mit der Selbständigkeit hast du durch deinen
Ex-Ehemann bisher nicht sehr gute Erfahrungen gemacht ... ist er denn grundsätzlich
dafür, dass du selbständig bist? Bring es genau auf den Punkt, dass
er ja oder nein antworten kann.
Kl: Vater, wärst du einverstanden, dass ich mich selbständig mache?
- Sein Beamtenherz sagt natürlich: viel zu gefährlich. - Das will ich
aber!
Th: Ach ihr Beamtenkinder!
Kl: Also er, er hätte Angst davor. Nee, das findet er nicht so gut.
Th: Erzähle ihm von deiner Kraft und dass das aber offensichtlich in deinem
Lebensplan vorgesehen ist. Selbständig sein, selbständig werden, das
ist offenbar ein Lebensmuster. Wozu du wahrscheinlich damals mit deinem Studium
die Weichen gestellt hast. Er wollte das auch, er hat sogar ein Studium finanziert.
Kl: Vater, ich weiss, du hast sehr wenig Verständnis, weil du dich trotz
mancher Probleme in deinem Job wohlgefühlt hast, in dieser Sicherheit. Das
kann ich auch verstehen, ist auch etwas schönes. Für meinen Job gibt
es keine Beamtentätigkeit. Ich will das machen, ich will auch die Erfahrung
der Selbständigkeit machen. Meine innere Kraft will, dass ich richtig grossen
Erfolg habe, mit der Arbeit am Bewusstsein, an der Psyche, mit anderen Menschen.
Ihnen das zu zeigen, ihnen auch ihre Kraft zu zeigen. - Der Vater ist irgendwie
zwiegespalten. Der sagt: na ja, einerseits, wenn du das tun willst, ok! Aber die
Sicherheit.
Th: Da gibt es ein wichtiges Argument, du bist ja eh schon auf dem Weg, dann solltest
du ihn auch gehen, du gehst ihn eh.
Kl: Ich will ja die Tür aufmachen!
Th: Eigentlich müsste er sagen: Mädchen mach wie du denkst, aber ich
steh hinter dir.
Kl: Ja, dieses „ich steh hinter dir“ sagt er nicht.
Th: Das ist aber wichtig. Wenn du das wahrnimmst. Das ist das Wichtigste, was
es gibt. Du kannst so viele Trainings machen wie du willst, soviel Coachings machen,
so viele Einsichten kriegen, das Muster ist neuronal so tief abgespeichert, dass
sie kein Erfolg haben wird, wenn sie nicht das Muster als ganzes kippt. Denn ein
Teil in ihr sagt: das geht nicht und das machst du nicht. Denn der Vater in ihr
ist etwas tolles, der sagt, ich will doch nur das Beste für dich.
Kl: Nee, ich würde auch ohne den Vater laufen.
Th: Das ist schon mal gut, sag es ihm!
Kl: Ja, das kann ich ihm sagen.
Th: Da warten wir, dass der Vater ja sagt, da gucken wir, was du machst.
Kl: Ich finde immerhin schön, dass du verstehst, dass mich das reizt, dass
ich das unbedingt will, dass ich das eigentlich schon immer wollte. Übrigens
hat er auch verhindert, dass ich Psychologie studiere. Das war ja ein zu verrücktes
Fach. Ich wollte das schon immer, es war das einzige, was mich interessiert hat.
Th: ... und du bist der einzige Verhinderer.
Kl: Ja, ich habe mich damals dir gegenüber nicht durchgesetzt.
Th. ... du verhinderst mein Leben!
Kl: Ich hätte das alles schneller haben können, ohne diese riesigen
Umwege.
Th: ... eigentlich bin ich stinkig auf dich.
Kl: Ich bin aus mehreren Gründen stinkig.
Th: ... und traue mich noch immer nicht, es auszudrücken. Du redest von mehreren
Gründen, da sind schon welche und kann kommt noch einer und noch einer ....
Ich will dir nur klar machen, wie stark der Vater ist.
Kl: Ja, das sehe ich ja schon. - Aber ich würde auch ohne den Vater gehen.
Th: Das stimmt, du hast deine innere Kraft und du bist gegangen. Jetzt kommt es
darauf an: was würde passieren, wenn sich diese beiden Kräfte verbinden
würden? Dann stehen all deine Energien hinter dir. Das wäre doch das
Optimum.
Kl: Das tut er nicht, jedenfalls im Moment. Mein Vater hat Angst vor diesen seelischen
Dingen. Ja.
Th: Damit sagt sie, ich habe Angst, mich auf der seelischen Ebene mit meinem Vater
auseinander zu setzen.
Kl: Was? Interpretiere nicht so viel!
Th: Ich gebe nur wieder, was ich höre. ‚Nein, ich will das nicht hören!’
Kl: Nein, ich kann auch gegen meinen Vater, aber eine Versöhnung mit meinem
Vater wäre natürlich super. Vater, ich würde sehr gern mich mit
dir versöhnen, aber im Augenblick sehe ich nicht, dass du überhaupt
Verständnis dafür hast, was mich hier interessiert und das s mich das
richtig ausfüllt. Dafür hast du keinen Draht. Bei deinem ganzen intellektuellen
Verständnis für alles mögliche, aber davor... ja, das ist deine
Angst. Aber das ist nicht meine Angst. Das möchte ich doch unterscheiden.
Th: Gut, was würde passieren, wenn du dich mit deinem Vater versöhnst?
Kl: Das wäre natürlich toll. Aber ich bin so ungewohnt, dass mein Vater
auf meine Seelenebene einsteigt. Ich habe mich längst daran gewöhnt,
dass es auch ohne ihn geht.
Th. Genau, dass ist der entscheidende Punkt. Jetzt machen wir mal eine Hochrechnung,
das ist wichtig für den Klienten, damit er sieht, was würde dabei herauskommen,
wenn er etwas verändert. So wie wir das bei Zeitreisen machen. Das können
wir beim Profiling auch machen, damit wir die Gewichtung herausbekommen.
Was würde sich verändern, wenn sich dein Vater und diese innere Kraft
verbinden würden, letztendlich ist er ja für dich, das ist ganz klar
und das können wir ihm unterstellen und wir gucken den Raum an, was sich
in ihm von selbst verändern würde. Diese Vorgabe spielen wir jetzt mal
durch als Experiment.
Kl: Ich habe da im Moment ganz grosse Probleme zu glauben, dass er wirklich für
mich ist.
Th: Gut, jetzt kommt ein Zauberer. Wie er es macht ist unvorstellbar, aber das
Ergebnis tritt ein: dein Vater ist für dich. Und er verbindet sich mit dieser
inneren Kraft. Gucken wir uns jetzt mal an, wie dieser innere Raum „Finanzen“
dann aussehen wird.
Kl: Ich hätte kein schlechtes Gewissen mehr.
Th: Beschreib mir mal ganz genau, wie sich dieser Raum dann ausdrückt und
entfaltet.
Kl: Der wird dunkler aber wärmer, bunter irgendwie. Und diese komischen Borte
sind nicht mehr da. Ah, da fällt mir ein, die Borte sind da, um zu horten.
Das ist ja furchtbar. Ja das ist ja eine Haltung! Das ist so die Haltung meiner
Familie.
Th: ... die du gelernt hast, die da jetzt sichtbar wird, jetzt aber wegfällt,
wenn da alles überwunden wird. Die du eh ablehnst.
Kl. Und gegenüber der Tür ist jetzt die Tür in den Garten, in die
Sonne. Ja, es ist wohnlich, es hat einen weichen Teppich.
Th: Jetzt bring mal deinen Vater da hinein und zeig ihm den Raum und sag zu ihm
so etwas wie: Vater, würde es sich dafür nicht rentieren, dass deine
Tochter glücklich wird? – mit deinen Worten, Guck mal. Wie er reagiert.
Denn er muss sich ändern, er hat die Hauptlast zu tragen. Das Projektionsbild
muss sich ändern, damit müssen wir arbeiten.
Kl: Schau dich mal um. Also hier könntest du dich doch viel wohler fühlen,
wir beide vor allem.
Th: Zeigen möchtest du vor allem, dass du glücklich bist, deine Seele
sich entwickeln kann...
Kl: Ja, ich würde meinen Platz finden. Das ist nämlich mein Platz. Und
es ist ein reiches Zimmer!
Th: Schau mal die Augen deines Vaters an, wie sie darauf reagieren.
Kl: Ja, ja, mach mal. Wärst du dafür bereit, dich mit meinen Themen
und meiner Arbeit zu beschäftigen? Und mal hinzugucken? Noch besser hinzufühlen?
– Pause – Da kommt so ein merkwürdiges Bild: es ist so ein Strahl,
der von ihm ausgeht und zu meiner Kraft, die hinter mir steht. Und ganz hinten,
also über einen langen Weg, würde er sagen „ja“. Wenn er
ganz weit hinten bei sich auch etwas begriffen hätte.
Th: Dann würden beide sich verbinden, heisst das.
Kl: Ja, dann würde er sagen „ja“.
Th: Ihr Anteil der vom Vater repräsentiert wird, müsste ganz tief hinten
bereit sein, mitzuarbeiten. Dieses vordergründige „ja mach mal“
würde genau dem vorherigen Zustand entsprechen. Sie macht alles, aber ohne
Vater.
Kl: Es ist dieses nette, geduldete, im Grunde aber nicht engagierte Wohlwollen.
Th: Genau so sollte es nicht sein. Sie müsste in sich seelische Arbeit machen,
die mit ihrem Vater zusammenhängt. Dafür muss in ihrer Seele ein Ja
sein, das der Vater ausdrücken muss. Der Vater repräsentiert ja diesen
Finanzbereich. Und da muss der Vater nicht sagen: ja mach mal, sondern „ok,
ich bin bereit zu machen“. Dann ist ihre Seele bereit, sich mit diesem Teil
zu verbinden. Dieses Ja ist wichtig. Sie kann sonst soviel Anstrengungen machen
wie sie will, ohne dieses Ja passiert nichts. Dieses Ja kann man dadurch erzeugen,
indem man Sehnsucht herstellt. Sie hat ja Sehnsucht nach ihrem Vater. Alles hat
immer Sehnsucht danach miteinander in Verbindung zu gehen, nur Erlebnisse schneiden
das ab. Man kann davon ausgehen, dass immer alles in Verbindung gehen will, und
mit ihrem Vater sowieso.
Darum ist der Vater eigentlich dazu bereit. In ihr muss die Bereitschaft für
ein Ja da sein, und wir als Profiler müssen das herausfinden, sonst nützt
es ihr nichts.
Ihr Vater/ ihre Seele muss die Entscheidung treffen. Und die Entscheidung ist
schwierig, weil die Trennung heftig ist.
Wir brauchen ein Ja von deinem Vater! Frage ihn, ob es sich lohnen würde
für ihn für diese Ergebnis. Er muss wirklich bereit sein, zu dir wieder
Kontakt aufnehmen zu wollen. Zu seiner Tochter – und den habt ihr anscheinend
irgendwann verloren. Das ist wie im Märchen, ich müsst wieder zurück
zu dem Punkt, wo ihr euch verloren habt.
Kl: Vater, wärst du bereit, noch einmal mit mir zusammen eben genau in meine
Welt einzutauchen und noch einmal sehr weit zurück zu gehen und das verlorene
Ende noch einmal aufzunehmen? Er sagt : Ja, das würde eigentlich seine Seele
retten, sagt er sogar.
Th: Wie ist es für dich, wenn er ja sagt?
Kl: Sehr schmerzhaft.
Th: Deine Seele würde ja dazu sagen, aber es würde schmerzhaft sein.
Das ist aber die Heilung, die passieren muss, damit dieses Zimmer wieder ein Teil
deiner Seele wird. Vorher war dieses Zimmer abgestorben. Das ist auch ein Prozess,
der nicht mehr ihrem Willen unterworfen ist. Sie kann es nicht mehr bewusst entscheiden.
Wir können sichtbar machen, ob das Unterbewusstsein ein Ja dafür hat.
Ihr Unterbewusstsein hat ein Ja dafür! Es gibt Menschen, bei denen das Unterbewusstsein
so abgetrennt ist, so autonom geworden ist, dass es nein sagt. Dann kann der Klient
sich soviel für etwas entscheiden wie er will: ich will Sessions machen,
Teile seines ICHs machen nicht mit. Dann ist das nicht mehr dem freien Willen
unterworfen. In ihrem Fall ist dem freien Wille noch möglich, dass er es
aufnimmt und dann daran arbeitet. Bei Krebskranken: da ist ein grosser Teil ihrer
Seele, der sagt nein und ist schon gegangen. Die willentliche Entscheidung: ‚ich
will aber leben’ greift dann nicht mehr. Das System ist schon gekippt. Weil
momentan so viel diskutiert wird über den freien Willen: wenn wir noch zuhören
und der Zugang noch da ist, dann ist der freie Willens noch hoch gegeben. Wenn
der Zugang sehr klein ist, ist der freie Wille wirkungslos. Dann wirkt er nicht
mehr, denn der andere Teil muss auch wollen. Jetzt muss sie sogar wollen, dass
sie der Schmerz akzeptiert. Auch der Vater würde es als Befreiung erleben.
Der andere Teil würde geheilt werden. Und auch die Seele des Vaters –
davon abgesehen. Im Moment kümmern wir uns aber nur um die Klientin.
Frage: Und an diesen Teil, der sich schon verabschiedet hat, ist keine Möglichkeit,
mehr heranzukommen?
Th: Was willst du machen? Wir erleben es immer wieder, dieser Teil hat ‚tschüss’
gesagt, das System ist gekippt. Sie können machen, was sie wollen, sie können
wollen, sie könne es sogar verstanden haben. Dieser Teil ist sozusagen autonom.
Da müsste ich möglicherweise Randbedingungen geben, um diesen Weg zurück
zu gehen. Die müssen so erschrocken sein und müssen sagen: Aah !!! Ich
habe ja mein Leben verloren! Schlimm ist an den Leuten, die ihr Leben verloren
haben: sie merken es ja nicht einmal. Das schlimme ist wirklich, die Leute die
ihre Seele verloren haben, sind so abgeschnitten, dass es ihnen dieser Verlust
ja nicht wehtut. Das ist ja die schlimmsteste Falle, die es gibt: sie leiden nicht
mehr darunter! Also, die Leute, die noch leiden, sind auf der sicheren Seite.
Denen kann nichts passieren. Die nicht mehr leiden, die sind ziemlich verloren.
Frage: Die kommen auch nicht von allein hoch?
Th: Nein. Das ist den Leuten ja nicht bewusst. Je mehr jemand trainiert wird,
zu funktionieren, je konditionierter er wird, desto mehr verliert er seine Seele.
Und er merkt es nicht. Einen Weg heraus ... das weiss ich nicht, keine Ahnung.
.... Vielleicht werden sie nachher autistisch. Sie haben dann nur noch ihre eigene
Welt, die haben dann kaum noch Zugang. Das ist ja selbstähnlich ... die haben
dann nachher andere Gehirnfunktionen etc. Keine Ahnung, wie sich das dann im nächsten
Leben ausdrückt. Vielleicht haben sie Körperschäden .. ich weiss
es nicht. Da muss es logischerweise eine Weiterentwicklung geben. Das muss sich
einen Ausdruck suchen. Vielleicht auch mongoloide Kinder ... meine älteste
Tochter ... hat vielleicht eine solche Vorgeschichte, und dann wird sie mongoloid,
weil die Nachteile der Mongoloiden ist, sie können nicht mehr reflektieren,
sie sind nur noch im Gefühl, nur noch im Hier und Jetzt. Das scheint die
beste Therapie zu sein, die es gibt. Sie war vielleicht so abgeschnitten und intellektuell
vorher, dass sie das jetzt eben als Regeneration braucht, um die Welt wieder kennen
zu lernen. Nicht umsonst hat Osho ihr den Sanyas-Namen „Weisheit“
gegeben. Jeder würde sagen, sie hat doch nichts mit Weisheit zu tun. Doch,
sie hat etwas mit Weisheit zu tun, denn sie kann nicht mehr rausspringen. Alle
anderen Geschwister können jederzeit rausspringen, sie selbst fühlt,
spürt und ist nur im Hier und Jetzt. Das ist eine heilsame Therapiegeschichte.
Solche Wechselwirkungen gibt es wahrscheinlich, auch wenn wir sie nur vermuten.
Also zurück: es ist wirklich eine Chance, wenn ihr beide Kontakt aufnehmt,
denn der Vater im morphogenetischen Feld wird eine Heilung erfahren. Da bin ich
sicher, den Beitrag kannst du leisten.
Würdest du es denn für möglich halten, du weißt es ja, dass
es eine enorme Veränderung bedeuten würde, wenn du ihn bearbeiten würdest,
wirklich als Prozess und Veränderung, dass er irgendwann hinter dir steht,
also als synergetischen Prozess. Das Ergebnis ist, irgendwann bist du mit ihm
einverstanden und er mit dir.
Wie würde dann deine Welt aussehen? Du kannst es dir von deiner Inneren Kraft
zeigen lassen. Diese ist jetzt die Führerin, das ist eine wunderbare inneres
Instanz. –Sie steht darüber und hat die Autorität und auch die
Qualität, sie kann es dir zeigen. Sie soll es dir zeigen und dein Vater soll
mitkommen und sehen. Also, wie sieht die Welt aus, wenn das Muster gekippt ist?
Kl: Mein Vater würde wieder voller Blut, also warm werden. Etwas rotes kommt
da ... ja tatsächlich würde er auch ins Fliessen kommen. Für mich
hiesse das, ich hätte das Gefühl, es stände jemand hinter mir,
aber mit Verständnis, nicht einfach nur als Kassenwart oder als Finanzminister.
Th: Geh ruhig ganz praktisch in dein Leben. Du hast eine Praxis ... stell dir
vor du bist selbständig .... wie genau sieht dann dein leben aus?
Kl: Es kommen viele Leute in meine Praxis. Ich halte aber auch viele Vorträge,
und ich reise auch. Es fliesst ... ich habe sehr viel Bewegung.
Th: Und jetzt guck mal auf deinen Kontoauszug!
Kl: Viele Nullen! Im Haben!! Auch das fliesst, das Konto fliesst, es ist nicht
das Horten. Es fliesst ... ich habe einfach genug! Wie so ein Apfelbau, von dem
ich immer etwas abpflücken kann. Es fliesst auch in Projekte, die ich für
gut und sinnvoll empfinde. Die ergänzend sind. Also keine Bretter, wo man
die goldenen Äpfel drauf legt.
Th: Das bedeutet jetzt, wir haben das Muster aufgedeckt, wir haben geguckt, welche
Hintergründe es hat. Wir haben geguckt, was muss sie machen? Kann sie es
machen? Wir haben auch geguckt, wie die Welt aussieht, wenn das Muster aufgelöst
ist. Mehr gibt es eigentlich nicht zu tun.
Es gab noch eine zweite Tür! Da sollten wir noch einmal gucken. Ich hätte
jetzt als nächstes gefragt: ist da für dich noch etwas unklar? Ich habe
so das Gefühl, alles andere würde eventuell das Ergebnis wieder etwas
verwischen. Aber wir wollen da schon noch gucken, vielleicht hast du noch eine
Idee.
Kl: Also, als ich in dem Gang war, rechts waren die Finanzen und links ist mehr
der seelische Grund dahinter. Das haben wir jetzt aber eigentlich mit einander
verbunden.
Th: Es kann sein, dass sich in diesen beiden Türen der Konflikt sich selbst
noch einmal ausdrückt. Das können wir aber kontrollieren, indem wir
in den Gang gehen und einfach mal schauen. Denn wenn sich das Thema aufgelöst
hat, ist möglicherweise die Tür weg, oder ja irgendwie ... keine Ahnung.
Lassen wir uns mal überraschen. Geh noch einmal in den Gang, beschreibe ihn
noch mal.
Kl: Vor der linken Tür sehe ich so etwas wie eine Wurzel, etwas Organisches.
Th: Magst du die mal öffnen?
Kl: Vorhin konnte ich mich schlecht entscheiden, welche Tür ich eigentlich
zuerst nehmen wollte. Da habe ich das so ganz praktisch entschieden.
BANDENDE